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Çorum
Hilfe zu WappenBasisdaten Provinz (il): Çorum Koordinaten: 40° 33′ N, 34° 57′ O40.5534.953888888889801Koordinaten: 40° 33′ 0″ N, 34° 57′ 14″ O Höhe: 801 m Einwohner: 218.130[1] (2010) Telefonvorwahl: (+90) 364 Postleitzahl: 19 000 Kfz-Kennzeichen: 19 Struktur und Verwaltung (Stand: 2011) Bürgermeister: Muzaffer Külcü (AKP) Webpräsenz: Landkreis Çorum Einwohner: 255.767[1] (2010) Fläche: 2.277 km² Bevölkerungsdichte: 112 Einwohner je km² Çorum ist eine türkische Stadt in der anatolischen Schwarzmeer-Region und hat 218.130 Einwohner (Volkszählung 2010; 255.767 im Landkreis). Sie ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Çorum. Çorum liegt am nordöstlichen Rand der gleichnamigen fruchtbaren Ebene östlich des Flüsschens Çorum Çayı etwa 800 m über dem Meeresspiegel.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Zeitraum von 5000–3000 v. Chr. wurden erste menschliche Siedlungen im Gebiet von Çorum angelegt. Gemäß den Ausgrabungen in Alacahöyük, Balımsultan köyü, Büyük Güllücek, Boğazkale, Eskiyapar und Kuşsaray war diese Region wegen der nahe gelegenen großen Rohstoffvorkommen technisch und kulturell weit entwickelt.
In der Bronzezeit (3000–1000 v. Chr.) entstanden in der Region um Çorum zahlreiche Siedlungen. Um 2000 v. Chr. lebten hier die Hattier. In der Zeit von ca. 1950–1850 v. Chr. existierten in diesem Gebiet Handelskolonien der Assyrer. Die Hethiter herrschten hier von etwa 1650 bis 1200 v. Chr.
In den späteren Jahrhunderten danach teilte Çorum die Geschichte Kappadokiens. So herrschten hier die Phryger, Perser, Makedonen, Römer, Byzantiner und andere Völker. Nach der Schlacht von Manzikert 1071 eroberten die seldschukischen Türken die Region und machten sie zum Teil des Beyliks der Danischmenden. Es folgten mehrfache Machtwechsel zwischen Rum-Seldschuken und Danischmenden. Nach 1243 geriet die Region zeitweilig unter mongolische Oberherrschaft. Ab den 1360er Jahren befand sich Çorum unter der Herrschaft des Emirs Hacı Sadgeldi als Teil des Osmanischen Reiches. 1509 war die Stadt eines der Zentren des Şahkulu-Aufstandes. Auch von den Celâlî-Aufständen Anfang des 17. Jahrhunderts war Çorum betroffen.
Nach Gründung der Türkei 1923 wurde Çorum Provinzhauptstadt. Der Name „Çorum“ ist armenischen Ursprungs und ab dem 16. Jahrhundert in osmanischen Dokumenten nachweisbar.[2] Die Gründung der Stadt lässt sich zeitlich nicht eingrenzen. Sie entwickelte sich rund um die Burg „Çorum Kalesi“, die Evliya Çelebi als seldschukisches Bauwerk beschreibt. Mitte des 16. Jahrhunderts bildeten vier Mahalles (Nachbarschaften) das Innere der Burg.
Sehenswürdigkeiten
Im Zentrum der Stadt Çorum steht auf einer leichten Anhöhe ein villenartiges Gebäude mit zwei Eckrisaliten, in dem das Stadtmuseum untergebracht ist. Dieses ist in eine archäologische und eine ethnografische Abteilung gegliedert. Während der letztgenannte Teil die Geschichte der Volkskultur in der Neuzeit darstellt, ist der nach modernen Kriterien gestaltete erste der archäologischen Hinterlassenschaft in der Region Çorum gewidmet: In zahlreichen Vitrinen sind Funde jüngerer Zeit aus den verschiedenen Ausgrabungsstätten in der Umgebung ausgestellt, in denen sich die Kulturen Anatoliens widerspiegeln. Im Park vor dem Museum stehen steinerne Objekte aus griechisch-römischer Zeit, darunter Sarkophage und Grabsteine mit Inschriften und bildlichen Darstellungen sowie lateinisch beschriftete Meilensteine römischer Kaiser vornehmlich des 3. Jahrhunderts n. Chr.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Cornelius Bischoff (* 1928), Anwalt, erhielt im Juli 2011 die Ehrenbürgerschaftsurkunde für außerordentliche Verdienste um die Stadt Çorum und die gesamte Türkei. Er habe in seinem Leben exzellente Werke in die deutsche Sprache übersetzt und so die freundschaftlichen Beziehungen vertieft.[3]
Söhne und Töchter der Stadt
- Mahmut Atalay (* 1934), Ringer und Olympiasieger 1968
- Tevfik Kış (* 1934), Ringer
- Ismail Çoban (* 1945), Maler und Grafiker
- Şefik Alp Bahadır (* 1946), Ökonom
- Necati Şahin (* 1955), Schauspieler und Theaterleiter
- Soner Yalçın (* 1966), Sachbuchautor und investigativer Journalist
- Sibel Şimşek (* 1984), Gewichtheberin
Einzelnachweise
- ↑ a b Türkisches Institut für Statistik, abgerufen 21. Juli 2011
- ↑ Bilge Umar: Türkiye'deki Tarihsel Adlar. Istanbul 1993, S. 191
- ↑ http://www.turkishpress.de/2011/07/12/cornelius-bischoff-zum-ehrenbuerger-der-stadt-corum/id3749
Kategorie:- Ort in der Provinz Çorum
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