Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport

Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport
OsterreichÖsterreich  Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport
Österreichische Behörde
Logo vom BundesheerLogo vom Sportministerium
Staatliche Ebene Bund
Stellung der Behörde Oberste Bundesbehörde
Gründung 1920/1955
Hauptsitz Wien
Behördenleitung Norbert Darabos, Bundesminister für Landesverteidigung und Sport
Website www.bmlvs.gv.at
Sitz des BMLVS in der Rossauer Kaserne

Die als Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport (kurz BMLVS oder Verteidigungsministerium) bezeichnete österreichische Verwaltungseinrichtung des Bundes ist für alle militärischen Angelegenheiten, insbesondere die die das Österreichische Bundesheer betreffen und alle Angelegenheiten des Sports zuständig.

Inhaltsverzeichnis

Bundesminister

In der derzeitig amtierenden Bundesregierung Faymann ist Norbert Darabos (SPÖ) Bundesminister für Landesverteidigung und Sport. Als solcher ist er Ressortchef der Sektion Sport und Vorgesetzter aller dem BMLVS untergeordneten Behörden. Ihm obliegt damit die Befehls- und Verfügungsgewalt über das Österreichische Bundesheer, soweit diese nicht dem Bundespräsidenten vorbehalten ist. Für bestimmte Rechtshandlungen, wie die Heranziehung von mehr als 5.000 Mann der Miliz oder Reserve, ist der Bundesminister für Landesverteidigung an die Ermächtigung des Bundespräsidenten gebunden, da dieser den verfassungsgemäßen Oberbefehl über das Bundesheer führt.

Kompetenzen

Das Bundesministerium[1] ist insbesondere zuständig für:

  • Angelegenheiten der Besorgung der verfassungsgesetzlich festgelegten Aufgaben des Bundesheeres.
  • Angelegenheiten der operativen und taktischen Führung des Bundesheeres.
  • Angelegenheiten der Militärluftfahrt.
  • Angelegenheiten der Bewaffnung und Ausrüstung des Bundesheeres sowie der personellen und materiellen Ergänzung des Bundesheeres.
  • Angelegenheiten des militärischen Waffen-, Schieß- und Munitionswesens.
  • Angelegenheiten der Wehrtechnik einschließlich der militär-technischen Forschung und Erprobung.
  • Angelegenheiten der militärischen Sperrgebiete.
  • Angelegenheiten des Schutzes der Gesundheit der Angehörigen des Bundesheeres einschließlich der militärischen Krankenanstalten und der militärischen Arzneimittelversorgung.
  • Angelegenheiten des militärischen Attachédienstes
  • Angelegenheiten der Errichtung, Instandhaltung und Verwaltung aller Bauten, Anlagen und Liegenschaften des Bundes, die dem Bundesministerium, der Heeresverwaltung oder dem Bundesheer dienen, einschließlich des Heeresgeschichtlichen Museums.
  • Angelegenheiten der Schifffahrt, des Kraftfahrwesens, des Fernmelde- und des Vermessungswesens im militärischen Bereich.
  • Führung des Heeresgeschichtlichen Museums (Militärhistorisches Institut).
  • Angelegenheiten der militärischen Stiftungen und Fonds.
  • Angelegenheiten der Heeresforstverwaltung Allentsteig.
  • Angelegenheiten der Verwaltung der Anteilsrechte des Bundes an der SIVBEG - Strategische Immobilien Verwertungs-, Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft m. b. H., solange der Bund Gesellschafter ist, sowie die Aufsicht über diese Gesellschaft.
  • Angelegenheiten der Europäischen Verteidigungsagentur.
  • Angelegenheiten des Sports.

