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Bist
frz.: BistenGewässerkennzahl FR: A9600440, DE: 26452 Lage Frankreich (Lothringen),
Deutschland (Saarland)Flusssystem Rhein Abfluss über Saar → Mosel → Rhein → Nordsee Quelle bei Boucheporn in Lothringen
49° 9′ 24″ N, 6° 35′ 53″ O49.1566666666676.5980555555556300Koordinaten: 49° 9′ 24″ N, 6° 35′ 53″ OQuellhöhe ca. 300 m Mündung bei Wadgassen in die Saar Mündungshöhe 185 m Höhenunterschied ca. 115 m Länge 26 km Einzugsgebiet 112,8 km² Abflussmenge
am Pegel Uberherrn(Einzugsgebiet: 112,8 km²MQ: 1,13 m³/s Durchflossene Stauseen Lac de Creutzwald Die Bist ([ˈbiːst], regional [ˈbiːʃt]; historisch auch Biest oder Bießt[1] ist ein Bach in Frankreich und Deutschland (Saarland), der bei Wadgassen in die Saar mündet. Sie entspringt in Lothringen und durchfließt im Saarland Überherrn, Bisten, Differten, Werbeln, Schaffhausen und Wadgassen. Sie ist nicht befahrbar und hat ihre ursprüngliche wirtschaftliche Bedeutung, Betrieb der Abteimühlen und Wasserlieferant für Abteimanufakturen sowie der Cristallerie Wadgassen, vollkommen eingebüßt.
Inhaltsverzeichnis
Historische Bedeutung
Die historisch-wirtschaftliche Bedeutung der Bist kann man am konkreten Beispiel der Vergangenheit der saarländischen Gemeinde Wadgassens festmachen. So diente die Bist in Kombination mit dem umfangreichen Kanalsystem der Trockenlegung des Geländes um das dortige Prämonstratenserkloster, gleichzeitig der Bewässerung der Felder und dem Betrieb der für die Region wichtigen Mühlen in Differten und Hostenbach. Auch die später dort angesiedelte Cristallerie Wadgassen wäre ohne die Bist nicht denkbar gewesen, da durch den von der Bist abgehenden Kanal das dort für die Produktion benötigte Wasser zum Hüttengelände geleitet wurde.
Verlauf
Die Bist entspringt auf circa 300 Meter über NN nördlich des 550-Seelen-Dorfes Boucheporn in Lothringen, Arrondissement Boulay-Moselle, fließt dann für etwas mehr als 10 Kilometer in nord-östliche Richtung bis zu dem Punkt, an dem sie für ungefähr drei Kilometer den Grenzbach Deutschland–Frankreich bildet. Sie passiert dabei den 1967 angelegten Lac de Creutzwald sowie die Stadt Creutzwald selbst. Die Bist verlässt nach ihrer kurzen Grenzmarkierung genau an der Stelle Frankreich, wo auch die ehemalige, 70 Kilometer lange Eisenbahnlinie Völklingen – Überherrn – Hargarten-Falck – Diedenhofen die Grenze wechselt. Die Gleise liegen heute noch, die Strecke wird aber nicht mehr bedient und ist auf weiten Strecken dem Verfall preisgegeben[2][3].
Auf deutscher Seite fließt die Bist in westliche Richtung nördlich an Überherrn vorbei, durch dessen Ortsteil Bisten, anschließend dicht am unter Denkmalschutz stehenden Gutshof und Gestüt Linslerhof vorbei, bevor sie Differten erreicht, das schon zur Gemeinde Wadgassen gehört. In Differten, Höhe Ortsteil Werbeln, knickt sie im 90°-Winkel nach Norden ab. Ab hier bildet sie die Grenze zwischen Wadgassen und dessen Ortsteil Schaffhausen. Unmittelbar vor ihrer Mündung in die Saar unterquert sie noch die Stadtautobahn Saarbrücken (A 620).
Der ursprüngliche Verlauf der Bist im Bereich Wadgassen wurde schon zur Zeit der Wadgasser Abtei zum heutigen Verlauf geändert und kann nur noch anhand von alten Zeichnungen nachvollzogen werden.
Bist als Namensgeberin
Direkt erkennbar in Dorfnamen wie im französischen Bisten-en-Lorraine oder saarländischen Bisten. Indirekt beispielsweise in den Namen der beiden Wadgasser-Gemeindeteile Differten (auch: Diefurt, Diffurde, Diffurte, Diffurthe, Diffurt, Diffurten), also „zur tiefen Furt“ und Werbeln, abgeleitet vom mittelhochdeutschen Wort „Wirbel“ oder „Werbel“, hat seinen Namen von einer markanten Stelle der Bist, wo es früher zu Verwirbelungen auf Grund eines, bezogen auf den sonstigen Verlauf, recht starken Gefälles kam; ähnlich Zeile 1, Bild 3.
Galerie
Weblinks
Commons: Bist River – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- museum.academia-wadegotia.de (Video sowie Bilder und Texte zur Bist)
- Humor: Der ultimative Beweis, dass Flüsse nur in eine Richtung fließen - vor allem die Bist
- Débits caractéristiques de la Bisten (französisch)
Quellen
- ↑ siehe: Bist Canalis im Stich der Wadgasser Abtei
- ↑ Streckenabschnitt Wadgassen-Werbeln. Abgerufen am 10. Mai 2010.
- ↑ Streckenabschnitt Werbeln-Differten. Abgerufen am 10. Mai 2010.
- ↑ aufbereitetes Photo von Erich Hewers und Rudolf Fuchs' Plakat „Unsere Bist“, 1974; ähnlich publiziert in: „Lebensräume im Tal der Bist“.
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