- Bergvolk
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Als Bergvolk wird eine Ethnie bezeichnet, deren Hauptsiedlungsgebiet in höheren oder schwer zugänglichen Bergregionen liegt. Das Wort wird von den Bewohnern der Ebene oft abfällig gebraucht, um eine technische Rückständigkeit oder konservative Einstellungen zu charakterisieren.
Politisch-soziologisch im positiven Sinn gebraucht wird das Wort meist bei verschiedenen Gebirgs-Völkern Zentral- und Südostasiens, z. B.:
- den Hunzas im Grenzgebiet Pakistan-Afghanistan
- den Sherpas - die bei Expeditionen im Himalaya zu den gesuchtesten Bergführern gehören
- den Meos und anderen Gebirgsbewohnern in Südostasien, insbesondere Nord-Thailand, siehe auch Bergvölker.
Eher abwertend gebraucht wird "Bergvolk" in Europa und im Nahen Osten beispielsweise
- für die Kurden - die in der Amtssprache der Türkei bis vor wenigen Jahren "Bergtürken" genannt wurden
- die Skipetaren Albaniens - teilweise durch die Bücher von Karl May
- und manchmal etwas spöttisch für die Oberbayern und die Tiroler (von denen aber etwa 90% unter 600m Seehöhe wohnen)
- und im regionalen Sprachgebrauch für "konservativ" geltende Bewohner von Gebirgstälern wie in der Ostslowakei, im Appenzell oder der Innerschweiz, in der Obersteiermark und vergleichbaren Gebieten Westeuropas.
Teilweise wird die Bezeichnung auch in abwertender Form für die Bewohner einzelner Dörfer gebraucht. So gibt es in den deutschen Mittelgebirgen einige hoch gelegene Orte deren Einwohner von den Einwohnern benachbarter tiefer gelegenerer Dörfer als „Bergvolk“ verspottet werden.
Siehe auch: Mittel- und Hochgebirge, Gebirgsland
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