- Blitzbelichtungsmessung
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Als Blitzbelichtungsmessung bezeichnet man die Messung von Blitzlicht in der Fotografie. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt mit einem speziellen Blitzbelichtungsmesser oder einem Belichtungsmesser mit Doppelfunktion und erfolgt vor allem in Fotostudios. Dabei wird die Lichtintensität des Blitzes gemessen. Gute Geräte messen dazu auch den Anteil des Umgebungslichtes.
Funktionsweise
Wegen der sehr kurzen Blitzzeiten (mind. 1/800 Sekunde bis 1/2000 s) spielen Kameraverschlusszeiten zum Steuern der Belichtung beim Zentralverschluss (!) nur selten eine Rolle (erst oberhalb von 1/500 s Verschlusszeit). Beim Zentralverschluss ist immer für eine gewisse Zeit das ganze Bild dem Licht ausgesetzt. Beim Schlitzverschluss (!) ist nur eine relativ lange Verschlusszeit möglich, da nur dann gewährleistet ist, dass die gesamte Filmfläche vom Blitz erreicht wird (meist wird ab etwa 1/200 Sekunde und schneller das Bild nicht mehr vollständig dem Licht ausgesetzt, da nur ein offener Streifen über den Film fährt, bei älteren Kameras häufig schon ab 1/50 Sekunde). Diese Zeit wird als "Synchronisationszeit" bezeichnet. Die Belichtung des Blitzlichtanteils wird in beiden Fällen mit der Blende gesteuert.
Die Intensität des Blitzes hängt neben der Leistung des Blitzgerätes von der Entfernung zum Objekt ab. Nahe Objekte werden somit vom Blitz stärker aufgehellt als der Hintergrund. Auf die Helligkeit des nur gering vom Blitz aufgehellten Hintergrundes wirkt sowohl die Belichtungszeit als auch die Blende. Wenn der Blitzlichtanteil das Umgebungslicht dominiert (z. B. bei nahen Objekten im Vordergrund), dann wird die Belichtung im Wesentlichen durch den Blitzlichtanteil bestimmt. Das nahe Motiv wird somit hauptsächlich über die Blende richtig belichtet, da der Blitz meist deutlich kürzer ist als die Verschlusszeit. Mit diesem Effekt kann bei konstanter Blende durch eine kurze Verschlusszeit der Hintergrund dunkel beziehungsweise durch eine lange Verschlusszeit hell abgebildet werden. Dies kann verwendet werden, um störenden Hintergründe sehr dunkel zu zeichnen und das Motiv damit „freizustellen“.
Blitzbelichtungsmesser
Blitzbelichtungsmesser arbeiten sonst wie normale Belichtungsmesser sowohl mit der Lichtmessung als auch mit der Objektmessung. Bei der Lichtmessung ist eine Kalotte (opake Halbkugel; oder eine Jalousie) vor die Messzelle zu schieben. Bei der Messung wird Bezug auf eine genormte Remission von 18% Lichtabstrahlung genommen (Wert der Graukarte bzw. Minderung des Lichts durch die Kalotte). Licht- und Objektmessung sollten gleiche Ergebnisse bringen, wenn das Motiv eine Remission von 18 % aufweist. Zu helle Motive (high key) ziehen bei der Lichtmessung eine Unterbelichtung, zu dunkle Motive (low key) eine Überbelichtung nach sich, wenn nicht zuvor der gemessene Wert korrigiert wird (vgl. Belichtungsmessung).
Blitzanlage
Die Auslösung der Blitzanlage kann meist auf zwei Arten erfolgen:
- Auslösung durch den Blitzbelichtungsmesser (Synchronkabel) oder
- Auslösung durch den Blitz selbst während einer Aktivierungszeit des Messgerätes (ohne Kabel).
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