- Žeísmo
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Der Yeísmo (Aussprache regional unterschiedlich, zB.[ʝeˈizmo], [ʒeˈizmo]; spanisch für Je-ismus) ist eine weitverbreitete, aber regional unterschiedliche Aussprache-Besonderheit der spanischen Sprache, bei der die Phoneme /ʎ/ und /ʝ/ zusammenfallen.
In der Regel wird der Buchstabe ll nicht als [ʎ], sondern – wie in der jeweiligen Region das y – als [ʝ], [j], [ɟ], [ʒ] oder [ʃ] ausgesprochen. Fällt die gemeinsame Aussprache auf einen sch-Laut, ist auch von einem žeísmo (stimmhaft) bzw. šeísmo (stimmlos) die Rede. Der umgekehrte Fall, das Zusammenfallen der Phoneme /ʎ/ und /ʝ/ zu [ʎ], existiert ebenfalls und wird als Lleísmo [ʎeˈizmo] bezeichnet. Diese verschiedenen Ausprägungen des Phänomens finden sich im Großteil des spanischsprachigen Raums, Ausnahmen sind zum Beispiel die Ostkordillere der Anden und Nordspanien. Eine genaue regionale Eingrenzung ist jedoch schwierig.
- Beispiel:
- Im oft vorkommenden yo me llamo („ich heiße“) wird das llamo von den meisten Spanischsprechern nicht [ˈʎamo], sondern [ˈʝamo], [ˈjamo], [ˈɟamo], [ˈʒamo] oder [ˈʃamo] ausgesprochen. Entsprechend dem in llamo verwendeten Phon ist yo als [ʝo], [jo], [ɟo], [ʒo] oder [ʃo] (bzw. beim lleísmo als [ʎo]) auszusprechen.
Durch den yeísmo ergibt sich, dass (im Gegensatz zum Standardspanisch) keine phonetische Unterscheidung mehr von Minimalpaaren wie [él] calló – [él] cayó (deutsch: [er] verstummte – [er] fiel) erkennbar ist.
In argentinischen und uruguayischen Spanischvarietäten ist der yeísmo häufig mit einem weiteren Phänomen verbunden: Die Verwendung eines [ʒ] oder [ʃ] erfolgt häufig geschlechtsspezifisch (Männer großteils das stimmhafte [ʒ], Frauen das stimmlose [ʃ]), altersbedingt (jüngere Menschen stimmlos, Erwachsene stimmhaft) oder demografieabhängig (Großstädter eher stimmlos, Landbevölkerung eher stimmhaft).
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