Björn (Birka)

Björn (Birka)
Björns Hügel in Håga bei Uppsala

Björn på Håga war ein schwedischer König aus dem sagenhaften Wikinger-Geschlecht der Munsö, als dessen Stammvater der möglicherweise vollkommen fiktive Björn Järnsida gilt.

Inhaltsverzeichnis

Abstammung und Herrschaft

Björn Järnsidas Söhne waren Erik und Refil Björnsson. Erik soll, nach der Hervarar-Saga, seinem Vater als König der Svear in Südschweden gefolgt sein. Auf ihn folgte schon nach kurzer Regentschaft sein Neffe Erik Refilsson, dessen Söhne Björn på Håga und Anund Uppsale danach zunächst gemeinsam als Könige regierten. Anund Uppsale soll seinen Wohnsitz bei dem Kultzentrum Alt-Uppsala gehabt haben, was ihm seinen Beinamen einbrachte. Björns Beiname på Håga = vom Grabhügel) rührte von seiner Residenz bei einem alten (Grabhügel namens „Hågahögen“ auf der Insel Adelsön nahe Birka, von wo er diese wichtige Handelsstadt gut überwachen konnte. Snorri Sturluson zitiert in seinen Werken einige Dichtungen des Skalden Brage Boddason, der am Hofe Björns geweilt haben soll und auch in der Hervarar-Saga erwähnt wird.

Die schwedischen Könige zur Wikingerzeit, nach Birger Nerman.

Christliche Mission

Laut Rimbert, dem Biografen des Schwedenmissionars Ansgar von Bremen, bat Björn den fränkischen Kaiser Ludwig den Frommen, christliche Missionare nach Birka zu schicken, woraufhin Ansgar 829 nach Schweden reiste. Björn empfing ihn auf seinem Hof und erlaubte ihm, zu missionieren und die erste christliche Kirche in Skandinavien zu bauen. Ansgar wurde 831 von Kaiser Ludwig zurückgerufen, um als Bischof (und ab 832 als Erzbischof) von der Hammaburg aus weitere Missionsunternehmen im Norden voranzutreiben. Daraufhin wurde Gauzbert, ein Neffe des Erzbischofs Ebo von Reims, von Ansgar und Ebo zum Missionsbischof geweiht und von Ebo nach Schweden entsandt, um Ansgars Arbeit fortzusetzen. Gauzbert begann wohl 836 in Schweden zu missionieren. Er wurde von König Björn gut aufgenommen, aber 845 durch einen Volksaufstand gewaltsam vertrieben.

Nachfolge

Björns Bruder Anund war laut Rimbert schon früher aus Schweden vertrieben worden, kehrte jedoch in den 840er Jahren mit elf eigenen und 21 dänischen Schiffen zurück. Er hatte seinen dänischen Verbündeten reiche Beute für ihre Teilnahme an dem Kriegszug versprochen, doch als sie in Birka ankamen, war Björn abwesend. Anund verlangte von den Bewohnern hundert Mark in Silber, um die Stadt nicht zu plündern. Obwohl die Dänen sich dadurch betrogen fühlten, gelang es Anund, sie ersatzweise zu einem Raubzug gegen slawische Siedlungen zu überreden, bei dem sie sich schadlos hielten. Anund blieb in Schweden. Laut der Hervarar-Saga folgte sein Sohn Erik Anundsson ihm und seinem Bruder Björn als König der Svear. Sowohl Rimbert als auch Adam von Bremen berichten andererseits, dass Björns Sohn Olof neuer König der Svear wurde.

Literatur

  • Birger Nermann: Sveriges första storhedstid. Stockholm 1942.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Björn — (lat. Biornus) ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung des Namens 2 Namenstag 3 Bekannte Namensträger 3.1 Vorname …   Deutsch Wikipedia

  • Björn II at Hauge — de Suède roi de Suède du IXe siècle. Björn at Hauge est connu par les Sagas et sans doute évoqué dans la « Vita Ansgarii ». Selon la Saga de Hervor et du roi Heidrekr: Önund et Björn, les fils de Éric II Björnsson, s emparent du royaume …   Wikipédia en Français

  • Birka — Ansgars Kreuz auf Birka, Sommer 2008 Birka und Hovgården, gelegen auf zwei benachbarten Inseln (Björkö und Adelsön) in Schwedens drittgrößtem See, dem Mälaren, wurden 1993 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Sie geben Zeugnis vom… …   Deutsch Wikipedia

  • Birka — Infobox World Heritage Site Name = Birka and Hovgården infoboxwidth= 250px State Party = SWE Type = Cultural Criteria = iii, iv ID = 555 Region = Europe and North America Year = 1993 Session = 17th: For a group of islands in the Gulf of Finland,… …   Wikipedia

  • Gosbert von Osnabrück — Gauzbert (auch Gosbert, Gautberti, Gautbert, Gaudberd, Goibrecht, Gauthert) war Missionsbischof in Südschweden und von 845 bis 859 oder 860 vierter Bischof von Osnabrück. Über seinen Todestag liegen unterschiedliche Angaben vor: 11. April 860,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Bj — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Wikingerzeit — Chronik (kleine Auswahl) 793 Wikingerüberfall auf das Kloster von Lindisfarne 795 Beginn der Überfälle auf Irland (Inishmurray) 799 Beginn der Überfälle auf das Reich der Franken 830 erneute Wikingerüberfälle auf England 840 erst …   Deutsch Wikipedia

  • Schwedische Sagenkönige — Als Schwedische Sagenkönige werden die Herrscher bezeichnet, welche die Volksgruppen regiert haben sollen, die vor dem 10. Jahrhundert das Gebiet des heutigen Schwedens und der umliegenden Regionen bewohnten. Diese Könige werden in nordischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Hovgården — Ansgars Kreuz auf Birka, Sommer 2008 Birka und Hovgården, gelegen auf zwei benachbarten Inseln (Björkö und Adelsön) in Schwedens drittgrößtem See, dem Mälaren, wurden 1993 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Sie geben Zeugnis vom… …   Deutsch Wikipedia

  • Ascomanni — Das Gokstad Schiff, ausgestellt im Wikinger Schiff Museum in Oslo, Norwegen. Der Begriff Wikinger bezeichnet Angehörige von kriegerischen, zur See fahrenden meist germanischen Völkern des Nord und Ostseeraumes in der so genannten Wikingerzeit.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”