Berthold (Bayern)

Berthold (Bayern)

Berthold von Bayern (* um 900; † 23. November 947) aus dem Geschlecht der Luitpoldinger war der jüngere Sohn von Markgraf Luitpold von Bayern und als Nachfolger von Eberhard von 938 bis 947 Herzog von Bayern.

Berthold wurde um 900 geboren und ist seit 926 als Graf in Kärnten nachweisbar, 927 wurden ihm dort von König Heinrich I. Herzogsrechte verliehen. Nach der Absetzung Eberhards im Herbst 938 ernannte Otto der Große Berthold, den jüngeren Bruder Arnulfs des Bösen, zum Herzog von Bayern. Berthold hatte vorher auf die Ausübung des wichtigen Rechts der Bischofsernennung und vielleicht auch auf die Verwaltung des Reichsgutes in Bayern verzichtet und verweigerte sich damit nicht Ottos Politik, die die starke Sonderstellung, die Bayern unter Arnulf erreicht hatte, zurückdrängen wollte. Bertholds Politik war reichs- und königstreu. Eine geplante Heirat mit Ottos Schwester Gerberga oder deren Tochter Hadwig kam nicht zustande. Berthold heiratete stattdessen die bayerische Adlige Biletrud, Gründerin des Klosters Bergen bei Neuburg an der Donau. 943 besiegte er die Ungarn bei Wels und wehrte damit die Ungarneinfälle auf einige Zeit ab. Auch die Christianisierung von Karantanien (heutige Steiermark) geht zu einem großen Teil auf Berthold zurück.

Obwohl Otto in Berthold eine Stütze seiner Regentschaft fand, wurde nach Bertholds Tod 947 nicht dessen Sohn, Heinrich (III.), mit dem Herzogtum belehnt, sondern Ottos Bruder, Heinrich, der 937 Judith, eine Tochter Herzog Arnulfs, geheiratet hatte. Bertholds Sohn wurde erst unter Otto II. mit dem Herzogtum Kärnten und kurzzeitig mit Bayern belehnt.

Literatur


Vorgänger Amt Nachfolger
Eberhard Herzog von Bayern
938–947
Heinrich I.

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