Österreichische Militärische Zeitschrift

Österreichische Militärische Zeitschrift
Erste Ausgabe aus dem Jahr 1808

Die Österreichische Militärische Zeitschrift (ÖMZ) ist eine wissenschaftliche Fachzeitschrift mit Berichten und Analysen zu Fragen der Sicherheitspolitik und der Verteidigungspolitik, der Polemologie, Strategie und der gesamten Militärwissenschaften, aktuellen Krisen, Konflikten und Kriegen sowie grundsätzlichen Fragen zur Rüstungspolitik.

Die Beiträge sollen dem Leser sicherheitspolitische Abläufe und Entwicklungen verständlich machen, Hintergrundinformationen zum militärischen Themenkomplex bieten und durch selektive, themenbezogene Informationsanalyse über längere Zeiträume hinweg Entwicklungen, Zusammenhänge und Wechselwirkungen bei der Entstehung von Krisen und Konfliktherden erkennen lassen.

Inhaltsverzeichnis

Die Entwicklung der Zeitschrift

Nach den verheerenden Niederlagen des Österreichischen Kaiserstaates 1805 gegen Napoleon schien eine Neuausrichtung der Österreichischen Streitkräfte unausweichlich, wollte man sich nicht der Gefahr einer neuerlichen Niederlage gegen Napoleon aussetzen. Treibende Kraft dieser Neugestaltung nicht nur des Heer- sondern des gesamten Staatswesen war Erzherzog Karl, der ab dem 9. Januar 1801 zum Hofkriegsratspräsidenten ernannt worden war.

Karl startete ein ehrgeiziges Reformprogramm zur Reorganisation der Armee und zur Umgestaltung des Hofkriegsrates in ein modernes Kriegsministerium. In einer Eingabe an seinen Bruder Kaiser Franz II./I. empfahl er die Einrichtung einer militärwissenschaftlichen Forschungseinrichtung. So wurde aus dem Archiv des Hofkriegsrates, dem 1711 eingerichteten "Hofkriegsräthlichen Kanzleiarchiv" das "Kriegsarchiv", das neben seiner Aufgabe des Sammelns, Erschließens und Ordnens auch die Tradition der Österreichischen Militärgeschichtsschreibung und -forschung übernahm.

Dazu schuf man ein eigenes Publikationsorgan, die "Österreichische Militärische Zeitschrift", die am 1. Jänner 1808 unter der Leitung des Archivdirektors FML Moritz Gomez de Parientos (1744 - 1810) erschien.

Die Zeitschrift wurde im Jahre 1808 von Erzherzog Carl von Österreich gegründet und erscheint mit Unterbrechungen (zum Beispiel Kriegszeiten) fortlaufend seit diesem Zeitpunkt. Die ÖMZ zählt somit zu den ältesten wissenschaftlichen Fachzeitschriften weltweit. Die Auflage beträgt für jedes Heft 4.500 Exemplare; jährlich werden sechs Hefte im Umfang von rund 130 Seiten produziert. Ein großer Teil der Zeitschriften wird in 40 Länder weltweit exportiert, den Hauptabnehmer bildet jedoch der deutschsprachige Raum. Medieninhaber ist die Republik Österreich, der Herausgeber ist das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport.

Siehe auch

Literatur

  • Carl Zitterhofer: Streffleurs Militärische Zeitschrift 1808-1908. Eine Geschichte dieser Zeitschrift anläßlich ihres 100jährigen Bestehens mit einem Generalregister der Militärischen Zeitschrift 1808-1907 und des Organs 1870-1906. Seidel und Sohn, Wien 1908 (Nachtrag 1908-1912, Wien 1913).
  • Horst Pleiner: Die Österreichische Militärische Zeitschrift - Ein historischer Rückblick von den Anfängen bis zur Gegenwart. In: Österreichische Militärische Zeitschrift - Festschrift anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Österreichischen Militärischen Zeitschrift. Sonderheft Wien 2008.

Weblinks


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