Organisation

  • Bundesminister für Landesverteidigung und Sport: Norbert Darabos
  • Leiter des Kabinetts des Bundesministers: Stefan Kammerhofer
  • Stabschef des Kabinetts des Bundesministers: Brigadier Karl Schmidseder
  • Chef des Generalstabes: Generalleutnant Othmar Commenda (mit der Führung betraut)
  • Stellvertretender Chef des Generalstabes: Generalleutnant Christian Segur-Cabanac (mit der Führung betraut)
  • Leiter der Sektion I (Zentralsektion): Sektionschef Christian Kemperle
  • Leiter der Sektion II (Planung): Generalleutnant Dietmar Franzisci
  • Leiter der Sektion III (Bereitstellung): Generalleutnant Freyo Apfalter
  • Leiter der Sektion IV (Einsatz): Generalleutnant Christian Segur-Cabanac
  • Leiter der Sektion V (Sport): Samo Kobenter

Nachgeordnete Dienststellen

Dem Ministerium nachgeordnet sind folgende Stellen:

  • Streitkräfteführungskommando: Generalleutnant Günter Höfler
    • Stellvertretender Kommandant: Generalmajor Dieter Heidecker
  • Kommando Einsatzunterstützung: Generalmajor Bernhard Bair
  • Kommando Führungsunterstützung: Brigadier Hermann Loidolt
  • Ämter:
    • Heerespersonalamt: Hofrat Thomas Mais
    • Heeresbau- und Vermessungsamt: Brigadier Heinz Kurka
    • Amt für Rüstung und Beschaffung: Brigadier Christian Tauschitz
    • Amt für Rüstung und Wehrtechnik: Brigadier Erich Apoloner
    • Heeresnachrichtenamt: Generalmajor Edwin Potocnik
    • Abwehramt: Generalmajor Anton Oschep
  • Akademien:
  • Waffen- und Fachschulen:
    • Heerestruppenschule: Brigadier August Reiter
    • Flieger- und Fliegerabwehrschule: Brigadier Günther Schiefert
    • ABC-Abwehrschule: Oberst Michael Schuster
    • Heereslogistikschule: Brigadier Dieter Jocham
    • Führungsunterstützungsschule: Brigadier Rainer Kubiska
  • Militärmedizinisches Zentrum: Brigadier Eugen Gallent

Historische Entwicklung

Zur Zeit der Österreichisch-Ungarischen Monarchie waren ein Kriegsministerium, das für die gesamte Monarchie zuständig war, und ein "Ministerium für Landesverteidigung", das nur der Österreichischen Reichshälfte diente, eingerichtet. Von 1918 bis 1920 bestand ein "Staatsamt für Heereswesen", von 1920 bis 1936 ein "Bundesministerium für Heereswesen", von 1936 bis 1938 hieß die Behörde "Bundesministerium für Landesverteidigung". In der Zeit der Zugehörigkeit zum Großdeutschen Reich existierte keine eigene österreichische Behörde. Von 1945 bis 1956, also in der Zeit der durch die Besatzungsmächte fremdkontrollierten Republik Österreich waren die Agenden der Landesverteidigung Sache des "Amtes für Landesverteidigung", einer Sektion im Bundeskanzleramt. Danach wurde wieder ein eigenes Ministerium eingerichtet, das bis 2009 "Bundesministerium für Landesverteidigung" hieß. In der Bundesregierung Faymann werden die bisher im Bundeskanzleramt angesiedelten Sportagenden dem Verteidigungsministerium angeschlossen.

Sport wurde erstmals 1966 gesetzlich als Angelegenheit des Bundesministeriums für Unterricht erwähnt, 1984 kam durch die Bezeichnung Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Sport erstmals Sport in einer Ministeriumsbezeichung vor. 1991 gelangte Sport zum Bundesministerium für Gesundheit, Sport und Konsumentenschutz, 1995 zum Bundeskanzleramt, 2000 zum Bundesministerium für öffentliche Leistung und Sport, 2003 wieder zum Bundeskanzleramt und schließlich 2009 zum Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. gem. Anlage zu § 2 Abschnitt H. des Bundesministeriengesetz 1986 i.d.g.F.

Weblinks


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