- Baby-Notarztwagen
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Ein Baby-Notarztwagen (kurz: Baby-NAW oder BNAW) ist ein speziell auf die Rettung von Neu- und Frühgeborenen angelegter Notarztwagen, der vor allem für Verlegungsfahrten vorgesehen ist.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bis Mitte der 70er Jahre hatte die Bundesrepublik Deutschland die höchste Säuglingssterblichkeit aller Industrienationen. Dies resultierte daraus, dass die meisten Entbindungen in Frauenkliniken stattfanden, während die Säuglinge oder Frühgeburten in einem Kinderkrankenhaus, welches sich nur selten im gleichen Haus befand, behandelt werden mussten. So wurde in den 70er Jahren von der Björn-Steiger-Stiftung ein Fahrzeug entwickelt, welches speziell für diese Transporte konzipiert wurde. Das erste dieser Fahrzeuge wurde 1974 in den Dienst gestellt. Durch Öffentlichkeitsarbeit der betreibenden Hilfsorganisationen wird die Notwendigkeit und die Existenz solcher Fahrzeuge immer bekannter, so dass inzwischen eine Vielzahl von Baby-Notarztwagen existiert.
Einsatzgebiete
Der Baby-NAW ist in den meisten Fällen im örtlichen Rettungsdienst eingebunden. Besetzt wird dieser mit einem in Neonatologie erfahrenen Kinderarzt, sowie einem in neonatologischer Intensivmedizin erfahrenen Kinderkrankenpfleger. Als Fahrer kommt ein Rettungsassistent (RA) oder ein Rettungssanitäter (RS) zum Einsatz. Der Baby-NAW wird hauptsächlich nach problematischen Geburten, zum Inkubatortransport in neonatologischen Zentren eingesetzt und legt bei der Verlegung oft erheblich größere Strecken zurück als ein regulärer Notarztwagen. Durch die Vorhaltung dieses Sonderfahrzeugs wird somit auch der reguläre Rettungsdienst entlastet.
Ausstattung
Es gibt für Baby-Notarztwagen, im Gegensatz zu Rettungswagen, keine einheitlichen Ausstattungsvorschriften. In jedem Fall findet sich im Fahrzeug jedoch ein Transportinkubator, der auf einer Fahrtrage montiert ist. Diese ist bestenfalls auf einem schwingungsfreien Tragetisch mit aktivem Federungssystem gelagert. Zur Überwachung der Vitalfunktionen (Temperatur, EKG, Pulsoxymetrie und Blutdruck) wird ein mobiler Überwachungsmonitor eingesetzt. Zusätzlich steht, nebst Absaugpumpe, ein spezielles transportables Beatmungsgerät für Säuglinge zur Verfügung, dieses benötigt eine Sauerstoff- und Druckluftversorgung. Zur Medikamentenapplikation stehen mehrere Spritzenpumpen bereit. Die für Früh- und Neugeborene besondere medizinische Ausstattung (wie Säuglingsbeatmungsbeutel, Intubationsbesteck, Venenverweilkanülen und Besteck für den intraossären Zugang) und spezielle Medikamente werden in einem Kinder-Notfallkoffer oder Kindernotfallrucksack bevorratet. Da das Fahrzeug meist im örtlichen Rettungsdienst eingebunden ist, befindet sich auch ein Notfallkoffer für Erwachsene auf dem Fahrzeug.
Finanzierung
Der größte Teil der in Deutschland vorhandenen Baby-Notarztwagen sind durch private Spenden finanziert. Auch die Björn-Steiger-Stiftung finanziert seit 1974 (damals noch unter dem Namen "Rettungswagen für Frühgeborene") einige der Fahrzeuge.
Kategorien:- Rettungsdienstfahrzeug
- Kinderheilkunde
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