- Bezugsantenne
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Eine Bezugsantenne ist eine Vergleichsantenne, die genutzt wird, um den Gewinn einer Richtantenne relativ zur Bezugsantenne zahlenmäßig zu erfassen.
Als Bezugsantennen werden vorwiegend 3 Antennen genutzt:
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- ein hypothetischer Kugelstrahler (Isotropstrahler)
- der Elementardipol (Hertzscher Dipol)
- der Halbwellendipol (λ/2-Dipol)
wobei praktisch nur der Halbwellendipol messtechnisch zum Vergleich herangezogen wird, da sich dieser in der Praxis am besten unter reproduzierbaren Bedingungen realisieren lässt. Diese Messergebnisse werden dann aber meist auf den Kugelstrahler bezogen umgerechnet, da sich damit (z. B. bei der Strahlungsleistung) besser rechnen lässt.
Der Gewinn auf den Kugelstrahler bezogen, wird absoluter Gewinn genannt, jede andere Gewinnangabe ist ein relativer Gewinn. Die Bezugsantennen werden als Freiraumstrahler betrachtet, das heißt, man bezieht den Gewinn auf einen Strahler im freien Raum ohne den Einfluss der Erdoberfläche.
Der Elementardipol findet nur bei Lang- und Mittelwellensendeantennen Anwendung. Er dient dort zur Bestimmung der EMRP.
Die Bezugsantennen (auch der isotrope Strahler) werden als linear polarisiert angenommen. In der Praxis werden für die Messung von zirkular polarisierten Antennen eigene speziell für diesen Zweck kalibrierte Bezugsantennen verwendet, deren eigener Antennengewinn (angegeben in Dezibel) vom gemessenen Wert der untersuchten Antenne subtrahiert wird.
Literatur
- Alois Krischke: Rothammels Antennenbuch. 11. Auflage, Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH, Stuttgart 1995, ISBN 3-440-07018-2
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