- Bike-and-Ride
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Bike and Ride ist ein Modell zur Förderung des ÖPNV, analog zum Konzept von Park and Ride. In diesem Fall geht es darum, statt vom Auto vom Fahrrad auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Eine ganze Reihe von Kommunen im deutschsprachigen Raum und in anderen Ländern (besonders in den Niederlanden), haben die Idee aufgegriffen.
Inhaltsverzeichnis
Grundprinzip
Das P + R Konzept (Park and Ride = Parken und Reisen) beim Auto bedeutet: man fährt bis zu einer Bahnstation, stellt seinen Wagen in ein Parkhaus oder auf einen Parkplatz und reist ab dort mit einem öffentlichen Verkehrsmittel (ÖPNV) weiter. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert B + R (Bike and Ride = Fahrrad und Reisen), wobei hier das Fahrrad am Bahnhof, Haltepunkt oder in Fahrradstationen abgestellt werden soll.
Möglichkeiten und Probleme
Bike and Ride wird an größeren Bahnhöfen (besonders in Universitätsstädten wie Münster) viel genutzt; das Platzangebot reicht oft nicht aus. Andererseits werden B + R Angebote aus Angst vor Fahrraddiebstahl oder Beschädigung von besonders höherwertigen Rädern nicht genutzt. Hier bieten geschlossene und bewachte Fahrradparkhäuser oder gegen eine geringe Gebühr mietbare Fahrradboxen ausreichend Schutz.
B + R ist aber auch der einfache Fahrradständer neben einem Wartehäuschen an einer Bushaltestelle. Besonders Schüler nutzen diese Angebote, um eine etwas weiter vom Wohnhaus entfernte Haltestelle zu erreichen. Dadurch erweitert sich der Einzugsbereich einer Bus- oder Bahnhaltestelle. Einige Verkehrsunternehmen kennzeichnen Haltestellen mit B + R Plätzen in ihren Liniennetzplänen.
Fahrradmitnahme im ÖPNV
Die alternative Möglichkeit zur Fahrradstation ist die Mitnahme von Fahrrädern in Bussen und Bahnen. Durch diese Kombination von Individual- und öffentlichem Verkehr lassen sich auch per Fahrrad problemlos größere Entfernungen zurücklegen. Eine Anfahrt per Rad zur Haltestelle, dann Fahrradmitnahme und anschließend Weiterfahrt per Rad erhöht die Nutzungsmöglichkeiten von ÖPNV-Angebote für bestimmte Personengruppen (Berufs- aber besonders auch Freizeitverkehr). Hier steht jedoch die Förderung beispielsweise durch kostenlose Fahrradbeförderung in einigen Bundesländern bzw. Verkehrsverbünden den einschränkenden Maßnahmen gegenüber. Beispielsweise wurden in NRW BahnRadRouten, also spezielle Radwanderwege mit vielen Verknüpfungspunkten zum regionalen Schienenverkehr, eingerichtet - der Betreiber der angrenzenden Bahnlinien (NordWestBahn) verlangt aber eine obligatorische Voranmeldung über eine Hotline-Sondernummer (01805). Einzelne Fahrgäste mit Fahrrad werden auch ohne Reservierung mitgenommen (soweit Platz vorhanden ist - werktags und abends reicht der Platz immer), die in den Fahrplänen angegebene Reservierungspflicht für jedes Fahrrad schreckt aber Fahrgäste von der Nutzung ab.
Die DB wendet das Mittel Fahrpreiserhöhung gegen den Ansturm zu vieler Fahrräder an: die Fahrradkarte für den Nahverkehr wurde in nur zwei Jahren um 50 % (von 3 € auf 4,50 €) erhöht. Als Ergebnis kostet jetzt ein Einzelticket für ca. 5 km Entfernung für Personen 2 €, für mitgenommene Fahrräder jedoch mehr als das Doppelte. B + R betrifft insbesondere Verbindungen über kurze Strecken; die Fahrradmitnahme über größere Entfernungen (beispielsweise unter Nutzung des Wochenendtickets der DB für Fernreisen) gehört nicht in diesen Bereich.
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