- Blue Moon (Astronomie)
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Ein Blue Moon ist im englischen Sprachraum landläufig die Bezeichnung für einen zweiten Vollmond innerhalb eines Monats. In älterer astronomischer Definition wird damit der dritte Vollmond innerhalb einer Jahreszeit mit vier Vollmonden bezeichnet. In der Umgangssprache meint man mit dem Spruch once in a blue moon dementsprechend etwas sehr Seltenes.
Inhaltsverzeichnis
Der Ursprung
Der Begriff Blue Moon bezeichnet ursprünglich im englischen Sprachraum ein nur sporadisch auftretendes, sehr seltenes Ereignis. Erstmals schriftlich fixiert wurde er 1528 in dem kleinen Stück Rede Me and Be Not Wroth:
„Yf they say the mone is blewe
We must believe that it is true.“Der Blue Moon im 19. Jahrhundert
Über mehrere Zwischenstufen wurde er Anfang des 19. Jahrhunderts in den USA mit astronomischen Ereignissen in Verbindung gebracht, wahrscheinlich dadurch, dass der Mond auf Grund von Vulkanausbrüchen o. ä. wirklich manchmal bläulich schimmert. Außerdem haben zu jener Zeit die Mondphasen in der Landwirtschaft eine besondere Rolle gespielt. Dabei wurden die Vollmonde jeweils als erster, zweiter und letzter Vollmond der jeweiligen Jahreszeit nummeriert. Auf Grund der Differenz zwischen synodischem Monat (etwa 29,5 Tage) und Kalendermonat kommt es dabei vor, dass in einer Jahreszeit vier Vollmonde auftreten. Im Maine Farmers' Almanac aus dem Jahr 1819 wurde dann erstmals der dritte Vollmond einer solchen Jahreszeit als Blue Moon gekennzeichnet.
Der Blue Moon im 20. Jahrhundert
Im allgemeinen (englischen) Sprachgebrauch ging das Wissen um die Definition des Blue Moon zu Beginn des 20. Jahrhunderts verloren. Aus einer Fehlinterpretation des Maine Farmers' Almanac durch den Amateurastronomen James Hugh Pruett (1886–1955) mit seinem Artikel „Once in a Blue Moon“ in der Zeitschrift Sky & Telescope von März 1946 entstand die heute eher gebräuchliche Definition, dass ein Blue Moon der zweite Vollmond in einem Kalendermonat ist. Dies passiert in 100 Jahren etwa 41 Mal – im Durchschnitt rund alle 2,5 Jahre, naturgemäß am häufigsten in den Monaten mit 31 Kalendertagen, während es vorkommen kann, dass im Februar überhaupt kein Vollmond stattfindet, wie beispielsweise in den Jahren 1999, 2018 und 2037, mit solch einem Blue Moon sowohl im vorangehenden Januar als auch im nachfolgenden März.[1]
Weiteres
- Die Suchmaschine Google liefert auf den Suchstring once in a blue moon als sogenanntes Easter Egg das Ergebnis once in a blue moon = 1.16699016 × 10-8 hertz. Multipliziert man diese Frequenz mit der Sekundenzahl pro Jahr aus und berechnet davon den Kehrwert, erhält man den mittleren Wert von 2,71542689 Jahren für das Auftreten von zwei Vollmonden innerhalb eines Monats.[2]
- Ein Blue Moon in der Silvesternacht ist ein Schauspiel, das in der Regel nur alle 19 Jahre auftritt. Am 31. Dezember 2009 gab es zudem noch eine partielle Mondfinsternis.[3][4]
- In der Schlümpfe-Verfilmung vom August 2011 werden dem Blaumond magische Kräfte nachgesagt, die u. a. der Magie der Schlümpfe als Grundlage dient und ihnen helfen soll, wieder in ihre Welt zurückzukehren. Im Film ist die englische Version dieses Wikipedia-Artikels zu sehen.
Verweise
Siehe auch
Weblinks
- Christian Pinter: Sinnbild der Einsamkeit Wiener Zeitung, 16. November 2001
- wend.de: Blue Moon? 30. Juni 2007
- Zur Definition des Blue Moon bei www.infoplease.com (englisch)
- Zur Berechnung des Blue Moon bei www.obliquity.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ jgiesen.de: Übersicht 2001–2104 (englisch)
- ↑ once in a blue moon. google.de. Abgerufen am 31 Dezember 2009.
- ↑ Zeit.de Erstmals seit Jahrzehnten «Blue Moon» zu Silvester (Zugriff am 31. Dezember 2009)
- ↑ Blauer Mond und Finsternis – Astronomy Picture of the Day vom 2. Januar 2010.
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