- Blutorden
-
Die Medaille zur Erinnerung an den 9. November 1923, im Volksmund kurz Blutorden genannt, wurde 1934 durch Adolf Hitler gestiftet. Die Bezeichnung "Blutorden" wurde später in die offizielle Sprachregelung übernommen.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der „Blutorden“ war die höchste Parteiauszeichnung der NSDAP. Hitler verlieh ihn an die 1.500 Putschisten des Hitlerputsches im Jahr 1923, aus denen später die NSDAP-Riege der „Alten Kämpfer“ hervor ging. Außerdem wurde die Medaille an alle Mitstreiter des Wiener Juliputsch, zwischen dem 25. und dem 27. Juli 1934, verliehen.
Unter den ersten Trägern dieser Auszeichnung war auch eine Frau, Eleonore Baur. Diese sollte später als „Blutschwester Pia“ berüchtigt werden, da sie mit Hitlers ausdrücklicher Erlaubnis Zugang zum KZ Dachau hatte und an Menschenversuchen beteiligt war.[2]
Ab Mai 1938 wurde die Medaille auch an „verdiente“ Parteigenossen verliehen, die im Kampf um die Macht der Partei zum Tode verurteilt und schließlich zu lebenslanger Haft begnadigt wurden. Ferner wurden Parteiangehörige mit der Medaille ausgezeichnet, die Freiheitsstrafen von mehr als einem Jahr verbüßt hatten oder im Straßenkampf besonders schwer verletzt worden waren.
Diese Medaille wurde am 4. Juni 1942 postum an Reinhard Heydrich verliehen; er war der letzte von den 436 Trägern, denen die Medaille nachträglich verliehen wurde.
Außerdem erhielten alle ehemaligen Fahnenjunker des Jahrgangs 1923/24 der Kriegsschule München den Orden. Insgesamt wurden ungefähr 6.000 Medaillen ausgegeben.
Der „Blutorden“ gehört zu den nationalsozialistischen Orden, deren Führung in Deutschland nach dem Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen von 1957 in keiner Form zulässig ist.
Bekannte Medaillenträger
- Martin Bormann, Reichsminister und persönlicher Sekretär Hitlers
- Reinhard Heydrich, Leiter des Reichssicherheitshauptamts
Siehe auch
Literatur
- Hilde Kammer und Elisabet Bartsch: Jugendlexikon Nationalsozialismus. Begriffe aus der Zeit der Gewaltherrschaft 1933-1945, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 1982 (S. 39)
Einzelnachweise
- ↑ siehe auch "Die Verleihung des Blutordens. Durchführungsbestimmungen des Reichsschatzmeisters - Antrag, Prüfung und Verleihung", veröffentlicht im "Völkischen Beobachter" vom 1. September 1938
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/698/141393/print.html
Weblinks
- Edelleute als Träger des Ehrenzeichens vom 9.11.1923 beim Institut Deutsche Adelsforschung
Wikimedia Foundation.