Walter Hirche

Walter Hirche

Karl Walter Hirche (* 13. Februar 1941 in Leipzig) ist ein deutscher Politiker (FDP).

Er war von 2003 bis 2009 Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Landes Niedersachsen. Von 1994 bis 1998 war er Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, von 1990 bis 1994 Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie des Landes Brandenburg sowie von 1986 bis 1990 Minister für Wirtschaft, Technologie und Verkehr des Landes Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Abitur absolvierte Hirche ein Lehramtsstudium der Fächer Geschichte, Französisch und der Politologie in Heidelberg und Grenoble, welches er 1973 als Lehramtsassessor beendete. Während des Studiums war Hirche unter anderem Mitglied der Landsmannschaft Landsmannschaft Afrania Leipzig, AStA-Vorsitzender in Heidelberg und 1966/67 Vorsitzender des Verbands Deutscher Studentenschaften (VDS), sowie von 1968 bis 1970 Senatsbeauftragter der Universität Heidelberg.

Von 1969 bis 1972 leitete er das Landesbüro der Friedrich-Naumann-Stiftung in Niedersachsen. Er war von 1973 bis 1975 Landesgeschäftsführer der FDP Niedersachsen. Von 1978 bis 1982 war er in der Industrie als Wirtschaftsarchivar bei der Preussag AG tätig. Seit 2003 ist Hirche Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission, nachdem er zuvor bereits mehrere Jahre in deren Vorstand tätig war.

Walter Hirche ist verheiratet mit Monika Regina Hirche, geb. Vetter, und hat zwei Söhne.

Partei

Seit 1970 ist Hirche Mitglied der FDP. Er war von 1994 bis 2006 Landesvorsitzender der niedersächsischen FDP. Hirche gehörte von 1984 bis 1995 sowie von 1997 bis 1999 dem Präsidium der Bundes-FDP an. Seit März 2009 ist er Ehrenvorsitzender der niedersächsischen FDP.

Abgeordneter

Walter Hirche gehörte von 1974 bis 1978 erstmals dem Landtag von Niedersachsen an. Hier war er 1978 kurzzeitig Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion. Von 1982 bis 1990 sowie von 2003 bis 2008 gehörte er erneut dem Niedersächsischen Landtag an. Von 1982 bis 1986 war er wiederum FDP-Fraktionsvorsitzender.

1994 bis 2002 war Hirche Mitglied des Deutschen Bundestages und war hier von 1998 bis 2002 stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Hirche zog stets über die Landesliste Niedersachsen in den Bundestag ein.

Öffentliche Ämter

Nach der Landtagswahl 1986 wurde Hirche als Minister für Wirtschaft, Technologie und Verkehr in die von Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) geführte Landesregierung von Niedersachsen berufen. Da die CDU-FDP-Koalition bei der Landtagswahl 1990 ihre Mehrheit verlor, schied Hirche aus dem Kabinett aus.

Im selben Jahr wurde er in der von Manfred Stolpe (SPD) geleiteten Landesregierung von Brandenburg in einer Ampelkoalition zum Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie ernannt. Schon vor der Landtagswahl 1994 erklärte er, nicht mehr als Minister zur Verfügung zu stehen und kandidierte entsprechend auf der niedersächsischen Landesliste für den Bundestag.

Am 17. November 1994 wurde er als Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen und schied nach der Bundestagswahl 1998 am 26. Oktober 1998 aus dem Amt.

Nachdem bei der Landtagswahl 2003 CDU und FDP die SPD-Alleinregierung unter Sigmar Gabriel ablösen konnten, wurde Hirche am 4. März 2003 in das von Ministerpräsident Christian Wulff geleitete Kabinett als Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie als Stellvertreter des Ministerpräsidenten berufen.

Am 18. Februar 2009 trat er, wie angekündigt, von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger als Minister wurde Philipp Rösler. 2009 wurde er Mitglied des „Lenkungsrats Unternehmensfinanzierung“ im Wirtschaftsfonds Deutschland. Seit März 2011 ist Hirche Mitglied der Ethikkommission für sichere Energieversorgung.

Sonstige Mandate

Ehrungen und Auszeichnungen

Siehe auch

Weblinks

Fußnoten

  1. volkswagenag.com: Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand Er legte sein Amt nieder; sein Nachfolger wurde Philipp Rösler
  2. messe.de: Hannovers Oberbürgermeister Weil neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Messe AG

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Walter Hirche — Mandats Vice Ministre président de Basse Saxe Ministre de l Économie, du Travail et des Transports 4  …   Wikipédia en Français

  • Hirche — ist der Familienname folgender Personen: Albrecht Hirche (* 1959), deutscher Regisseur Bernhard Hirche (* 1946), deutscher Architekt Frank Hirche (* 1961), deutscher Politiker (CDU), Landtagsabgeordneter in Sachsen Herbert Hirche (1910–2002),… …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Leisler Kiep — Walther Leisler Kiep, 1973 Walther Leisler Kiep (* 5. Januar 1926 in Hamburg) ist ein deutscher Politiker (CDU). Sein Zwischenname geht auf die historische Figur Jacob Leislers zurück; dieser Zwischenname ist ein Vorname …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Hi — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Breuel — auf der Expo 2000 Birgit Breuel geborene Münchmeyer (* 7. September 1937 in Hamburg Rissen) ist eine deutsche Politikerin (CDU), ehemalige Präsidentin der Treuhandanstalt und Generalkommissarin der Expo 2000 in Hannover, später in zahlreichen… …   Deutsch Wikipedia

  • Küpker — Erich Ludwig Hermann Küpker (* 27. März 1933 in Oldenburg) ist ein deutscher Agraringenieur und Politiker (FDP). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Leisler Kiep — Walther Leisler Kiep, 1973 Walther Leisler Kiep (* 5. Januar 1926 in Hamburg) ist ein deutscher Politiker (CDU). Sein Zwischenname geht auf die historische Figur Jacob Leislers zurück; dieser Zwischenname ist ein Vorname …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des ministres de Basse-Saxe — Cette page recense l ensemble des ministres ayant siégé, depuis 1946, dans les gouvernements du Land de Basse Saxe. La liste est présentée selon le dernier ordre protocolaire connu. Sommaire 1 Ministres actuels 2 Anciens ministres 2.1 Vice… …   Wikipédia en Français

  • Eilert Tantzen — Ernst Eilert Eckart Tantzen (* 22. Oktober 1929 in Marsow, heute Vellahn) ist ein deutscher Forstmann, Genealoge, Heimatforscher, Naturschützer und Lokalpolitiker. Einen Namen machte er sich neben seinem jahrzehntelangen politischen Engagement… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Eilert Eckart Tantzen — (* 22. Oktober 1929 in Marsow, heute Vellahn) ist ein deutscher Forstmann, Genealoge, Heimatforscher, Naturschützer und Lokalpolitiker. Einen Namen machte er sich neben seinem jahrzehntelangen politischen Engagement vorrangig mit der Erforschung… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”