Ärztezeitung

Ärztezeitung
Ärzte Zeitung
Beschreibung deutsche Tageszeitung für Ärzte
Fachgebiet Medizin, Gesundheitspolitik, Praxisorganisation
Sprache Deutsch
Verlag Springer Science+Business Media (Deutschland)
Erstausgabe 1. Oktober 1982
Erscheinungsweise täglich Mo.-Fr.
Auflage
(IVW Q3/2008)
62.788 Exemplare
Chefredakteur Wolfgang van den Bergh
Herausgeber Gerald Kosaris
Weblink www.aerztezeitung.de
ISSN 0175-5811
ZDB 604874-2

Die Ärzte Zeitung ist die einzige deutsche Tageszeitung für Ärzte. Sie erscheint täglich von Montag bis Freitag in einer verbreiteten Auflage von ca. 65 000 Exemplaren. Als unabhängige, berufsbezogene Tageszeitung unterrichtet sie ihre Leser, überwiegend Allgemeinärzte, Praktiker und Internisten, täglich über das Geschehen in Gesundheitspolitik und Medizin. Sie ist auch regelmäßige Lektüre gesundheitspolitischer Entscheidungsträger. Darüber hinaus erscheint ein durch Fachjournalisten erstellter, speziell auf Ärzte zugeschnittener Wirtschaftsteil mit Informationen und Tipps, zum Beispiel zur Praxisorganisation. Die Online-Ausgabe existiert seit 1995 und hat regelmäßig deutlich über eine Million und in der Spitze über zwei Millionen Seitenabrufe monatlich[1]. Sitz von Redaktion und Verlag ist Neu-Isenburg. Regelmäßige Supplements der Ärzte Zeitung sind beispielsweise das Wissenschaftsmagazin Forschung und Praxis und das Computermagazin Arzt Online. Im gleichen Verlag erscheinen u. a. der Ärzte Zeitung Klinikreport sowie IgeL plus – das Ärzte-Magazin für Selbstzahlerleistungen.

Jährlich produziert die Redaktion auch die offizielle tägliche Messezeitung während der weltgrößten Medizinmesse MEDICA. In der mobilen Redaktion am Messeplatz Düsseldorf kommt dasselbe Redaktionssystem zum Einsatz, mit dem gleichen Zugriff auf das Gesamtlayout der Zeitung, wie in der Zentralredaktion.

Die erste Ausgabe erschien am 1. Oktober 1982, finanziert von der IMP Kommunikationsgesellschaft („Gelbe Liste“). 1989 wurde die Ärzte Zeitung an die Bertelsmann AG verkauft, seit 2004 gehört sie zur Verlagsgruppe Springer Science+Business Media (vormals Bertelsmann-Springer)[2]. 1990–1996 gab es eine spezielle Ausgabe für die Neuen Bundesländer. Als relativ junge Tageszeitung spiegelt die Ärzte Zeitung auch die Entwicklung des technischen Fortschritts des Zeitungsmachens wider. Schon zwei Jahre nach ihrer Gründung führte der Verlag ein elektronisches Redaktionssystem ein, im selben Jahr, 1984, wurde das Papierarchiv der Zeitung durch eine elektronische Volltextdatenbank abgelöst. Ihr heutiges Layout erhielt die Zeitung nach einem Redesign 2001. Gleich zwei Auszeichnungen im Rahmen des renommierten European Newspaper Award für vorbildliches Zeitungsdesign konnte das Blatt seither gewinnen[3]. Diese Awards of Excellence gab es für die Berichterstattung zur Hochwasserkatastrophe im Sommer 2002 und zur Einführung des Euro.

Das Abonnement kostet im Inland zur Zeit (2007) 153,50 €.

Laut der unabhängigen jährlichen Leseranalyse der LA-MED (Stand 2007) hat die Zeitung eine besonders hohe Leser-Blatt-Bindung [4]: Die überwiegende Mehrheit der Allgemeinärzte, Praktiker und Internisten würde die Zeitung vermissen, wenn es sie nicht gäbe.

Im Oktober 2007 feierte die Zeitung ihr 25-jähriges Jubiläum. Seit diesem Monat lösen die neuen monatlich erscheinenden Facharzt-Ausgaben „Ärzte Zeitung für Neurologen/Psychiater“ und die „Ärzte Zeitung für Onkologen/Hämatologen“ die „WirtschaftsTipps“ für diese Facharztgruppen ab (monatlich, 6800 bzw. 5700 Auflage). Für sechs weitere Facharztgruppen erscheinen „WirtschaftsTipps“.

Kritik

Kritiker bemängeln, dass die Berichterstattung der Ärzte Zeitung sich sehr stark an den Interessen der Anzeigenkunden orientiere, damit also in erster Linie der pharmazeutischen Industrie. Aktuelle Medikamentenskandale, neu bekanntgewordene Nebenwirkungen von Präparaten oder mögliche Zweifel an den Vorteilen neuer und teurer Präparate oder Therapien würden nicht oder nur in relativierender Weise thematisiert. Dagegen fänden Pressemeldungen der Pharmaindustrie mit Erfolgsmeldungen über bestimmte Präparate oder Interviews mit Fürsprechern neuartiger Behandlungsmethoden regelmäßig den Weg ins Blatt. [5]

Siehe auch

Quellen

  1. IVW - Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern
  2. Jachertz N, Fachinformationen: Springer-Pferd auf der Bertelsmann-Koppel, in Deutsches Ärzteblatt 95, Ausgabe 49 vom 04.12.1998, S. A-3116/B-2645/C-2451
  3. European Newspaper Award of Excellence 2002
  4. API-Studie 2007 der LA-MED
  5. BooCompany-Artikel über die Berichterstattung der Ärzte-Zeitung zum Vioxx-Skandal

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