- Khartum
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الخرطوم
Khartoum
KhartumBasisdaten Staat Sudan Bundesstaat al-Chartum Distrikt al-Chartum Höhe 382 m Einwohner 2.207.794 (2005) Metropolregion 8.363.915 (2007) ISO 3166-2 SD-03 Politik Gouverneur Abdul Halim al Mutafi Blick auf den Verkehr in der Innenstadt Khartums 15.5832.52Koordinaten: 15° 35′ N, 32° 31′ OKhartum (arabisch الخرطوم al-Chartūm, DMG al-Ḫarṭūm, deutsch „der Elefantenrüssel“, englische, mittlerweile auch vom Duden verwendete[1] Schreibweise Khartoum) ist die Hauptstadt der Republik Sudan und des Bundesstaates al-Chartum.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Die Stadt liegt am Zusammenfluss des Weißen Nils mit dem Blauen Nil.
Bevölkerung
Khartum hat 2.207.794 Einwohner in der eigentlichen Stadt und in der Agglomeration mit Omdurman und al-Chartum Bahri 8.363.915 Einwohner (Berechnung 2007). Damit ist Khartum die viertgrößte Agglomeration in Afrika.
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner[2] Stadt Agglomeration 1907 (k.A.)[3] 69.349 k.A. 1956 (k.A.) 93.100 245.800 1973 (Zensus) 333.906 748.300 1983 (Zensus) 476.218 1.340.646 1993 (Zensus) 947.483 2.919.773 2007 (Berechnung) 2.207.794 8.363.915 Geschichte
Frühe Geschichte
Khartum wurde 1820 von den Ägyptern unter Mehemed Ali als Militärlager gegründet. Bald darauf siedelten sich Einheimische an, um den Handel mit den Ägyptern zu intensivieren. Nach dem Sturz des alten Handelszentrums Schandi konzentrierte sich der Handel Sudans in Khartum, das nun den gesamten Handel mit Elfenbein, Gummi, Tamarinden, Straußenfedern und Sklaven aus Zentralafrika mit dem Roten Meer vermittelte.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Khartum als zumeist aus elenden Lehmhäusern mit engen, krummen und schmutzigen Gassen beschrieben. Aus Ziegeln erbaut waren nur das große Haus des Gouverneurs, das einen weiten, mit Dattelpalmen geschmückten Vorplatz hatte, die 1847 gegründete österreichisch-apostolische Mission, die einzige Moschee, die koptische Kirche und einige Häuser der handeltreibenden Griechen und anderer Europäer, Levantiner und Araber. In der Stadt unterhielten Österreich-Ungarn und Großbritannien Konsulate und die Bevölkerung wird auf rund 50.000 Einwohner geschätzt, die zum allergrößten Teil aus Arabern bestand – daneben noch aus afrikanisch-stämmigen Sklaven, Levantinern, Griechen, Italienern, Franzosen und Briten.
Unter Ismail Pascha wurde die Stadt zur Hauptstadt Sudans und zum Sitz der Generalgouverneure (u. a. Baker Pascha, dann Gordon Pascha u. a.) erhoben.
Von März 1884 an fand die Belagerung von Khartum im Zuge des Mahdi-Aufstandes statt. Zwei Tage bevor die britischen Entsatztruppen eintrafen ließ der Mahdi am 26. Januar 1885 Khartum angreifen. Am Morgen traten 50.000 Mahdisten zum Angriff an, stürmten die Stadt und töteten Gordon Pascha, vermutlich im Gouverneurspalast. Der Mahdi gründete Khartum gegenüber, am westlichen Nilufer, in Omdurman, eine neue Hauptstadt. Unter seinem Nachfolger Abdallahi ibn Muhammad wurde Khartum endgültig aufgegeben und verwandelte sich zur Geisterstadt. Erst 1898, nach der Niederschlagung des Mahdiaufstandes durch den britischen Sirdar Kitchener, wurde die Stadt wieder aufgebaut.
