Rolf Köhler

Rolf Köhler
Chartplatzierungen Erklärung der Daten
Singles
California (als Marc De Ville)
  DE 34 22.08.1978 (1 Wo.) [1]

[1]

Rolf Köhler (* 24. Mai 1951; † 16. September 2007 in Hamburg-Altona) war ein deutscher Sänger, Musiker und Musikproduzent.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Rolf Köhler war einer der erfolgreichsten Backgroundsänger Deutschlands. Erste Erfolge als Solokünstler konnte er in den 1970er Jahren unter dem Pseudonym „Marc De Ville“ (Walking alone in the Rain, California) verzeichnen. Er sang für zahlreiche Produktionen deutscher Popgrößen (u.a. Westernhagen) und internationaler Heavymetalbands (u.a. Saxon) im Hintergrund und gab vielen populären Werbesongs (z. B. „Wenns um Geld geht, Sparkasse“, „Tortella“, „Bifi“) seine Stimme. Seine weltweit wohl bekannteste Arbeit dürfte aber die Gestaltung der Falsettstimmen bei Modern Talking sein. Diese bildete er mit seinen Kollegen Detlef Wiedeke und Michael Scholz. Blue System, Bohlens zweitem großen Projekt, lieh Köhler die Refrainstimme. Dieter Bohlen bewegte bei Auftritten und in Videos zum Refrain zwar seine Lippen – zu hören war jedoch Köhler. Er war Mitinhaber der KaRo Musikstudios und wirkte an der Seite von Kalle Trapp an zahlreichen Heavy Metal und Rockproduktionen (u.a. Blind Guardian, Molly Hatchet) mit. Er starb an den Folgen eines Schlaganfalls.

Streit mit Bohlen

Nach dem abermaligen Ende von Modern Talking gingen er und seine beiden Kollegen mit der Behauptung an die Öffentlichkeit, dass „Von Bohlen selbst […] kein einziger Ton auf den Schallplatten stamme“. Obwohl Dieter Bohlen dies bis heute bestreitet, zahlte die Plattenfirma 100.000 DM an jeden der Drei. Die Glaubwürdigkeit dieser Behauptung leidet allerdings unter der Tatsache, dass womöglich die drei ehemaligen Studiosänger sich mit ihren Äußerungen dafür „rächen“ wollten, dass Bohlen sie nach dem 2000er Modern-Talking-Album als Falsett-Chor einfach ausgewechselt hat, nachdem das Trio mehr Geld für seine Gesangseinlagen gefordert hatte.

Der Streit vor Gericht ging ausschließlich um die unrechtmäßige Verwendung der alten MT Vocal Tracks als Sample und deren digitale Veränderung. Außerdem muss auch die Zeitenfolge (consecutio temporum) eingehalten werden. Die Zusammenarbeit endete als Folge der Klage. Tatsächlich wurde der Chor daraufhin ausgetauscht, mit dem Ergebnis, dass es sich nicht mehr original, wie früher, anhörte.

Eigene Erfolge

Seine eigene Band, bestehend aus Köhler, Wiedeke und Scholz, nannte sich seit Gründung 2003 Systems In Blue, angelehnt an das alte Bohlen-Projekt Blue System. Es wurde ein Album produziert, das in Insiderkreisen als nahezu 1:1 - Kopie des alten Bohlen-Sounds gilt. Mehrere Titel daraus wurden als Single veröffentlicht. Kommerzielle Erfolge konnte Köhler aber auch mit diesem Projekt nicht feiern. 2008 erschien das 2. und letzte Album von Systems in Blue, welches von der Songkonzeption noch besser war als das „Point of no Return“-Album. Obwohl das Album in den amazon.de-Charts bis auf Platz 60 heranreichte, blieb der kommerzielle Erfolg aus.

