Blaustein (Naturstein)

Blaustein (Naturstein)
Blausteinblöcke im NSG Schomet bei Stolberg (Rhld.)
Blausteinkreuz aus dem Jahre 1719 in Golzheim
Die Fassade von St. Michael in Aachen
Ziegelsteinhaus mit Blausteineinfassungen


Blaustein ist ein Gestein, welches aufgeteilt wird in

  • Rechter Blaustein aus dem Unterdevon mit einem Alter von 400 Millionen Jahren und
  • Aachener Blaustein aus dem Unterkarbon mit einem Alter von 290 Millionen Jahren.

Dagegen bezeichnet das englische Wort „bluestone“ eine Art des Dolerit, aus dem auch einige Steinblöcke von Stonehenge bestehen.

Inhaltsverzeichnis

Rechter Blaustein

Rechter Blaustein kam aus dem Ort Recht bei Sankt Vith in Ostbelgien. Das Gestein wurde dort zunächst im Übertagebau und ab 1880 im Untertagebau gewonnen. Vor dem Ersten Weltkrieg war das Bergwerk erschöpft und wurde geschlossen. Seit dem 18. Mai 2007 ist es wieder als Besucherbergwerk geöffnet.[1]

Aachener Blaustein

Aachener Blaustein ist die Handelsbezeichnung für einen dunkelgrauen bis schwarzen Kalkstein mit vielen Fossilien wie Moostierchen (Bryozoen), Goniatiten, Hydrozoa, Korallen und Stromatoporen. Er ist nach den Steinbrüchen im Südosten Aachens bei Walheim und Breinig benannt.

Der Stein hat frisch geschlagen und poliert eine blaugrüne Farbe. Diese ändert sich zu weißgrau, wenn er lange Zeit der Verwitterung ausgesetzt ist.[2]

Genutzt wurde er als Werkstein für Fenstereinfassungen, Türschwellen, Treppen, Bodenbeläge, Grabmale sowie kirchliche Inneneinrichtungen wie Altäre und Taufbecken. Auch der mittelalterliche Kanal für die Pau bestand aus diesem Material.

Da die Steinbrüche bei Aachen erschöpft sind, kann dort kein hochwertiges Material mehr produziert werden. Als Ersatz wird Belgisch-Granit eingesetzt, der andere fossile Einschlüsse und dadurch eine feinere, homogenere Struktur aufweist.[2] (Der Begriff Belgisch-Granit ist irreführend, weil es sich dabei ebenfalls um Kalkstein und nicht um magmatisches Gestein wie beim echten Granit handelt.[3])

Vermutlich stammt die Bezeichnung von flämischen Steinmetzen, die nach dem Stadtbrand im 17. Jahrhundert nach Aachen kamen und die Bezeichnung Blaw Stejn einführten.[2] Bereits Hermann von Weinsberg (1518-1597), Ratsherr in Köln, beschreibt in seinen Lebenserinnerungen, dem Buch Weinsberg, Grabsteine aus Blaustein.

Einzelnachweise

  1. http://www.schieferstollen-recht.be/?Der_Stollen:Historie
  2. a b c http://www.naturstein-waldeck.de/naturstein/default.asp?id=23
  3. http://www.naturstein-riedner.de/Naturstein/Belgisch_Granit/belgisch_granit.html

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Blaustein (Begriffsklärung) — Blaustein steht für Blaustein, Gemeinde im Alb Donau Kreis in Baden Württemberg Blaustein (Naturstein), Gestein Blaustein (Chemie), Kupfersulfat Pentahydrat Blaustein ist der Familienname von Albert P. Blaustein (1921–1994), amerikanischer Jurist …   Deutsch Wikipedia

  • Blaustein (Gestein) — Blausteinkreuz aus dem Jahre 1719 in Golzheim Typisches Bruchsteinhaus mit Blausteineinfassungen …   Deutsch Wikipedia

  • Aachener Blaustein — Blausteinkreuz aus dem Jahre 1719 in Golzheim Typisches Bruchsteinhaus mit Blausteineinfassungen …   Deutsch Wikipedia

  • Wasserschloss Kambach — Haus Kambach 2006, Blick von Osten Das Haus Kambach ist ein schlichtes, barockes Wasserschloss im Eschweiler Stadtteil Kinzweiler. Es wurde als erstes Bauwerk im Stadtgebiet 1982 unter Denkmalschutz gestellt und wird seit 1992 als Wohnhaus,… …   Deutsch Wikipedia

  • Hotmannspiif — Hotmannspief Brunnenfigur Hotmannspief, auch Hotmannspiif, früher Houpmannspeif, ist ein in dieser Form an historischer Brunnenstelle nach Entwürfen des Stadtbaumeisters …   Deutsch Wikipedia

  • Kongressdenkmal — Kongreßdenkmal Rosengarten des Stadtgartens Das Kongreßdenkmal ist ein an den Monarchenkongress 1818 in A …   Deutsch Wikipedia

  • Graefenthal — Zeichnung des Klosters von Jan de Beijer, 1758 Das Kloster Graefenthal (heute Gut Graefenthal genannt) war ein Zisterzienserinnenkloster, dessen Überreste zwischen Kessel und Asperden nahe der Niers im heutigen Kreis Kleve stehen. Die einstige… …   Deutsch Wikipedia

  • Kommende Siersdorf — Die Ruine der Deutschordenskommende in Siersdorf von Osten Die Deutschordenkommende Siersdorf ist die schlossartige Ruine eines Herrenhauses im Aldenhovener Ortsteil Siersdorf im nordrhein westfälischen Kreis Düren. Sie befindet sich westlich der …   Deutsch Wikipedia

  • Röthgener Burg — p3 Burg Röthgen Kernburg von Süden gesehen Alternativname(n): Burg Merötgen En …   Deutsch Wikipedia

  • Belgisch-Granit — Braunschweiger Dom: Die obere Platte (die Mensa) des Marienaltars ist aus Belgisch Granit aus dem Jahr 1188 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”