- Blumenspiele
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Die Blumenspiele (altfranzösisch Jeux Floraux) sind ein Dichterwettstreit, der 1324 aus der Gai-Saber-Gesellschaft hervorging. Er wird in jedem Jahr am Maibeginn an einen Dichter der Langue d'oc verliehen. Die Ehrungen bestanden in einem goldenen Amarant sowie je einem Veilchen, einer Wildrose und einer Ringelblume aus Silber.
Der Wettbewerb, der ursprünglich in Toulouse zur Pflege der Trobadorlyrik ins Leben gerufen worden war, wurde 1694 vom französischen König Ludwig XIV. als Academie des Jeux Floraux in den Rang einer Akademie erhoben. Danach wurden nur noch Gedichte in französischer Sprache zugelassen. Ab 1745 wurde die (seitdem goldene) Rose zu einem Preis für Prosa; ihr Gewinner trägt den Titel eines Maître es Jeux Floraux. Verursacht durch die Französische Revolution fanden die Blumenspiele zwischen 1790 und 1806 nicht statt. Danach wurde die Tradition fortgeführt. Seit dem 19. Jahrhundert halten zudem auch andere Städte in Südfrankreich wie zum Beispiel Béziers Literaturwettbewerbe dieser Art ab.
Zu den bedeutendsten Preisträgern der Blumenspiele zählen Pierre de Ronsard, Robert Garnier, Jean Bodin, Étienne de La Boétie, Michel de Montaigne, Fabre d'Églantine und Victor Hugo.
1899 führte Johannes Fastenrath die Blumenspiele in Köln ein, um die rheinländische und westfälische Dichtung zu fördern. Der deutsche Wettbewerb fand jedoch nur kurze Zeit statt.
Literatur
- François de Gelis: Histoire critique des Jeux Floraux depuis leur origine jusq’à leur transformation en Académie (1323–1694). Toulouse 1912 (Neuausgabe Genf 1981). ISBN 2-05-100296-7
- Literarische Gesellschaft in Köln (Hrsg.): Jahrbuch der Kölner Blumenspiele. Jgg. 1–10 (1899–1908). Köln 1900-1908
- Frédéric Ségu: L’Académie des Jeux Floraux et le romantisme de 1818 à 1824 d’après des documents inédits. Bdd. 1/2. Paris 1935 f.
- Die ersten Kölner Blumenspiele - "Jeux floraux" in: Alte und Neue Welt, Illustriertes katholisches Familienblatt, 33. Jahrgang, Sammelband, 1898/99, 736 ff.
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