Beta Pictoris

Beta Pictoris
Stern
β Pictoris
HST betaPictoris comb.jpg
HST-Aufnahme von Beta Pictoris
Beobachtungsdaten
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Sternbild Maler
Rektaszension 05h 47m 17,09s [1]
Deklination -51° 03′ 59,5″ [1]
Scheinbare Helligkeit 3,85 mag [1]
Typisierung
Spektralklasse A3 V [1]
U−B-Farbindex +0,10 [2]
B−V-Farbindex +0,17 [2]
R−I-Index +0,16 [2]
Astrometrie
Radialgeschwindigkeit (20,0 ± 0,7) km/s [3]
Parallaxe (51,44 ± 0,12) mas [4]
Entfernung [4] (63,41 ± 0,15) Lj
(19,440 ± 0,045) pc
Visuelle Absolute Helligkeit Mvis +2,41 mag [Anm 1]
Eigenbewegung [4]
Rek.-Anteil: (4,65 ± 0,11) mas/a
Dekl.-Anteil: (83,10 ± 0,15) mas/a
Physikalische Eigenschaften
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Bayer-Bezeichnung β Pictoris
Córdoba-Durchmusterung CD -51° 1620
Henry-Draper-Katalog HD 39060 [3]
Hipparcos-Katalog HIP 27321 [4]
Bright-Star-Katalog HR 2020 [5]
SAO-Katalog SAO 234134 [6]
Tycho-Katalog TYC 8099-1392-1[7]
Weitere Bezeichnungen GJ 219
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Anmerkung
  1. Aus Scheinbarer Helligkeit und Entfernung errechnet.

Beta Pictoris (β Pictoris oder kurz β Pic) ist der zweithellste Stern im Sternbild Maler. Der massereiche, heiße Stern befindet sich in einer Entfernung von etwa 63 Lichtjahren und spielt in der Geschichte der Astronomie eine bedeutende Rolle. Der Stern ist Mitglied und Namensgeber des β-Pictoris-Bewegungshaufens.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1983 wurde mit dem Infrarotsatelliten IRAS um Beta Pictoris eine Staubscheibe entdeckt, ein Jahr später wurde diese mit einem erdgebundenen Teleskop fotografiert. Die Staubscheibe weist einen Radius von 400 Astronomischen Einheiten auf. In der Staubscheibe könnten sich möglicherweise Planeten bilden. 1995 deuteten Aufnahmen des Hubble Space Telescopes auf eine Verbiegung des inneren Bereichs der Scheibe hin. Erneute Hubble-Space-Teleskop-Beobachtungen mit der hochauflösenden Advanced Camera for Surveys konnten nachweisen, dass die verbogene Scheibe in Wirklichkeit aus zwei 4 Grad geneigten, ineinander laufenden Staubscheiben besteht. Ein Erklärungsmodell ist die Annahme eines Planeten oder Braunen Zwerges von 20 Jupitermassen, der den Stern umrundet.[5]

Auf einem im Jahr 2003 mit dem VLT aufgenommenen Bild wurde im Jahr 2008 nahe bei Beta Pictoris ein Objekt gefunden, welches als Planet mit etwa achtfacher Jupitermasse angesehen wird, in späteren Aufnahmen jedoch nicht mehr auftauchte. Möglicherweise ist ein Durchgang dieses Objektes für einen leichten Helligkeitsabfall an Beta Pictoris verantwortlich, der im Jahr 1981 stattgefunden hat und bereits in einer 1995 veröffentlichten Analyse von auf La Silla gewonnenen Daten des Observatoriums der Universität Genf aufgefallen war.[6][7][8] Sollten die Beobachtungen tatsächlich zusammenhängen, so wäre der nächste Durchgang zwischen September 2013 und Dezember 2020 zu erwarten. Astronomen hoffen nun auf weitere Beobachtungen in den kommenden Jahren, um diese Hypothese zu bestätigen und den nächsten Durchgang genauer vorhersagen zu können. Zudem wäre Beta Pictoris damit der bislang hellste Stern mit einem Transit-Planeten und würde so hervorragende Möglichkeiten zur Untersuchung der Atmosphäre des Planeten bieten.[9]

Im Juni 2010 meldete die ESO, dass es mit dem NACO-Instrument am VLT gelungen ist, das Objekt erneut zu detektieren und zwar auf der anderen Seite des Sterns. [10][11] Dadurch wurde erstmals die Bewegung eines Exoplaneten um seinen Zentralstern direkt beobachtet und es gilt folglich als sicher, dass es sich bei dem Beobachteten Objekt tatsächlich um den vermuteten Planeten handelt und nicht um ein Artefakt oder einen Hintergrundstern. Es sollte möglich sein, in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten einen vollen Umlauf des Planeten um den Stern zu beobachten und das System weiter zu analysieren. Aus Sicht der ESO steht jedoch nicht fest, ob der Planet vor oder hinter dem Zentralstern entlanggewandert ist, da dies mit den bildgebenden Verfahren nicht zu unterscheiden ist.

Siehe auch

 Commons: Beta pictoris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Hipparcos-Katalog (ESA 1997)
  2. a b c Bright Star Catalogue
  3. Pulkovo radial velocities for 35493 HIP stars
  4. a b c Hipparcos, the New Reduction (van Leeuwen, 2007)
  5. T. Althaus.: Zwei Staubscheiben um Beta Pictoris. In: Sterne und Weltraum. 8/2006, Spektrum Verlag, ISSN 0039-1263
  6. Rufener, F.: "Catalogue of stars measured in the Geneva Observatory photometric system (fourth edition)"; in: Astronomy and Astrophysics Supplement Series (ISSN 0365-0138), Vol. 78, Nr. 3, Juni 1989, S. 469ff.
  7. Lecavelier Des Etangs et al.: "β Pictoris: evidence of light variations"; in: Astronomy and Astrophysics, Vol. 299, S. 557, 1995
  8. Verpasste Entdeckerehre – Artikel bei der FAZ, vom 8. April 2009
  9. Erste Planetenbeobachtung schon 1981? – Artikel bei astronews.com, vom 31. März 2009
  10. Pressemitteilung ESO Juni 2010: [1]
  11. Veröffentlichung im Wissenschaftsmagazin Science: [2]

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