- Bodennässe
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Vernässung bezeichnet eine länger andauernde Nassphase (z. B. bei Regen, Überflutung), während der in der durchwurzelten Bodenzone Luftmangel, also anaerobe Verhältnisse und damit Reduktionserscheinungen auftreten. Eine Vernässung kann durch Grund-, Stau-, Hang- und Haftwasser erfolgen.
Böden, die regelmäßig durch freies Grundwasser oder Stauwasser überflutet sind, verändern ihren Aufbau, also ihre Morphologie, stark und werden daher als „hydromorph“ von den terrestrischen Böden unterschieden. Typische hydromorphe Böden sind Gleye und Pseudogleye.
Um die negativen Folgen der Vernässung in Kulturböden zu verhindern, werden Dränsysteme in den Boden eingebracht.
Bei der Renaturierung eines Lebensraumes - etwa bei Flussläufen oder Mooren - kann die Vernässung eines Bodens als ökologische Maßnahme bewusst herbeigeführt werden. In der Folge sterben zum Beispiel Bäume in dem vernässten Gebiet ab, der Wasserhaushalt des Bodens und die Vegetation ändern sich nachhaltig.
Quellen
- D. Schroeder (Kiel, 1969): Bodenkunde in Stichworten
- Karl Heinrich Hartge (Stuttgart 1978): Einführung in die Bodenphysik, ISBN 3-432-89681-6
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