Neuere Geschichte
In den 1970er und 1980er Jahren war Khartum das Ziel von hunderttausenden Flüchtlingen, die Schutz vor den Konflikten in Tschad, Äthiopien und Uganda suchten. Diese siedelten sich in großen Slums in den Außenbezirken der Stadt an. Seit 1983 kamen dann auch viele Vertriebene aus Sudan selbst hinzu, als Folge des neu entbrannten Sezessionskrieges in Südsudan und des Darfur-Konfliktes.
Am 20. August 1998 wurde durch die Clinton-Regierung der USA die Bombardierung der Asch-Schifa-Arzneimittelfabrik im Administrationsbereich der Stadt al-Chartum Bahri veranlasst, da der Verdacht bestand, dort würden Komponenten für Chemiewaffen produziert.
Nach dem Tod von John Garang, dem Führer der SPLA, brachen am 1. und 2. August 2005 Unruhen in der Stadt aus, bei denen 75 Menschen ums Leben kamen und mehrere hundert verletzt wurden.
Infrastruktur
- Flughafen Khartum
- Brücken: Al-Mak-Nimr-Brücke, Alte Omdurman-Brücke, An-Nil-al-azraq-Brücke, Kubir-Brücke, Tuti-Brücke
- Bahnhof (15° 35′ 38″ N, 32° 31′ 36″ O15.59388888888932.526666666667) mit Eisenbahnlinien nach Norden bis Wadi Halfa und nach Südwesten über Kusti nach al-Ubayyid
- Stadion von Khartum
Al-Mogran Development Project
Das Al-Mogran Development Project ist ein Entwicklungsprojekt dass das Stadtzentrum Khartums entwickeln soll. Dabei richtet man sich zum Teil am Vorbild Dubais.
Bildung
Dies ist eine unvollständige Liste von Hochschulen und Universitäten in Khartum:[4]
- Universität Khartum
- Universität Sudan für Wissenschaft und Technologie
- Unity High School
- International University of Afrika
Sehenswürdigkeiten
- Große Moschee von Khartum, Faruq-Moschee, Asch-Schahid-Moschee
- Präsidentenpalast von Khartum
- Burj al-Fateh-Hotel
- Römisch-Katholische Kathedrale von Khartum
- Allerheiligen-Kathedrale von Khartum
- Botanischer Garten
- Nationalmuseum Sudan, mit Relikten aus dem nubischen Reich von Kusch, einen Tempel der Hatschepsut und frühchristlichen Wandmalereien
- Museum der Alten Allerheiligen-Kathedrale von Khartum
Söhne und Töchter der Stadt
- Ali Muhammad Nagib (1901–1984), ägyptischer Offizier und Politiker
- Nawal El Jack (* 1988), sudanesische Sprinterin
Städtepartnerschaften
- Amman, Jordanien seit 1993[5]
- Wuhan, China seit 1995[6]
- Istanbul, Türkei seit 2001[7]
- Ankara, Türkei[8]
Siehe auch
Literatur
- Jörg Gertel: Krisenherd Khartoum. Geschichte und Struktur der Wohnraumproblematik in der sudanesischen Hauptstadt. Verlag Breitenbach, Saarbrücken/Fort Lauderdale 1993, ISBN 3-88156-599-X.
Weblinks
Commons: Khartum – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Duden, 24. Auflage 2006
- ↑ http://bevoelkerungsstatistik.de. Abgerufen am 17. Dezember 2009.
- ↑ Encyclopedia Britannica von 1911: Band 15, Seite 773
- ↑ Education. Sudan.net (Liste von Hochschulen und Universitäten in Khartum)
- ↑ http://www.ammancity.gov.jo/english/relations/r12.asp – Amman’s Relations with Other Cities
- ↑ Webseite der chin. Stadt Wuhan zur Städtepartnerschaft
- ↑ Turkish Press Review 12. Oktober 2001 – MIRZAOGLU RECEIVES KHARTOUM GOVERNOR
- ↑ Ankara Büyükşehir Belediyesi Kardeş Şehirleri, Turkish & African cultural, social and economical co-opeartion association, abgerufen am 11. März 2008
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