- Bilma
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Bilma ist eine Gemeinde (französisch commune urbaine) und Hauptort des gleichnamigen Departements in der Region Agadez im Norden von Niger. Es ist ein Oasenort in der zur Sahara zählenden Ténéré-Wüste. Bilma weist per Volkszählung 2300 Einwohner auf (Stand: 2001) und nach neuesten Berechnungen aus dem Jahr 2010, 2872 Bürger.[1]
Bilma im Kaouar-Tal inmitten der Ténéré-Wüste hat etwa tausend Einwohner, die überwiegend zu den Kanuri und Tubu zählen. Es ist Sitz einer Unterpräfektur und eines Militärpostens. Auch Zoll- und Polizeidienststellen, sowie eine Post sind vorhanden. Eine Infrastruktur für den Tourismus existiert noch nicht (Hotels etc.). Nach dem Stand von 2003 stehen lediglich ein paar bescheidene Lebensmittelläden, eine Bar und ein Restaurant zur Verfügung.
Die kleine Stadt lebt von Oasenwirtschaft, vorwiegend von den Dattelpalmen, und der Salzherstellung, die seit dem 15. Jahrhundert hier betrieben wird. Die Salinen von Kalala befinden sich etwa drei Kilometer nordöstlich des Ortes. Zwischen dem Ort und den Salinen lagern oft zu Tausenden die Dromedare der Salzkarawanen, denn bis heute verkehren von Bilma aus Salzkarawanen in den Süden entlang der sog. Bornu-Route, der Verbindung Tripolis - Fezzan durch die Große Sandwüste von Bilma in Richtung Tschad-See. Die Hauptkarawanenroute verläuft allerdings in Ost-West-Richtung und führt nach Agadez und in das Aïr-Gebirge, (s. Karawanenhandel).
Bilma ist eine Oase mit zahlreichen flachen kleineren Seen und dorthin führenden Bachläufen. Zahlreiche Fische tummeln sich in den Gewässern. Das war nicht immer so. Erst moderne Technik machte es möglich, denn man hat inzwischen mehrere Brunnen gebohrt, aus denen durch artesischen Druck Wasser sprudelt. Im Ort befinden sich einige Wasserzapfstellen, der überschüssige Rest fließt in die erwähnten Bäche und Teiche.
Das ist ein Phänomen in Bilma und dem gesamten Kaouar-Tal, Salzwasser und Süßwasser drängen nach oben, und das in ziemlich geringen Abständen. Durch eine komplexe Bruchtektonik in diesem Teil der Ténéré-Wüste dringt Wasser aus großen Tiefen durch artesischen Druck in schrägliegende Gesteinsschichten. Dort, wo es salzhaltige Schichten aus der Kreidezeit durchströmt, gelangt es als Kochsalzlösung an die Oberfläche und dient nach starker Reduzierung durch Verdunstung der Salzherstellung. Ansonsten nutzen die Dattelpalmen das Grundwasser und benötigen deshalb keine zusätzliche Bewässerung.
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