Alter Kämpfer

Alter Kämpfer

Alter Kämpfer war seit Oktober 1933[1] eine Bezeichnung für NSDAP-Mitglieder, die der Partei bereits vor der nationalsozialistischenMachtergreifung“, das heißt, vor dem 30. Januar 1933, beigetreten waren oder für „Amtswalter der NSDAP“, die diese Funktion vor dem 1. Oktober 1933 schon seit einem Jahr ausübten.

Die Zeit bis Januar 1933 wurde bei den Nationalsozialisten auch als „Kampfzeit“ bezeichnet.

Die Alten Kämpfer wurden aus zwei Gruppierungen gebildet:

  1. Das „Korps der Alten Kämpfer“ bestand aus Parteimitgliedern, die der NSDAP oder auch den „NS-Kampforganisationen“ wie der Sturmabteilung und dem Stoßtrupp Adolf Hitler bereits von 1919 bis 1923 angehört hatten. Die Parteimitglieder traten nach der Neugründung der Partei im Februar 1925 unter ihrer alten Mitgliedsnummer wieder bei und den Angehörigen der „Kampforganisationen“ wurde bei Eintritt in die NSDAP eine der 550 reservierten Mitgliedsnummern verliehen. Das Korps der Alten Kämpfer hatte eine Mitgliedsnummer unter 100.000[2], diese waren bis etwa 1928 eingetreten[3]. Vor allem Angehörige dieses Korps bildeten die ranghöchsten Politischen Leiter der Partei.
  2. Alle Parteimitglieder und Angehörigen der SA und der SS, die der NSDAP und den „Kampforganisationen“ zwischen Februar 1925 und Dezember 1930 beigetreten waren und damit eine Mitgliedsnummer unter 300.000 hatten.[2]

Für Österreich und das Sudetenland galt ab Dezember 1938 die Regelung, dass unter diesem Begriff alle ehemaligen Mitglieder der „Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei“ (DNSAP) und der „Sudetendeutschen Partei“ (SdP) eingeschlossen waren. Ebenso wurden alle Mitglieder der österreichischen NSDAP eingerechnet, die dieser Partei zwischen 1926 und vor dem März 1938 eingetreten waren.

Die Gruppe der Alten Kämpfer waren alle Inhaber des „Blutordens“ und des „Goldenen Parteiabzeichens“ der NSDAP. Auf ihren Uniformen trugen sie zahlreiche Insignien, wie zum Beispiel verschiedene Ehrenwinkel und Ärmelstreifen, die diese Gruppe schon äußerlich als Alte Kämpfer erscheinen ließen.[4]

Am 8. und 9. November eines jeden Jahres fand in München der „Tag des Korps der Alten Kämpfer“ statt, der an den „Marsch auf die Feldherrnhalle“ (den missglückten Hitler-Putsch von 1923) erinnerte.

Siehe auch

Literatur

  • Hilde Kammer, Elisabeth Bartsch: Jugendlexikon Nationalsozialismus. Begriffe aus der Zeit der Gewaltherrschaft 1933–1945. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1982, ISBN 3-499-16288-1 (Rororo 6288 rororo-Handbuch).
  • Christian Zentner, Friedemann Bedürftig (Hrsg.): Das Große Lexikon des Dritten Reiches. Südwest Verlag, München 1985, ISBN 3-517-00834-6.

Einzelnachweise

  1. F. A. Brockhaus: Der Neue Brockhaus. Allbuch in vier Bänden und einem Atlas, Band 1, S. 70, Leipzig 1938
  2. a b Christian Zentner und Friedemann Bedürftig: Das Große Lexikon des Dritten Reiches, S. 23, Südwest Verlag 1985
  3. Wolfgang Benz (Hrsg.): Wie wurde man Parteigenosse? Frankfurt/M. 2009, ISBN 978-3-596-18068-4, S. 7.
  4. Brian L. Davis und Ian Westwell: Deutsche Uniformen und Abzeichen 1933–1945, S. 113, Motorbuch Verlag Stuttgart 2006

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