- Betonschleuse
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Eine Betonschleuse dient der baulichen Verengung eines Fahrstreifens. Sie besteht aus aneinander gereihten Betonschutzwänden und hat die Aufgabe, die Einfahrt von Schwerlastverkehr in Arbeitsstellen an Straßen oder gefährdete Streckenabschnitte wirksam zu verhindern. Aufgrund des eingeschränkten Verkehrsraumes besteht die Gefahr, dass breitere Fahrzeuge in der Betonschleuse stecken bleiben. Es muss daher frühzeitig und eindeutig im Sinne den Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen mit Hilfe von entsprechender Beschilderung auf die Fahrstreifenverengung hingewiesen werden.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Betonschleusen können belastungsgefährdete, einsturzgefährdete oder sanierungsbedürftige Brückenbauwerke wirksam vor einfahrendem Schwerlastverkehr schützen, während Beschilderungen oft übersehen oder ignoriert werden. Arbeiter werden geschützt, da Fahrzeuge nur mit mäßiger Geschwindigkeit passieren können und die Betonschleusen eine Barriere zwischen Verkehr und Arbeitsstelle darstellen. Sie können ihre Fahrzeuge am Arbeitsort stehenlassen bzw. flexibel einsetzen. Kollisionen mit dem fließenden Verkehr werden vermieden.
Betonschleusen haben meist eine lichte Weite von etwa zwei Metern, die Mindestfahrstreifenbreite von 2,75 m wird damit unterschritten. Oft unterschätzen Fahrzeugführer die tatsächliche Breite ihrer Fahrzeuge (bei Lastkraftwagen auch der seitlich im erlaubten Dimensionen überhängenden Ladung), was zu Auffahrunfällen führen kann, wenn sie in der Barriere stecken bleiben.[1] Des Weiteren sind oft ausländische LKW-Fahrer der deutschen Sprache und den deutschen Verkehrszeichen nicht kundig, was zu Missverständnissen mit gravierenden Folgen führen kann: Da Betonschleusen aus tonnenschweren, starren Bauelementen bestehen und nicht flexibel sind, können bei Unfällen verletzte Personen nur schwer geborgen werden und an den Fahrzeugen kann erheblicher Sachschaden entstehen! Fährt ein (z. B. schleuderndes) Fahrzeug seitlich auf die Anrampung bzw. schaukelt der Anhänger eines LKW sich dort auf, kann das Fahrzeug umkippen und sich gegebenenfalls sogar überschlagen.
Anwendung
In Deutschland wurden Betonschleusen an folgenden Stellen für die Dauer eines halben Jahres 2008 verwendet:
- Bundesautobahn 7 rund um das Autobahndreieck Kassel-Süd
- Bundesautobahn 44 auf Höhe des Autobahnkreuzes Kassel-West
Unfallgefahr
Bis zur Schließung der Betonschleuse an der Bundesautobahn 44 an der Bergshäuser Brücke für Lastkraftwagen und Zwangsausleitung auf die Bundesautobahn 49 haben acht Unfälle erheblichen Sachschaden und sogar ein Todesopfer gefordert.[2][3] Dem Straßenverkehrsamt in Kassel wird vorgeworfen, die schon lange geplante Zwangsumleitung erst spät realisiert zu haben. Gleichzeitig wurden die Warnschilder, welche auf die Ausleitung hinweisen sollten, viel zu spät geliefert.[2]
Einzelnachweise
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