Šulgi

Šulgi

Šulgi (auch Schulgi) aus Ur war der zweite König der „Sumerischen Renaissance“ (3. Dynastie von Ur) in Mesopotamien (im heutigen Irak). Er folgte seinem Vater Ur-Nammu auf den Thron und regierte 48 Jahre lang, wahrscheinlich von 2094 v. Chr. bis 2047 v. Chr. Allerdings bestehen noch gewisse Probleme bei der genauen Datierung (vgl. Artikel Sumerische Königsliste). Er bezeichnete sich als „Herr der vier Weltgegenden“. Unter seiner langen Herrschaft konnte er sein Reich vergrößern und viele Städte und Staatsgebilde im Norden und Osten Sumers unterwerfen oder tributpflichtig machen. Unter seinen Nachfolgern begann jedoch der endgültige Verfall Sumers.

Inhaltsverzeichnis

Feldzüge

Ab etwa der Mitte seiner Regierungszeit nahmen die Feldzugsaktivitäten[1] Šulgis zu. Dies schlug sich besonders in den Jahresnamen nieder.[2] So unternahm er laut Jahresnamen im 21. Jahr einen Feldzug nach Dêr, im 24. und 31. Jahr nach Karaḫar, im 26., 32. und 44. Jahr nach Simurum, im 27. und 48. Jahr nach Ḫarši, im 34. Jahr nach Anšan, im 42. Jahr nach Šašrum, im 45. Jahr nach Urbilum, im. 46. und 48. Jahr nach Kimaš und ebenfalls im 48. Jahr nach Ḫu'urti. Aus anderen Texten[3] sind Angaben über Beute (nam-ra-ak) mit Jahresangaben verknüpft. Weitere Kriegszüge führten also gegen Anšan im 33. Jahr[4], gegen das Land der Martu im 40., 44. und 46.–48. Jahr, gegen die Lulubäer im 44. Jahr, gegen Šurudḫum im 44. Jahr, gegen Urbilum im 48. Jahr und gegen Šimaški (LU2.SU.A) im 47. und 48. Jahr. Damit ist Šulgi der König von Ur, von dem die meisten Angaben über Beute/Tribut überliefert sind. Über die Armee, die für diese Unternehmungen benötigt wurde, ist relativ wenig bekannt.[5] Die Größe verschiedener Kontingente scheint um die 10000 Mann betragen zu haben.[6] Neben der Stadt Ur[7] war auch die Stadt Lagaš/Girsu von großer militärischer Bedeutung.[8] Dies könnte mit der militärischen Tradition der Stadt seit der Herrschaft Gudeas begründet sein, dieser hatte bereits umfangreiche Rekrutierungen in Teilen seines Reichs vorgenommen.

Literatur

  • Bertrand Lafont: The Army of the Kings of Ur: The Textual Evidence. In: Cuneiform Digital Library Journal. 2009/5, 2009, ISSN 1540-8779, S. 1–25 (PDF; 0,5 MB).

Weblinks

Anmerkungen

  1. Bertrand Lafont: The Army of the Kings of Ur: The Textual Evidence. S. 1.
  2. Siehe Jahresnamem des Šulgi.
  3. Bertrand Lafont: The Army of the Kings of Ur: The Textual Evidence. S. 3 mit weiterer Literatur.
  4. Vielleicht mit dem Jahresnamen des Folgejahres in Verbindung zu bringen.
  5. Bertrand Lafont: The Army of the Kings of Ur: The Textual Evidence.
  6. Bertrand Lafont: The Army of the Kings of Ur: The Textual Evidence. S. 5f. mit MVN 5, 115 (ca 9000 Mann ?) und RCU 1 (2×5000 Mann).
  7. Siehe Jahr 20: Jahr in dem die Einwohner Urs als Speerkämpfer zum Dienst verpflichtet wurden..
  8. Bertrand Lafont: The Army of the Kings of Ur: The Textual Evidence. S. 6ff.


Vorgänger Amt Nachfolger
Ur-Nammu König von Ur
2094 v. Chr. – 2047 v. Chr
Amar-Sin

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