Blue System

Blue System

Blue System war ein Projekt von Dieter Bohlen, das er 1987 – nach der ersten Auflösung von Modern Talking – gründete. 1998 beendete Bohlen das Projekt. Ehemalige Studiosänger von Dieter Bohlen versuchen sich weiterhin unter dem Namen Systems In Blue, während Dieter Bohlen selbst unter seinem eigenen Namen ein neues Album produzierte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vom Sound und Genre her ist das Projekt dem Euro Disco und Eurodance zuzuordnen. Das Projekt war im Vergleich zu Modern Talking weniger erfolgreich und vor allem im deutschsprachigen Raum und in Russland bekannt. "Blue System" stand faktisch als Synonym für Dieter Bohlen mit wechselnden Musikern und Tänzerinnen für Auftritte. Die Musik ist gekennzeichnet von charakteristischer, kräftiger Schlagzeugbegleitung und bombastischen Synthesizer-Effekten. Ebenfalls kamen Molltöne oft zum Einsatz, vor allem in den Intros der Lieder. Die erfolgreichste Single hieß Under My Skin und schaffte es bis Platz 6 der deutschen Charts. Es gab immer wieder auch Experimentalsongs wie "Save Me" (1989), "Behind The Silence" (1990), das gänzlich instrumental war und auch Duette wie 1990 "Love Is Such A Lonely Sword" mit Audrey Motaung und "It's All Over" (1991) mit dem Weltstar Dionne Warwick. Während der Erfolg der Singles langsam nachließ, konnte das Album "Backstreet Dreams" 1993 Platz 5 der LP-Charts erklimmen. Als Mitte der 90er Jahre auch der Absatz der Alben allmählich nachließ, gab es einen musikalischen Wendepunkt nach dem Album "21st Century". Die nachfolgenden Alben wie "X-Ten" (1994) orientieren sich stark am damals populären Euro-Dance-Sound und haben stärkere Bässe und Beats. Die Refrains wurden nun hauptsächlich von weiblichen Stimmen übernommen. Dennoch gelang es nicht, mit dem neuen musikalischem Kurs wieder an die frühen Erfolge von Blue System anzuknüpfen. Bekannteste Single dieser Periode ist "Laila" (1995), die es bis Platz 29 der Single-Charts schaffte. Andere Singles blieben deutlich darunter.

Mit der Single "Love Will Drive Me Crazy" und dem Comeback von Modern Talking 1998 endete das Projekt Blue System.

Nach dem abermaligen Ende von Modern Talking gingen Detlef Wiedeke, Michael Scholz und der am 16. September 2007 verstorbene Rolf Köhler, ehemalige Studiosänger bei Blue System und Modern Talking, mit der Behauptung an die Öffentlichkeit, dass „Von Bohlen selbst […] kein einziger Ton auf den Schallplatten stamme“. Dieter Bohlen sei zwar das Gesicht von Blue System gewesen, den Gesang aber habe er sich mangels eigenen Talents stets von anderen geliehen.

Die drei genannten Sänger machten seit 2003 wieder Musik und kopieren unter dem Namen "Systems In Blue" den Sound und selbst das Logo von "Blue System". Bei den Chartplatzierungen konnten "Systems in Blue" allerdings nicht an "Blue System" anknüpfen. Ihre erste Single hieß "Magic Mystery". Das erste Album "Point Of No Return" erschien 2005, das zweite Album "Out Of The Blue" ist im März 2008 erschienen.

Unterdessen singt auch Dieter Bohlen wieder selber – zuletzt 2007 zusammen mit Mark Medlock – allerdings nun unter seinem eigenen Namen.

Der Blue-System-Sound wirkte sich in dieser Phase auf alle Künstler aus, die von Bohlen produziert wurden, wie etwa Roy Black, Al Martino oder auch Engelbert und Bonnie Tyler.

Band-Mitglieder

  • 1987-1997 – Dieter Bohlen (Komponist, Produzent, Sänger);
  • 1987-1997 – Rolf Köhler, Detlef Wiedeke, Michael Scholz (Studiosänger, nun "Systems in Blue");
  • 1987-1992 – Joachim Vogel (Gitarre);
  • 1989-1997 – Lutz Krüger (Gitarre);
  • 1987-1988 – Frank Otto (Schlagzeug);
  • 1987-? – Jeanne Dupuy (Tanz);
  • 1989-1997 – Nadja Abd el Farrag (Tanz);
  • 1990 – Horst Alexander Eckl (Background-Sänger)

Diskografie

Hauptartikel: Blue System/Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartpositionen[1] Anmerkung
DE AT CH
1987 Walking on a Rainbow Erstveröffentlichung: 2. November 1987
1988 Body Heat 20
(15 Wo.)
23
(10 Wo.)
Erstveröffentlichung: 7. November 1988
1989 Twilight 11
(24 Wo.)
30
(2 Wo.)
26
(2 Wo.)
Erstveröffentlichung: 9. Oktober 1989
Verkäufe: + 250.000
1990 Obsession 14
(13 Wo.)
18
(7 Wo.)
Erstveröffentlichung: 15. Oktober 1990
Verkäufe: + 250.000
1991 Seeds of Heaven 11
(27 Wo.)
12
(12 Wo.)
Erstveröffentlichung: 15. April 1991
1991 Déjà vu 18
(13 Wo.)
27
(9 Wo.)
Erstveröffentlichung: 7. Oktober 1991
Verkäufe: + 250.000
1992 Hello America 29
(21 Wo.)
21
(6 Wo.)
Erstveröffentlichung: 29. März 1992
1993 Backstreet Dreams 5
(15 Wo.)
22
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: 19. April 1993
1994 21st Century 11
(13 Wo.)
Erstveröffentlichung: 21. März 1994
1994 X-Ten 24
(9 Wo.)
Erstveröffentlichung: 7. November 1994
1995 Forever Blue 18
(11 Wo.)
Erstveröffentlichung: 9. Oktober 1995
Verkäufe: + 10.000
1996 Body to Body 29
(5 Wo.)
Erstveröffentlichung: 14. Oktober 1996
1997 Here I Am 38
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 17. November 1997
Nummer-eins-Alben
Top-10-Alben 1
Alben in den Charts 12 7 1

Auszeichnungen

RSH-Gold

  • 1988, 1989

Einzelnachweise

  1. Chartquellen: DE AT CH

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