- Öko-Institut
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Das Öko-Institut e.V. ist ein gemeinnütziges, privates Umweltforschungsinstitut mit Hauptsitz in Freiburg im Breisgau. Es ist 1977 aus der Anti-Atomkraft-Bewegung hervorgegangen und umfasst heute rund 130 Mitarbeiter an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin.[1] Das Institut ist als Verein organisiert und hat rund 2.800 Mitgliedern, darunter knapp 30 Kommunen. Es finanziert seine Arbeit in erster Linie über Drittmittel für Projekte. Hinzu kommen Mitgliedsbeiträge und Spenden. Der Umsatz für 2008 betrug etwa 9,8 Millionen Euro.
Inhaltsverzeichnis
Betätigungsfelder
Das Öko-Institut erstellt wissenschaftliche Gutachten und berät Politiker, Umweltverbände, Institutionen und Unternehmen. Jährlich werden etwa 100 nationale und internationale Projekte erarbeitet. Themengebiete dabei sind:
- Chemikalien-Management und Technologiebewertung
- Energie und Klima
- Immissions- und Strahlenschutz
- Landwirtschaft und Biodiversität
- Nachhaltiger Konsum
- Nachhaltige Mobilität
- Nachhaltige Ressourcenwirtschaft
- Nachhaltige Unternehmen
- Nukleartechnik und Anlagensicherheit
- Recht, Politik und Governance
Das Institut ist Gründungsmitglied des Vereins EnergieVision, der das Label ok-power für Ökostrom-Produkte vergibt. Außerdem hat es die Verbraucher-Informationskampagne EcoTopTen ins Leben gerufen, die auf einem Internetportal konkrete Produktempfehlungen für nachhaltigen Konsum präsentiert. Seit Sommer 2006 bietet das Öko-Institut ein eigenes E-Paper mit dem Namen eco@work an.
Kritik
Der SPD-Energieexperte Hermann Scheer warf dem Öko-Institut 2004 Zusammenarbeit mit den Stromkonzernen in deren Kampf gegen das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vor.[2] Das Institut wies diese Kritik als unbegründet zurück und hob die Bedeutung des EEG bei der Förderung der Erneuerbaren Energien hervor.[3] Anfang 2008 wurden die vom Öko-Institut in Deutschland ausgestellten RECS-Zertifikate erneut als „Etikettenschwindel“ kritisiert.[4] Das Institut hat auch diese Kritik zurückgewiesen und zugleich die Bedeutung von Ökostrom-Gütesiegeln wie dem ok-power-Label betont.[5][6] Das RECS-System wurde inzwischen in das European Energy Certificate System (EECS)[7] überführt, das auch die nach Europarecht, insbesondere der Richtlinie 2009/28/EG,[8] und nach dem deutschen EEG geschaffenen Herkunftsnachweise für Strom aus Erneuerbaren Energien umfasst.
Belege
- ↑ Handeln statt Hoffen. Öko-Institut e. V. (11. Dezember 2006). Abgerufen am 8. Mai 2011., Pressemitteilung zum 30-jährigen Bestehen des Öko-Instituts
- ↑ Kommerzieller Kurzschluss. taz.de (13. Dezember 2004). Abgerufen am 8. Mai 2011.
- ↑ Das EEG ist das richtige Instrument (PDF). Öko-Institut e. V. (15. Dezember 2004). Abgerufen am 8. Mai 2011.
- ↑ Detlef Grumbach (8. Februar 2008): Etikettenschwindel bei grünem Strom? - Das europäische Ökostrom-Zertifikat RECS in der Kritik. dradio.de. Abgerufen am 8. Mai 2011.
- ↑ Ökologische Beurteilung des Einsatzes von Grünstromzertifikaten im Rahmen von Ökostromprodukten (PDF). Öko-Institut e. V. (17. Januar 2008). Abgerufen am 8. Mai 2011.
- ↑ Hintergrundpapier Ökostrom, Version 1.1 vom 17. Januar 2008
- ↑ European Energy Certificate System, aus en.wikipedia
- ↑ Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments und des Rates (PDF). eur-lex.europa.eu (23. April 2009). Abgerufen am 8. Mai 2011., vgl. hier Artikel 15; vor 2009: Richtlinie 2001/77/EG des Europäischen Parlaments und des Rates (PDF). eur-lex.europa.eu (27. September 2001). Abgerufen am 8. Mai 2011., vgl. hier Artikel 5
Weblinks
- www.oeko.de – Internetpräsenz des Öko-Instituts
- www.ecotopten.de – Verbraucherinformation EcoTopTen des Öko-Instituts
47.9748617.828999262Koordinaten: 47° 58′ 29″ N, 7° 49′ 44″ OKategorien:- Umweltforschungsinstitut
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