Ur-Nammu

Ur-Nammu

Ur-Nammu (auch Urnammu und Ur-Namma) war ein sumerischer König 2112 bis 2095 v. Chr. aus der in Mesopotamien gelegenen Stadt Ur. Er begründete die III. Dynastie von Ur und war zunächst General und Statthalter des Utuchengal (oder Utuhengal) von Uruk auf dem Thron des Königs von Ur.

Von dessen Oberherrschaft löste er sich jedoch schnell. Es wird sogar spekuliert, dass Ur-Nammu Bruder des Utechengal war. Begonnen hatte er seine Karriere in Eschschu, einer kleinen Stadt in der Nähe von Ur, aus der wohl auch seine Mutter und deren Familie stammten. Es gibt Hinweise in den Quellen, die dafür sprechen, dass Ur-Nammu dem Utuchengal zunächst unterlegen war.

Als er schließlich Utuchegals Macht abgeschüttelt hatte, gliederte er unter anderem Uruk, Eridu, Larsa, Adab und Nippur, nach einem Sieg über Namahani auch den vormaligen Staat Lagasch seinem Herrschaftsgebiet an (insgesamt sollen es 23 Stadtstaaten gewesen sein) und begründete so die dritte Dynastie von Ur. Selbst Teile Akkads gehörten zu seinem Herrschaftsgebiet. Bei der Reformation des Staatswesens orientierte er sich an den alten sumerischen Traditionen - vor allem an der legendären Stadt Uruk, weshalb diese Zeit auch sumerische Renaissance genannt wird. Die Neuordnung hatte eine Zentralisierung und Bürokratisierung zur Folge. Verwaltung und Rechtsprechung wurden reorganisiert, was Katastertexte und der Gesetzes-Codex Ur-Nammu zeigen. In Uruk installierte er einen seiner Söhne als En-Priester der Göttin Inanna. Schon zuvor hatte er eine seiner Töchter zur Hohepriesterin des Mondgottes Nanna in Ur ernannt. Zu seiner Krönung zog er nach Nippur, dem religiösen Zentrum Sumers, wo er dem Gott Enlil opferte. Damit hatte er die drei wichtigsten religiösen Zentren in seiner Hand vereint.

Durch diese Einigung Sumers konnte er auch die Oberhoheit und Aufsicht über den Fernhandel an sich ziehen. Ur war in der Folgezeit das Zentrum des Handels mit Magan und Meluhha.

Er ließ einen acht Meter hohen Wall und eine Mauer um den Tempelbezirk in seiner Hauptstadt Ur bauen, die schätzungsweise 30.000 Einwohner und eine Fläche von ca. 63 Hektar hatte. Ur-Nammu ist der Auftraggeber der Zikkurat von Ur und der Zikkurat des Nanna. Das Kanal- und Wegesystem ließ er erneuern und ausbauen. Auch die Tempel in anderen Städten ließ er mit Mauern schützen. Am Ende seines Lebens begann er mit dem Neubau der Mauern von Ur, die er jedoch nicht mehr zu Ende bringen konnte.

Gegen Ende seiner Regierungszeit erwuchs ihm mit den Elamitern, die sich mit den Gutäern verbündet hatten, ein starker Gegner. Urnammu starb überraschend nach 18 Regierungsjahren, er fand wohl bei einer Schlacht gegen die Gutäer den Tod. Sein Nachfolger war sein Sohn, König Schulgi.

Literatur


Vorgänger Amt Nachfolger
König von Ur
2112 – 2095 v. Chr.
Šulgi

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Nammu — (auch Namma [1]) ist die sumerische Göttin der Schöpfung. Falls der babylonische Schöpfungsmythos Enûma elîsch, wie vermutet wird, auf einem sumerischen Mythos basiert, ist Nammu die sumerische Gottheit des Urmeers, die die Götter An (Himmel) und …   Deutsch Wikipedia

  • Nammu, Burma — Nammu   Village   …   Wikipedia

  • Nammu — es la diosa sumeria que identifica al abismo de las aguas en el océano primigenio. Nammu fue la primera deidad y origen del todo. Diosa del nacimiento, su lugar de culto se centró en la ciudad de Ur. En muchos textos es identificada como consorte …   Wikipedia Español

  • Nammu — prop. n. (Sumerian mythology) The Sumerian goddess personifying the primeval sea; mother of the gods and of heaven and earth. [WordNet 1.5] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Nammu — es la diosa sumeria que personifica el océano original. Nammu fue la primera deidad y origen del todo. Dio a luz a la diosa de la tierra Ki, y al dios del cielo An. Ver también: Lista de dioses Religión …   Enciclopedia Universal

  • Nammu — For the village in Burma, see Nammu, Burma. Fertile Crescent myth series …   Wikipedia

  • Nammu —    An early Sumerian mother goddess pictured as both a deity of freshwater and a creator goddess. In Sumerian creation stories Nammu (or Namma) supposedly was self creating (i.e., she sprung into being on her own) and somehow brought about the… …   Ancient Mesopotamia dictioary

  • Nammu — /nah mooh/, n. a Sumerian goddess personifying the primeval sea: the mother of the gods and of heaven and earth. * * * …   Universalium

  • Nammu — noun The goddess of the primeval sea that gave rise to heaven and earth …   Wiktionary

  • Nammu — noun goddess personifying the primeval sea; mother of the gods and of heaven and earth • Regions: ↑Sumer • Instance Hypernyms: ↑Semitic deity * * * /nah mooh/, n. a Sumerian goddess personifying the primeval sea: the mother of the gods and of… …   Useful english dictionary

  • Ur-Nammu — (« Guerrier de (la déesse) Nammu » en sumérien), dont le nom serait plutôt à lire Ur Namma, a été roi d Ur de 2112 à 2095 av. J. C. selon la chronologie moyenne, de 2047 à 2030 selon la chronologie basse. La datation de son règne est… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”