- Berme
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Eine Berme ist ein horizontales Stück oder ein Absatz in der Böschung eines Dammes, eines Walls, einer Baugrube oder an einem Hang. Sie unterteilt die Böschung in zwei oder mehrere Abschnitte. Eine Berme soll den Erddruck auf den Fuß der Böschung vermindern. Eine Böschung mit steilem Hang und Bermen ist standsicherer als eine durchgehende Böschung ohne Bermen. Ein Böschungsbruch wird so vermieden.
Bermen dienen auch als Geh- oder Fahrweg auf der Luft- oder Wasserseite eines Dammes. Von dort aus kann ein Damm besser instand gehalten werden. Eine Berme dient auch dazu, Leitungen und Kabel aufzunehmen.
Bei geböschten Baugruben dient eine Berme dazu, nachrutschendes Material aufzufangen. Sie muss ab etwa 3,00 m Grabentiefe zur Anwendung kommen. Nach den deutschen Unfallverhütungsvorschriften müssen Bermen zum Begehen mindestens 0,60 m breit sein[1]; Bermen zum Auffangen abrutschender Teile sogar mindestens 1,50 m.
Den Ausdruck Berme gibt es im Wasserbau, Erdbau, Deichbau, Tagebau, in der Archäologie und im Festungsbau.
Wald- oder Forst-Bermen im Oldenburger Land
Eine landeskulturelle und historische Besonderheit stellen die sogenannten Wald- oder Forst-Bermen an den ehemaligen Staats-Chausseen im Oldenburger Land dar. Dabei handelt es sich um längs von Straßen gelegene, durchschnittlich 30 Meter breite Landstreifen, die oft auf langer Strecke mit Wald bestockt sind. Derartige Bermen finden sich vor allem auf der Geest im Süden Oldenburgs. Die Bermen entstanden zwischen 1820 bis 1850/1860 im Zuge des Ausbaus der alten oldenburgischen Staatsstraßen. Diese prägendenen Landschaftselemente gelten als kulturhistorisch wertvoll und daher erhaltenswert.
Als daher 2008 bekannt wurde, dass die niedersächsische Landesregierung unter Christian Wulff die Forstbermen als „überschüssige“ Flächen in das Sondervermögen „Landesliegenschaftsfonds Niedersachsen“ überführt und seit 2005 verkaufte, regte sich heftiger Widerstand dagegen. Bis Mitte 2008 hatte der Landesliegenschaftsfonds bereits 278.000 Quadratmeter der Bermen für 257.000 Euro verkauft. Der Natur- und Heimatschützer Eilert Tantzen wurde daraufhin bei Wirtschafts- und Verkehrsminister Walter Hirche vorstellig und erreichte den sofortigen Stopp dieser Aktion.[2]
Normen und Standards
- DIN 4124 - Baugruben und Gräben
- Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau (ZTVE-StB 94)
Einzelnachweise
- ↑ Batran, Bläsi, Eichner: Grundwissen Bau, 14. Auflage. Handwerk und Technik Verlag, 2002, ISBN 3-582-03500-X, Seite 51
- ↑ Eilert Tantzen: Die Forst-/Wald-Bermen an den ehemaligen Staats-Chausseen im Oldenburger Land. In: Oldenburger Jahrbuch 2009, Band 109. Isensee, Oldenburg 2009, S. 313-329
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