Blauender Kahlkopf

Blauender Kahlkopf
Blauender Kahlkopf
Blauender Kahlkopf (P. cyanescens)

Blauender Kahlkopf (P. cyanescens)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Träuschlingsartige (Strophariaceae)
Gattung: Kahlköpfe (Psilocybe)
Art: Blauender Kahlkopf
Wissenschaftlicher Name
Psilocybe cyanescens
Wakef., 1946

Der Blauende Kahlkopf (Psilocybe cyanescens), auch Blaugrünfleckender Kahlkopf oder Blaufärbender Kahlkopf genannt, ist ein Pilz aus der Gattung der Kahlköpfe (Psilocybe).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Blauende Kahlkopf bildet relativ robuste, in Hut und Stiel gegliederte Fruchtkörper mit zentral stehendem Stiel. Der Hut wird 1 bis 7 cm breit. Während des Wachstums ist der Hut erst kegelförmig, später wird er dann flach und gewellt. Seine Oberfläche ist in feuchtem Zustand braun lederfarbig und leicht klebrig, in trockenem Zustand fahlweiß oder gelblich bis ockerbraun. Die Lamellen sind zimt-, kastanien- oder graubraun, manchmal fast umbrabraun gefärbt mit blasserer Schneide, sie sind aufgebogen angewachsen. Der Stiel ist 5 bis 8 cm lang, und 2 bis 5 mm stark, er ist relativ steif und weißlich, im Alter kann er sich von der Basis her blau verfärben. Das Velum netzartig, dünn und weißlich. Der Geruch des Pilzes wird als dumpf und kartoffelartig, oder nach Mehl riechend beschrieben. Der Pilz verfärbt sich an Druckstellen blaugrün.

Ökologie

Der Blauende Kahlkopf besiedelt als Saprobiont verrottende Holz- und Pflanzenreste, er kommt auf ruderalen Standorten, an lichten Waldwegen und in Parkanlagen vor, seine Vorkommen sind unstet.

Verbreitung

Der Blauende Kahlkopf kommt in Nordamerika, Nordafrika und Europa vor. In Europa wurden Funde aus Sardinien, Serbien, Italien, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien, der Schweiz, Tschechien und Deutschland berichtet. In Deutschland kommt die Art selten vor.

Bedeutung

Der Blauende Kahlkopf kommt als Speisepilz nicht in Frage, durch seinen Gehalt an Psilocybin und Psilocin wirkt er halluzinogen. Aufgrund dieser Inhaltsstoffe ist der Besitz und Handel mit den Pilzen nach dem Betäubungsmittelgesetz in der BRD und den meisten anderen europäischen Ländern untersagt.

Quellen

  • Brian Spooner: Pilze Mitteleuropas, München, 1999, ISBN 3-576-11347-9
  • G. J. Krieglsteiner A. Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 4, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3281-8
  • E. Horak: Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. 6. völlig neu bearbeitete Auflage, Elsevier - Spektrum Akademischer Verlag, München 2005, ISBN 3-8274-1478-4

Weblinks


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