- Straßenverkehr
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Der öffentliche Straßenverkehr findet auf allen Flächen, auch nicht gewidmeten, statt, die der Allgemeinheit zu Verkehrszwecken offenstehen. Verkehrsteilnehmer ist jeder, der diese Flächen benutzt. [1]
Zum Verkehrssystem Straßenverkehr gehören die Verkehrswege, Verkehrsmittel und weitere Einrichtungen wie Tankstellen, Parkplätzen und Parkhäuser.[2]
Der Straßenverkehr wird durch Fußgänger, durch muskelkraftbetriebene Fahrzeuge (Fuhrwerke, Kickboards, Fahrräder) und durch Motorkraft bewegte Fahrzeuge (Kraftfahrzeuge) wahrgenommen (Kraftverkehr). Staatliche Einrichtungen wie das Kraftfahrtbundesamt, die Bundesanstalt für Straßenwesen, das Bundesamt für Güterverkehr, die Polizei überwachen den Verkehr und Verkehrsgerichte geben Rechtssicherheit. Auch Pannenhilfen, Tankstellen, Werkstätten, Fahrschulen, Zubehörläden, Automobilclubs und Fachjournale sind wichtige Akteure.[3]
In den meisten Fällen ist die öffentliche Hand für das Straßennetz zuständig. Motorverkehrsmittel gehören hingegen meist Unternehmen oder Privatpersonen.[2]
Theoretische Modelle zur Beschreibung des Straßenverkehrsflusses sind beispielsweise das Fundamentaldiagramm sowie das Nagel-Schreckenberg-Modell.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Im Rahmen der Motorisierung wurde der Straßenverkehr erst nach dem Zweiten Weltkrieg immer bedeutender. Zuvor war die Eisenbahn für nahezu 100 Jahre das Hauptverkehrsmittel. Der Straßenverkehr war nur als Zubringer und Verteiler wichtig. Heute ist in den meisten Ländern der Straßenverkehr die wichtigste Verkehrsart. Für moderne Volkswirtschaften und die Mobilität der Bürger ist ein leistungsfähiges Straßenverkehrssystem notwendig.[2]
In Deutschland findet über 90 % der Leistung im Personenverkehr und über 65 % im Güterverkehr über Straßen statt.[2]
Der Straßenverkehr ist eine der wichtigsten Infrastruktureinrichtungen, siehe dazu auch Verkehrsinfrastruktur.
Verkehrsregeln
Wegen seines hohen Gefährdungspotenzials ist die Teilnahme am Straßenverkehr ordnungsgesetzlich stark reglementiert. In Deutschland sind die wichtigsten gesetzlichen Grundlagen das Straßenverkehrsgesetz (StVG), die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO), die Fahrerlaubnisverordnung (FeV) und die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO).
- Hauptartikel: Verkehrsregel
Gefahren
Der Verkehr verursacht viele Sach- und Personenschäden (Verkehrstote und Verletzte). In Deutschland gab es in den 1970er Jahren nach zuvor anhaltender Zunahme seit 1950 einen Höchststand von knapp 20.000 Verkehrstoten pro Jahr, von denen die meisten dem Straßenverkehr zuzurechnen waren. Inzwischen wird nach langanhaltender rückläufiger Entwicklung für das Jahr 2009 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit der Zahl von 4.160 Menschen ein neuer Tiefstand von Straßenverkehrstoten auf deutschen Straßen gemeldet [4]. Weltweit kommen etwa 1,2 Mio. Menschen jährlich im Straßenverkehr um. In 29 Ländern der entwickelten Welt gab es 2001 auf 1 Million Einwohner 114 Todesopfer durch Straßenverkehrsunfälle. Gesundheitlich beeinträchtigend kann zudem der Straßenverkehrslärm wirken.
Einzelnachweise
- ↑ § 1 StVO und VwV StVO
- ↑ a b c d Helmut Nuhn und Markus Hesse: Verkehrsgeographie. Schöningh, Paderborn [u.a.] 2006, S.35. ISBN 3-8252-2687-5
- ↑ Helmut Nuhn und Markus Hesse: Verkehrsgeographie. Schöningh, Paderborn [u.a.] 2006, S. 36f. ISBN 3-8252-2687-5
- ↑ Statistisches Bundesamt
Siehe auch
Portal:Straßen – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Straßen
- Verkehr
- Verkehrswesen
- Kraftverkehr
- Fußgänger
- Straßen- und Wegebau
- Straßennetz
- Individualverkehr
- 3-A-Methode
Literatur
- Kurt F. de Swaaf: Was Straßenverkehr wirklich kostet. In: Der Spiegel vom 5. Januar 2007. ISSN 0038-7452 (bisher einzigartige Schweizer Studie)
- Christoph Maria Merki: Der holprige Siegeszug des Automobils, 1895-1930. Zur Motorisierung des Strassenverkehrs in Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Böhlau, Wien 2002. ISBN 3-205-99479-5
- Marco Breuer: Der Deutsche, das Auto und der Straßenverkehr. ISBN 3-86703-794-9 [1]
Weblinks
Commons: Straßenverkehr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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