Boma-Nationalpark

Boma-Nationalpark

Der Boma National Park liegt im Osten Südsudans, im Bundesstaat Dschunqali, nahe der äthiopischen Grenze. Er wurde 1979 als Nationalpark deklariert und 1981 auf einer Fläche von 22.800 km² festgelegt. Der Park liegt auf einer Höhe von 400 bis 1.100 m. Der Jahresniederschlag nimmt von 1200 mm auf 600 mm im Süden ab.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Tierbestand

Der nächste größere Ort ist Pibor Post im Nordwesten des Parks. Zwei Drittel der Fläche ist im Westen ebenes Grasland an den Ausläufern des Sudd, das während der Regenzeit von April bis Dezember teilweise überschwemmt werden kann. Das Gebiet ist von vielen Flüssen durchzogen. Die sich ostwärts bis zur äthiopischen Grenze anschließenden einzelnen Berge sind von lichtem Wald bedeckt. Es wachsen Sträucher von Combretum und Feigenarten.

Der Park wurde ursprünglich für eine Antilopenart, den Weißohr-Kob (Kobus kob leucotis) eingerichtet; des Weiteren für den Tiang (Damaliscus korrigum korrigum), eine Art der Leierantilope, und für Büffel, Mongalla-Gazellen, Elefanten und Leoparden. Außerdem kommen hier Giraffen, Zebras, Spießböcke, Kuhantilopen und Elefanten vor. Es gibt auch Raubtiere, beispielsweise Geparden. 2008 wurde im Boma-Nationalpark die höchste Artenvielfalt an Säugetieren innerhalb Sudans festgestellt.[1]

Politische Situation

Der Park wurde im sudanesischen Bürgerkrieg als Kampfgebiet einbezogen. Seit Südsudan im Zuge des Friedensabkommens mit Khartum 2005 sich selbst verwaltet ist unklar, in welcher Form der Boma National Park wiederhergestellt wird. Zahlreiche Tiere sind während des Bürgerkriegs nach Äthiopien geflüchtet, andere dienten als Nahrung. Negative Auswirkungen auf den Park haben eine jede Überwachung erschwerende fehlende Infrastruktur, durch den Bürgerkrieg vertriebene Binnenflüchtlinge, die sich teilweise im Park ansiedeln, Holzfäller auf der Suche nach dem seit Jahrzehnten knappen Rohstoff und Jäger, die mit Kriegswaffen ausgerüstet sind. Ähnlich bedroht ist auch der wenig nördlich auf äthiopischer Seite gelegene Gambela-Nationalpark. Eine Erschließung für den Tourismus ist noch nicht in Aussicht.

Literatur

  • Wally und Horst Hagen: Die afrikanischen Nationalparks als Lebensräume der Elefanten. In: Vitus B. Dröscher (1990): Rettet die Elefanten Afrikas (S. 232–233)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Peter Amun: Bushmeat Field Assessment from Boma National Park in Southern Sudan. BEAN Bushmeat Factsheet 2009
6.1533.78

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