- Björn Steiger
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Die Björn Steiger Stiftung e. V. hat es sich als Rettungsdienststiftung zur Aufgabe gemacht, die Rettungskette nach Unfällen deutlich zu beschleunigen. Sie ist nach Björn Steiger benannt, der 1969 nach einem Verkehrsunfall verstorben war. Siegfried und Ute Steiger, die Eltern des verunglückten Kindes, gründeten noch im gleichen Jahr diese Stiftung.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Björn Steiger wurde am 10. Mai 1960 in Winnenden geboren. Am 3. Mai 1969 wurde der Achtjährige auf dem Nachhauseweg von einem Auto angefahren. Der Verkehrsunfall führte zu lebensgefährlichen Verletzungen. Obwohl wiederholt die Polizei und die Rettungskräfte alarmiert wurden, dauerte es eine Stunde, bis der Krankenwagen am Unfallort eintraf. Ende der 1960er Jahre gab es in der Bundesrepublik weder rund um die Uhr besetzte Leitstellen noch eine Koordinierung der Hilfsorganisationen. Björn Steiger verstarb noch im Rettungswagen während des Transports ins Krankenhaus; allerdings nicht an den eigentlichen Verletzungen, sondern infolge des erlittenen Schocks. Ute und Siegfried Steiger gründeten bereits wenige Wochen nach Björns Tod die „Björn Steiger Stiftung e. V.“.
Arbeit der Stiftung
Technische Kommunikation
Viele der heute bekannten Notrufsäulen an deutschen Autobahnen und Fernstraßen gehen auf diese Stiftung zurück. Auch der heute selbstverständliche Sprechfunk im Rettungswesen und die bundeseinheitlichen Notrufnummern 110 und 112 sind auf Initiativen der Stiftung zurückzuführen. Die aktuelle Initiative „LifeService 112“ optimiert die Notfallversorgung durch schnellere Handyortungen im Notfall und die Nutzung einer elektronischen Gesundheitsakte „Lifesensor“. Registrierungen für „LifeService 112“ sind kostenlos über die Homepage möglich. Die Handyortung wird von der Björn Steiger Stiftung Service GmbH angeboten.
Luftrettung
Der Luftrettungsanbieter Deutsche Rettungsflugwacht e. V. (DRF) ist als Initiative der Björn Steiger Stiftung entstanden.
Landrettung
Durch die Initiative der Björn Steiger Stiftung wurden auch folgende Landrettungsmittel entwickelt und mittlerweile bundesweit eingeführt:
- Rettungswagen (RTW)
- Notarztwagen (NAW)
- Baby-Notarztwagen (Baby-NAW)
- Notarzteinsatzfahrzeug (NEF)
Technische Rettung
Mit der zunehmenden Verkehrsdichte der 1960er Jahre entstand die Notwendigkeit insbesondere eingeklemmte Unfallopfer trotz hohen Verkehrsaufkommens schnell aus dem Fahrzeug zu befreien, um ihnen medizinische Hilfe zukommen zu lassen. Die gängigen Geräte- und Rüstwagen der damaligen Zeit waren jedoch zu groß und schwerfällig um in Staus noch schnell vorankommen zu können. Außerdem besaßen sie keine hydraulischen Rettungsgeräte an Bord. Mit den ersten aufkommenden Schneid- und Spreizgeräten der Firma Hurst wurde deshalb 1974 von der Björn-Steiger-Stiftung und der Stuttgarter Feuerwehr das Konzept eines Schnellbergungswagens (SBW) entwickelt und auf einem Range-Rover-Fahrgestell aufgebaut. Das Fahrzeug wurde am 15. Mai 1974 in Dienst gestellt. Abgeleitet von diesem Prototyp entwickelten sich zunächst die VGW (Vorausgerätewagen), und später die Vorausrüstwagen (VRW) mit fest eingebauten Hydraulikaggregaten.
Kampf dem Herztod
Im Jahre 2001 rief die Stiftung die Kampagne Kampf dem Herztod ins Leben, bei welcher es um eine flächendeckende Einrichtung von Defibrillationsgeräten und dafür geschulten Bürgerinnen und Bürgern geht. Aufgrund von Abnahmegarantien größerer Mengen von Automatisierter Externer Defibrillatoren, einem medizinischen Gerät zur Behandlung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen, konnte die Stiftung die Preise in Deutschland glatt halbieren und so die Verbreitung von AEDs in öffentlichen Bereichen vorantreiben.
Lobbyarbeit
Sie gab den Anstoß zur Schaffung staatlicher Zuständigkeiten im Rettungswesen. Dabei ist eine oft von der Stiftung praktizierte Form, staatliche Stellen zur Verbesserungen im Rettungswesen zu motivieren, die Zusage, ein Drittel der anfallenden Kosten über Stiftungsgelder zu finanzieren.
Weblinks
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