- Binnendifferenzierung
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Binnendifferenzierung (auch Innere Differenzierung) bezeichnet in der Pädagogik eine im Gegensatz zur Äußeren Differenzierung individuelle Förderung einzelner Lernender innerhalb der bestehenden Lerngruppe. Ziel der Binnendifferenzierung ist nicht größtmögliche Auflösung von Heterogenität, sondern der produktive Umgang mit ihr. So wird die Vielfalt der Begabungen und Interessen innerhalb einer Lerngruppe im Sinne eines gegenseitigen fruchtbaren Austausches verstärkt als Chance aufgefasst.[1] Binnendifferenzierung kommt insbesondere da zum Zuge, wo zugunsten gemeinsamen Lernens auf institutionelle Trennung verzichtet wird (Integrierte Gesamtschule, Integrative Pädagogik).
In der Schule kann dies beispielsweise durch Projektarbeiten oder ein vielfältiges Themenangebot geschehen. Eine weitere Möglichkeit der Inneren Differenzierung stellt der Wochenplanunterricht dar, der vor allem in der Grundschule weite Verbreitung gefunden hat.
Bei der Binnendifferenzierung kommen alle planerischen und methodischen Maßnahmen der Lehrer zum Tragen, die die individuellen Unterschiede der Schüler einer Lerngruppe dahingehend berücksichtigen sollen, dass möglichst alle einen ihnen gemäßen Weg finden zur Erreichung der Lernziele im Speziellen und zur Auslotung ihrer kognitiven Potentiale im Allgemeinen. Binnendifferenzierende Maßnahmen können sich dabei sowohl auf die Zugänge zum Lerninhalt (wie beispielsweise beim Werkstattunterricht), auf die Qualität oder die Quantität der Lernaufgaben oder auf die Medien beziehen. Bedeutsam für den Lehrenden dabei ist, über alle möglichen Dimensionen der Unterschiedlichkeit informiert zu sein, um eine effektive Berücksichtigung zu ermöglichen. Dabei sind beispielsweise ökosystemische Ansätze hilfreich zur Bestimmung der extraindividuellen Dimensionen wie z. B. Familie, Peergroup. Auf der intraindividuellen Seite kommen persönlichkeitspsychologische Überlegungen zum tragen. Damit lassen sich weiter kognitive (bspw. intellektuelle Kompetenzen) von nicht-kognitiven Dimensionen trennen. Letztere können sein:
- Interesse
- Leistung/Leistungsmotivation
- Entwicklungsstand
- Vorwissen, Präkonzepte/Alltagstheorien
- Lernstrategien/epistomologische Überzeugungen (Überzeugungen davon, wie Wissen strukturiert und beschaffen ist, als auch wie es erworben und behalten wird)
- Attributionsmuster
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Andreas Hinz: Integration und Heterogenität. 1995.
Kategorie:- Pädagogische Methode/Lehre
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