Österreichische Mathematische Gesellschaft

Österreichische Mathematische Gesellschaft

Die Österreichische Mathematische Gesellschaft, kurz ÖMG, ist die berufsständische Vertretung der Mathematikerinnen und Mathematiker in Österreich. Sie ist ein wissenschaftlicher Verein (ZVR-Zahl 713660073) zur Förderung von Lehre, Forschung und Anwendung der Mathematik in Österreich. Präsident der ÖMG ist Michael Drmota.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gesellschaft wurde 1903 von den Universitätsprofessoren Ludwig Boltzmann, Gustav von Escherich und Emil Müller unter dem Namen Mathematische Gesellschaft in Wien gegründet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Gesellschaft ihre Tätigkeiten im Mai 1946 wieder auf. Am 10. August 1946 wurde sie formal von Rudolf Inzinger wiedergegründet. Um ihren Anspruch auf landesweite Vertretung der Interessen der Mathematiker zu dokumentieren, wurde sie im Herbst 1948 umbenannt in Österreichische Mathematische Gesellschaft.

Tätigkeit

Alle vier Jahre organisiert die ÖMG an einer der elf Österreichischen Universitäten einen Österreichischen Mathematiker-Kongreß unter internationaler Beteiligung. Üblicherweise hält in den Jahren, in denen ein Österreichischer Mathematiker-Kongreß veranstaltet wird, auch die Deutschen Mathematiker Vereinigung ihre Jahresversammlung im Rahmen dieses Kongresses ab.

Ebenfalls alle vier Jahre, aber abwechselnd mit den Österreichischen Mathematiker-Kongressen, wird ein Österreichisches Mathematiker-Treffen oder eine Nachbarschaftstagung in Kooperation mit einem benachbarten Land abgehalten.

Im Rahmen jedes dieser Kongresse und Treffen wird ein Didaktik-Tag für die besonderen Interessen der Lehrer an höheren Schulen und ein Fachhochschultag abgehalten. Außerdem werden jedes Jahr didaktische Weiterbildungs-Veranstaltungen mit Unterstützung der ÖMG veranstaltet.

Die ÖMG ist Mitglied der Internationalen Mathematischen Union (IMU), der Europäischen Mathematischen Gesellschaft (EMS) und des International Council for Industrial and Applied Mathematics (ICIAM).

Preise

Sie vergibt als wichtigsten Preis jedes Jahre den Förderungspreis an ein jüngeres Mitglied, das sich durch seine Forschungen besonders qualifiziert hat. Außerdem vergibt die ÖMG jährlich zwei Studienpreise (je einen für die beste Diplomarbeit und die beste Dissertation) und Schülerpreise für herausragende Fachbereichsarbeiten an österreichischen Schulen in Mathematik oder Darstellender Geometrie.

Publikationen

Das Nachrichtenblatt Internationale Mathematische Nachrichten der Österreichischen Mathematischen Gesellschaft erscheint drei Mal jährlich. Es wurde im Juni 1947 von Rudolf Inzinger als Nachrichten der Mathematischen Gesellschaft in Wien gegründet und im Juni 1947 zum ersten Male herausgegeben. Im Jahr 1952 wurde die Zeitschrift auf den aktuellen Titel umbenannt umbenannt. Bis 1971 war sie offizielles Publikationsorgan der Internationalen Mathematischen Union. Von 1953 bis 1977 betreute sie Walter Wunderlich als Herausgeber, der bereits seit der Gründung Schriftleiter der Nachrichten war.

Die Österreichischen Mathematischen Gesellschaft wirkt auch bei der Herausgabe der Monatshefte für Mathematik (gemeinsam mit dem Springer-Verlag) mit.

Weblinks


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