- Blue Thunder
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Filmdaten Deutscher Titel: Das fliegende Auge Originaltitel: Blue Thunder Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1983 Länge: 105 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 12 Stab Regie: John Badham Drehbuch: Dan O’Bannon
Don JakobyProduktion: Gordon Carroll Musik: Arthur B. Rubinstein Kamera: John A. Alonzo Schnitt: Frank Morriss Besetzung - Roy Scheider: Frank Murphy
- Daniel Stern: Richard Lymangood
- Malcolm McDowell: F. E. Cochrane
- Candy Clark: Kate Murphy
- Warren Oates: Captain Jack Braddock
- Joe Santos: Montoya
- Ted King: Retter bei Autounfall
- Thomas Rosales jr.: Schläger
- James Read: Polizist auf Brücke
Das fliegende Auge (Originaltitel: Blue Thunder) ist ein US-amerikanischer Actionfilm von Columbia Pictures, welcher eine Fernsehserie von ABC, die ebenfalls Das fliegende Auge hieß, nach sich zog.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Officer Frank Murphy gehört zur Hubschrauberstaffel des Los Angeles Police Department und gilt als hervorragender Pilot. Er und sein Partner Lymangood werden als Besatzung für den neuen Superhubschrauber „Blue Thunder“ ausgewählt, welcher den Luftraum über Los Angeles sichern und eine neue Qualität der Verbrechensbekämpfung darstellen soll. Blue Thunder ist mit hochsensiblen Richtmikrofonen, verschiedenen Kamerasystemen und einer sechsläufigen 20-Millimeter-Gatling-Kanone ausgestattet. Ebenfalls am Projekt beteiligt ist der skrupellose Colonel F. E. Cochrane, den Murphy noch aus der Zeit des Vietnamkriegs kennt.
Bei einem Routineflug testen Murphy und Lymangood die Überwachungsfunktionen des Hubschraubers und nehmen dabei zufällig ein Gespräch zwischen Cochrane und hochrangigen Politikern auf, die im Einwandererviertel von L.A. Unruhen anzetteln wollen, um Gelegenheit zu haben, Blue Thunders Fähigkeiten unter „Realbedingungen“ zu demonstrieren. Cochrane bemerkt die Lauschaktion, und so geraten die beiden Officers selbst ins Fadenkreuz. Lymangood versteckt das Videoband und wird ermordet. Murphy entführt Blue Thunder und mit Hilfe seiner Freundin Kate gelingt es ihm, das Videoband einem Fernsehsender zu übergeben, welcher die Verschwörung an die Öffentlichkeit bringt.
Murphy wird zuerst von zwei Hubschraubern seiner eigenen Polizeieinheit angegriffen, die er beide außer Gefecht setzt. Darauf folgend stimmt der Bürgermeister dem Einsatz zweier Kampfjets der US Air Force zu. Auch ihr Einsatz endet in einem Fiasko und der Bürgermeister bricht die Aktion ab. Col. Cochrane – der ohne Einsatzfreigabe entgegen den Befehlen des Bürgermeisters einen Kampfhubschrauber steuert – greift nun seinerseits in das Geschehen ein. Nach einem Showdown, den Col. Cochrane nicht überlebt, zerstört Murphy Blue Thunder.
Geschichte
Nach eigenen Angaben der Drehbuchautoren Dan O’Bannon (Alien) und Don Jakoby kam ihnen die Idee zu „Blue Thunder“, als sie in Los Angeles ein Apartment bewohnten und sie permanent den Fluglärm von Hubschraubern mitbekamen. So entwickeln die beiden ein Drehbuch, welches von den Gefahren der totalen Überwachung („Big Brother“) und der militärischen Bewaffnung einer Polizeibehörde handeln sollte. Mit der technischen Unterstützung des Los Angeles Police Departments wurde dieses Drehbuch weiterentwickelt, und unter der Schirmherrschaft von Columbia wurde der Stoff verfilmt.
Auszeichnungen
Der Film wurde 1984 für den Oscar in der Kategorie Schnitt und für den Saturn Award in den Kategorien Bester Science-Fiction-Film, Bester Hauptdarsteller und Beste Nebendarstellerin nominiert. Nur letztere Auszeichnung wurde Blue Thunder zuteil, Candy Clark bekam also den Saturn Award für ihre Darstellung von Kate, Murphys Freundin.
Hintergrund
- Der Film ist Warren Oates gewidmet, der kurz nach den Dreharbeiten an einem Herzanfall starb.
- Die Abkürzung JAFO auf Lymangoods Mütze steht im Original für Just Another Fucking Observer
Technik
Im Film und der Serie ist Blue Thunder eine High-Tech-Waffe mit der Möglichkeit, auch leise Geräusche auf große Entfernungen aufzunehmen, mittels Wärmebildkamera auch durch Wände hindurch Personen aufzuzeichnen oder anzuvisieren und dank des „Flüster-Modus“ nahezu geräuschlos zu fliegen.
Tatsächlich ist der Hubschrauber lediglich eine stark modifizierte Aérospatiale Gazelle. Die verwendete Kanone hat ein derart hohes Gewicht, dass die leichte Gazelle mit einem Ausgleichsgewicht im Rumpfheck ausgestattet werden musste; ansonsten wäre ein normaler Flugbetrieb nahezu unmöglich gewesen. Diese Kanone ist nicht (wie im Booklet der DVD beschrieben) von einem AH-64-Apache-Kampfhubschrauber – der Apache ist gar nicht mit einer Gatling-Kanone ausgerüstet. Die im Film kugelsichere Rumpfhülle besteht aus leichten Blech-und Kunststoffplatten, da der Hubschrauber sonst zu schwer geworden wäre.
Zwei Exemplare von Blue Thunder wurden für den Film gebaut, eines diente als Ersatz. Blue Thunder besitzt tatsächlich eine Flugzulassung der obersten US-Luftfahrtbehörde FAA, da ohne diese Zulassung auch keine Genehmigung für die Flugszenen über Los Angeles erteilt worden wäre. Ein Exemplar ging an die Metro-Goldwyn-Mayer-Studios in Florida und wurde dort Teil einer Besichtigungstour, der zweite wurde an ein Unternehmen in New Mexico verkauft. Dort wurde er für einen anderen Film umgebaut und nach den Dreharbeiten zerlegt und in Einzelteilen weiterverkauft.
Das Design diente später als Vorlage für Spielzeughubschrauber („Mission Helicopter“, Modell Nr. 153 und 330) von Matchbox, jedoch ohne weiteren Bezug zu Blue Thunder.
Kritik
„Rasant und mit irrer Action kreist ‚Das fliegende Auge‘ um ein Hightech-Trauma unserer Zeit: den totalen Überwachungsstaat, in dem Gespräche durch Mauern abgehört werden können und Bilder mittels thermographischer Geräte durch Wände hindurch zu sehen sind. Unterhaltungsprofi John Badham investierte allein sechs Millionen Dollar in die Entwicklung eines modernen, wendigen Hubschraubers – um ihn im spektakulären Showdown zu opfern: Ein Güterzug walzt den ‚Blue Thunder‘ platt. Die Idee von ‚Alien‘-Autor Dan O’Bannon ereilte übrigens ein tragisches Schicksal: Sie wurde zu billigen TV-Serien verwurstet: ‚Blue Thunder‘ (’84) und ‚Airwolf‘ (1984–86).“
Einzelnachweise
Weblinks
- Das fliegende Auge in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kritiken zu Das fliegende Auge auf Rotten Tomatoes (englisch)
- Fan-Website zum Film
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