- Blitzsynchronisation
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Als Blitzsynchronisation oder Synchronblitz wird das automatische Synchronisieren des Zündens eines Blitzgeräts mit dem Ablauf des Verschlusses bezeichnet. Sie gewährleistet, dass der Verschluss während der Leuchtdauer des Blitzes das volle Filmfenster aufdeckt.
Inhaltsverzeichnis
Methoden
Es werden 3 verschiedene Methoden der Blitzsynchronisation unterschieden.
- M-Synchronisation
- X-Synchronisation
- FP-Synchronisation
Diese Unterscheidung ist unabhängig von der eingesetzten Übertragungsart für das Signal. Es handelt sich lediglich um Bezeichnungen für vereinheitlichte Abläufe und technische Voraussetzungen/Gegebenheiten. Sie werden sowohl drahtgebunden als auch drahtlos eingesetzt.
Anwendung
Es bestehen per Definition keine Abhängigkeiten zu speziellen Kontakten oder Buchsen. Die Hersteller der Kameras implementieren diese Methoden aus verschiedenen Gründen nur zum Teil in ihre Geräte oder bieten sie nur in bestimmten Preisklassen an.
Moderne Systemblitzgeräte der verbreiteten Kamerasysteme vereinfachen die Blitzlichtfotografie durch zahlreiche Automatismen und Erweiterungen wie drahtlose Blitzfernsteuerung, Synchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang und stroboskopisches Blitzen. Es ist möglich, Verschlusszeiten zu verwenden, die weit kürzer als die Blitzsynchronzeit sind. Durch diese extrem kurzen Synchronzeiten wird ein Aufhellblitzen in nahezu jeder Situation möglich.
Wird die Synchronbuchse zum Anschluss von Studio- oder Spezialblitzgeräten verwendet, können keinerlei automatische Funktionen von Systemblitzgeräten genutzt werden, da diese keine Übertragung zusätzlicher Steuerinformationen zulässt. Die FP-Synchronisation kann in diesem Fall auch nicht verwendet werden. Durch den Einsatz von speziellen Adaptern für den Zubehörschuh oder die drahtlose Steuerung mit speziellen Masterblitzgeräten beziehungsweise dedizierten Sendern wird dieses Problem gelöst.
M-Synchronisation
Das M steht in diesem Fall für 'medium time', bei dieser Art der Synchronisation wird der Blitz bereits ausgelöst, noch bevor der Verschluss vollständig geöffnet ist. Da der chemische Prozess der Verbrennung erst in Gang kommen muss, wird so gewährleistet, dass der Verschluss des Fotoapparates vollständig geöffnet ist, wenn die maximale Helligkeit des Glaskolbenblitzes erreicht wird. Dies ist die Voraussetzung zum Blitzen mit Zentralverschlüssen bei Belichtungszeiten kürzer als 1/30 Sekunde, wenn man Blitzgeräte mit Blitzlichtbirnen verwendet.
X-Synchronisation
Das X im Namen bezieht sich auf das Edelgas Xenon, das in den Elektronenblitzröhren zum Einsatz kommt. Die Zündung des Blitzes erfolgt erst nach dem Öffnen des Verschlusses. Bei dieser Methode liegt die Blitzsynchronzeit zwischen 1/60 s und 1/300 s bei Kameras mit Schlitzverschluss im Kleinbildformat, bis 1/500 s bei einigen Digitalkameras mit kleinerem Sensor. Diese Werte sind vom Aufbau des Verschlusses und der Bauform des Fotoapparates abhängig. Bei Kameras mit Zentralverschluss sind auch kürzere Synchronzeiten bis zu einer 1/2000s möglich.
Sofern die Leuchtdauer der Blitzbirnen beachtet wird, ist es auch möglich, diese zusammen mit einer X-Synchronisation zu verwenden. Die kürzeste Blitzsynchronzeit, die mit Blitzbirnen erreicht werden kann, liegt zwischen 1/30 s und 1/60 s.
Im Normalfall ist die X-Synchronisation über den Mittenkontakt im Zubehörschuh des Fotoapparates realisiert. Für Anwendungen im Fotostudio können über einen Extraanschluss auch weiter entfernt stehende Blitze angesteuert werden. Ältere Kameras mit zusätzlicher FP-Synchronisation weisen entweder einen Umschalter für die Synchronisationsart auf oder aber getrennte Anschlussbuchsen.
FP-Synchronisation/ Kurzzeitsynchronisation
Die Kurzzeitsynchronisation oder High-Speed-Synchronisation (HSS) wurde entwickelt, um die Blitzlichtfotografie mit Belichtungszeiten zu ermöglichen, die kürzer sind als die Blitzsynchronzeit. Diese Betriebsart wird teilweise auch als (Super)FP-Modus oder FP-Mode bezeichnet, wobei FP aus dem Englischen kommt und für focal-plane shutter (Schlitzverschluss) steht. Diese Synchronisation ist auf langsambrennende, mit weitgehend gleichbleibender Lichtleistung abbrennende Blitzlämpchen wie z.B. Sylvania M3 (WZ) abgestimmt. Die gleich aussehende M2 desselben Herstellers ist ungeeignet, da sie schneller und nicht gleichmäßig abbrennt.
Die Technik
Bei Verschlusszeiten unterhalb der Blitzsynchronzeit ist der Schlitzverschluss zu keinem Zeitpunkt vollständig geöffnet. Da die Blitzzeit erheblich kürzer ist als die Verschlusszeit, käme es auf dem freigegebenen Bereich des Mediums zu einer Teilbelichtung. Durch die Abgabe mehrerer Blitze in Folge (Stroboskopeffekt) oder durch eine verlängerte Abgabe eines Einzelblitzes während der gesamten Verschlusszeit erfolgt eine gleichmäßige Blitzausleuchtung des gesamten Mediums. Beide Methoden haben jedoch eine erhebliche Verringerung der Blitzleistung zur Folge, weil der Blitz mehrmals oder über einen längeren Zeitraum gezündet werden muss und ein Großteil seiner Leistung vom Verschlussvorhang blockiert wird. Die meisten Kamerahersteller realisieren diese Blitzbetriebsart mit dem Stroboskop-Blitz. Olympus verwendet bei seinem digitalen E-System zum Teil den verlängerten Einzelblitz. Dadurch werden schnelle Bewegungen durch einen dem Bewegungsablauf entsprechenden Wischeffekt abgebildet während durch den Stroboskop-Effekt der Bewegungsablauf eingefroren erscheint. Der Einzelblitz ermöglicht dadurch ein dynamischer wirkendes Foto. Beim Stroboskop-Blitz kann es vorkommen, dass bei ungünstigen Überschneidungen zwischen den Belichtungs- und Bewegungsabschnitten Teilbewegungen nicht vollständig abgebildet werden. Bei beiden Techniken werden die Bewegungen entsprechend den Belichtungsabschnitten zeitlich leicht versetzt dargestellt.
Anwendungen
Durch die Verkürzung der Verschlusszeit kann die Blende weiter geöffnet werden. Dadurch ist auch bei der Blitzlichtfotografie eine gezieltere Beeinflussung der Schärfentiefe möglich.
Geeignet ist die Kurzzeitsynchronisation außerdem zur Motivaufhellung bei sehr hellem Umgebungs- oder bei Gegenlicht. Dabei verhindert eine kurze Verschlusszeit eine Überbelichtung der Umgebung.
Bedingt durch die bereits erwähnte Verringerung der Blitzleistung eignet sich die Kurzzeitsynchronisation nicht für weit entfernte Motive.
Siehe auch
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