Bernoullisilo

Bernoullisilo
Der Siloturm Seite Hafenstrasse
Bernoullisilo Seite Hafenbecken I

Der Siloturm (Bernoullisilo) steht im Basler Quartier Kleinhüningen am Hafenbecken I des dortigen Rheinhafens. Er besitzt zwei öffentlich zugängliche Aussichtsplattformen mit der höheren auf 52 Meter über Boden.

Er wurde im Jahr 1923 vom Architekten Hans Bernoulli zusammen mit dem Ingenieur Oskar Bosshardt für die Schweizerischen Reedereigesellschaft erbaut und 1926 in Betrieb genommen. Dieser Betonsilo mit Backsteinmantel war das erste Getreidesilo im Kleinhüninger Hafen und ist durch seine Blendbogenordnung von hoher architektonischer Qualität[1]. Die Backsteinhülle dient sowohl der Isolation als auch der Ästhetik und widerspiegelt den damaligen Zeitgeist, Nutzbauten mit einer historisierenden Hülle zu umgeben. Bernoulli hat sich beim Äussern für diesen Silobau von der Hamburger Speicherstadt inspirieren lassen[2].

1926 öffnete zur ersten Binnenschiffahrtsaustellung die untere Aussichtsplattform die über einen provisorisch erstellten Aussenlift zugänglich gemacht wurde. Im 2. Weltkrieg diente diese als Fliegerbeobachtungsposten für die Schweizer Armee und den Betriebsluftschutz des Hafens. Später wurde ein innenliegender Lift eingebaut, dessen Mechanik sich im Türmchen befindet, dass die obere Plattform bildet.[3]

Von dort oben kann man einen faszinierenden Blick auf den Rhein, den Rheinhafen, die Stadt Basel und bis ins Sundgauer Hügelland und zur Kette des Blauen geniessen.

Um sich beim Rundblick zurecht zu finden, steht eine runde, metallene Panoramkarte aus dem Jahr 1980 zur Verfügung oder man kann mit einem Fernrohr Details in der Schweiz, Deutschland und Frankreich entdecken.

Aussicht Richtung Norden zum Dreiländereck

Die 2006 zusammen mit der Fassade renovierten Aussichtsplattformen werden zusätzlich für kulturelle Anlässe (z.B. als Openair-Kino) verwendet. Der Siloturm wird aber von der Reederei Rhenus-Alpina in erster Linie in seiner ursprünglichen Funktion und Technik als Getreidesilo genutzt. Es können bis zu 10.000 Tonnen Hartgetreide eingelagert werden. Damit werden vorwiegend Teigwaren in der Schweiz produziert.[4].

Nicht weit vom Siloturm entfernt liegen das Dreiländereck und das Schifffahrtsmuseum Verkehrsdrehscheibe Schweiz und unser Weg zum Meer. Dort befindet sich ein Modell aus dem Jahr 1954 der Rheinhäfen Kleinhüningen und St. Johann, welche man von der Aussichtsplattform beobachten kann.




Quellen

  1. Dorothee Huber: Architekturführer Basel, Die Baugeschichte der Stadt und ihrer Umgebung. Architekturmuseum Basel, Basel 1993 S. 248,289
  2. Peter Wittwer: Wahrzeichen des Hafens, Basler Zeitung vom 13. Januar 2007, S. 14
  3. Lüem Barbara: Heimathafen Basel - Die Schweizer Rhein- und Hochseeschifffahrt. Christoph Merian Verlag, Basel 2003 S. 103 ff
  4. Rhenus-Gruppe: Pressemitteilung vom 23.11.2006, Stand 13.01.2007

Literatur

  • Lüem Barbara: Heimathafen Basel - Die Schweizer Rhein- und Hochseeschifffahrt. Christoph Merian Verlag, Basel 2003, ISBN 3856161899.
  • Dorothee Huber: Architekturführer Basel, Die Baugeschichte der Stadt und ihrer Umgebung. Architekturmuseum Basel, Basel 1993, ISBN 3-905065-22-3.


47.5836777777787.5900757Koordinaten: 47° 35′ 1″ N, 7° 35′ 24″ O; CH1903: (611394 / 270342)


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