In Russland und Israel wurden einige Konzerte gegeben. Des Weiteren war Köhler Mitglied von Bands wie „New Commix“ (bei Köhlers Mitgliedschaft und Single Veröffentlichung galt diese Schreibweise, siehe Link, Diskografie), „Kentucky“, „Tollhouse“, „To Be“, „Ian Cussick“, „Blue Blizz“, „Springflut“ (mit Wiedeke) und „Gnadenlos Platt“.

In den 80ern hatte er außerdem einige Mini-Projekte wie z. B. „Stag“, „L’Affair“, „C.Dorian“, „Tom Jackson“ und Mini-Band-Projekte namens „Boo Who“ und „Straight Flush“ sowie „Broken Dreams“ bei denen es aber bei dieser einen Produktion jeweils blieb.

Einzelnachweise

  1. a b Hit-Bilanz, deutsche Chart Singles auf CD-Rom, Taurus Press

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rolf Köhler — Saltar a navegación, búsqueda Rolf Köhler (* 24 de mayo de 1951, † 16 de septiembre de 2007 en Hamburgo Altona) fue un cantante, músico y productor musical alemán. Rolf Köhler fue uno de los más exitosos cantantes de todos los tiempos de Alemania …   Wikipedia Español

  • Köhler (Familienname) — Köhler bzw. Koehler ist ein deutschsprachiger Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Familienname Köhler geht auf den Beruf des Köhlers zurück. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M …   Deutsch Wikipedia

  • Rolf Trexler — (* 6. Mai 1907 in Zwickau; † 15. Juni 1985 in Rothenburg ob der Tauber) war ein deutscher Puppenspieler, der eher zum Puppenkabarett für Erwachsene neigte als zum Kasperltheater. Er beschrieb sich als Lustigmacher. Sein Beitrag zum Figurentheater …   Deutsch Wikipedia

  • Rolf Göttel — Rolf Emil Göttel (* 21. Februar 1944 in Mönchengladbach) ist ein ehemaliger Schiedsrichter und Stadionsprecher von Borussia Mönchengladbach im Bökelbergstadion. Seit 1958 ist Göttel Mitglied des Vereins Borussia Mönchengladbach. 1959 legte er die …   Deutsch Wikipedia

  • Rolf Stürner — (* 11. April 1943 in Stuttgart) ist ein deutscher Jurist Inhaltsverzeichnis 1 Schule, Studium und Staatsdienst 2 Akademische Laufbahn 3 Kritik an der staatlichen Deregulierung der Märkte …   Deutsch Wikipedia

  • Rolf Ziegler (Leichtathlet) — Rolf Ziegler (* 17. Januar 1951 in Stuttgart) ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet und Olympiateilnehmer, der bei den Europameisterschaften 1974 die Silbermedaille mit der 4 mal 400 Meter Staffel der Bundesrepublik gewann (3:03,5 Min: Rolf… …   Deutsch Wikipedia

  • Rolf Zinkernagel — Rolf M. Zinkernagel Rolf Martin Zinkernagel, né le 6 janvier 1944 à Riehen, est un médecin suisse. Biographie Il obtient son doctorat en médecine à l Université de Bâle en 1970 et son PhD à l Université nationale australienne en 1975. Professeur… …   Wikipédia en Français

  • Rolf Ziegler (athlete) — Rolf Ziegler (born 17 January 1951 in Stuttgart) is a former athlete who specialized in the 400 metres hurdles. He represented West Germany and competed for the club SKV Egolsheim.He won the silver medal in 4 x 400 metres relay at the 1974… …   Wikipedia

  • Rolf M. Zinkernagel — Rolf Martin Zinkernagel, né le 6 janvier 1944 à Riehen, est un médecin suisse. Biographie Il obtient son doctorat en médecine à l Université de Bâle en 1970 et son PhD à l Université nationale australienne en 1975. Professeur d immunologie à l… …   Wikipédia en Français

  • Josef Kohler — (* 9. März 1849 in Offenburg; † 3. August 1919 in Charlottenburg) war ein deutscher Jurist. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”