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Kuhantilope Kuhantilope (Alcelaphus buselaphus), westafrikanische Unterart
Systematik Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla) Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia) Familie: Hornträger (Bovidae) Unterfamilie: Kuhantilopen (Alcelaphinae) Gattung: Alcelaphus Art: Kuhantilope Wissenschaftlicher Name Alcelaphus buselaphus (Pallas, 1766) Die Kuhantilope (Alcelaphus buselaphus) ist eine afrikanische Antilope aus der Gruppe der Kuhantilopen (Alcelphinae). Der gelegentlich auch im deutschen verwendete Name Hartebeest kommt aus dem Afrikaans. Zur besseren Unterscheidung von anderen Arten der Kuhantilopen-Unterfamilie wird sie gelegentlich als „echte“ Kuhantilope oder Rote Kuhantilope bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Mit einer Kopfrumpflänge von 2 m, einer Schulterhöhe von 130 cm und einem Gewicht von fast 200 kg ist diese Antilopenart sehr groß. Das Fell ist je nach Unterart hellgrau bis rotbraun. Kennzeichnend sind die schwarze Zeichnung in der Mitte des langen Gesichts und der Beine sowie ein deutlich hellgelber oder gebrochen weißer Spiegel. Ebenso eindeutig und unverwechselbar ist die Form der Hörner, die aus einem gemeinsamen Stamm wachsen und sich dann in der Form einer Leier nach außen und oben biegen. Sie werden 70 cm lang und werden von beiden Geschlechtern getragen, sodass diese sich nur schwer unterscheiden lassen. Auffällig ist auch der besonders hohe Widerrist.
Verbreitung
Verbreitet war die Kuhantilope einst weit über die trockenen Savannen Afrikas, von der Mittelmeerküste bis zum Kap. Angeblich soll sie auch in Palästina vorgekommen sein, doch Beweise dafür sind dürftig. Im südlichen Ostafrika fehlt die Kuhantilope naturgemäß und wird von der ähnlichen Lichtenstein-Antilope vertreten. Heute ist die Kuhantilope in weiten Teilen ihres ehemaligen Verbreitungsgebiets ausgerottet (siehe Unterarten).
Lebensweise
Die Kuhantilope ist eine tagaktive, in Herden lebende Antilope. Obwohl ihr Gang durch die unterschiedliche Länge von Vorder- und Hinterbeinen etwas unbeholfen scheint, kann sie auf der Flucht fast 80 km/h erreichen. Wie viele andere Antilopen auch sind die Herden nach Geschlechtern getrennt. Weibchen und Jungtiere sammeln sich zu Gruppen von durchschnittlich 300 Tieren; diese Herden können auch bedeutend größer werden, vor allem im Serengeti-Nationalpark, in dem es insgesamt 18.000 Kuhantilopen gibt. Eigene Herden werden von jungen Männchen gebildet, die je etwa hundert Köpfe zählen. Im Alter von etwa vier Jahren werden die Männchen zu territorialen Einzelgängern. Sie verteidigen einen Eigenbezirk gegen Geschlechtsgenossen und erheben Anspruch auf alle darin lebenden Weibchen. Im Alter von acht Jahren sind die Männchen zu schwach für diese Kämpfe und verlieren ihre Territorien; sie wandern dann allein umher und versuchen, anderen Männchen aus dem Weg zu gehen. Die Lebensdauer kann zwanzig Jahre betragen; allerdings werden wenige älter als zehn Jahre. Kuhantilopen sind typische Grasfresser, die allerdings gelegentlich auch Kräuter und Laub von Büschen fressen. Sie trinken wenn möglich regelmäßig, können aber auch lange ohne Wasser auskommen.
Gefährdung
Trockenheit und Krankheiten können die Populationen schnell verkleinern. Besonders stark verringern sich Kuhantilopenbestände bei Konkurrenz durch Viehherden. Auch Bejagung stellt mancherorts eine Bedrohung dar.
Unterarten
Südafrikanische Kuhantilope
Die Südafrikanische Kuhantilope oder Kaama (A. b. caama) ist räumlich von den anderen Unterarten getrennt. Zwischen beiden Populationen lebt die der Kuhantilope recht ähnliche Lichtenstein-Antilope, die oft sogar einer anderen Gattung (Sigmoceros) zugeordnet wird. Die Südafrikanische Kuhantilope ist durch ein auffallend rotbraunes Fell gekennzeichnet. Charakteristisch sind auch schwarze Fellzeichnungen im Gesicht und an den Beinen. Sie war fast ausgerottet, konnte aber in einigen Nationalparks überleben und wird inzwischen wieder häufiger. Wilson & Reeder (2005) klassifizieren die Südafrikanische Kuhantilope als eigene Art (Alcelaphus caama).
Nördliche Unterarten
Viele der Unterarten wurden einst ebenfalls als eigenständige Arten behandelt.
- Nordafrikanische Kuhantilope (A. b. buselaphus); diese Unterart ist in den 1920ern infolge intensiver Bejagung ausgestorben; sie war nördlich der Sahara von Marokko bis Ägypten verbreitet
- Westafrikanische Kuhantilope (A. b. major), in Savannen Westafrikas
- Tora (A. b. tora); das Tora ist in Äthiopien und Eritrea verbreitet und wird von der IUCN als stark gefährdet eingestuft
- Swayne-Hartebeest (A. b. swaynei); ebenfalls bedroht; einst in Somalia beheimatet, heute nur noch vereinzelte Populationen im äthiopisch-somalischen Grenzgebiet
- Lelwel (A. b. lelwel) im Tschad, in Kongo und in Uganda
- Kongoni (A. b. cokii); das Kongoni lebt in den Savannen Kenias und Tansanias und ist die mit Abstand häufigste Unterart
Literatur
- Chris & Tilde Stuart: Field Guide to the Larger Mammals of Afrika. Struik, 2000, ISBN 1-86872-534-0
- Jean Dorst und Pierre Dandelot: Säugetiere Afrikas, Paul Parey Verlag, 1970. ISBN 3-490-01018-3
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
Weblinks
Commons: Kuhantilope – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Alcelaphus buselaphus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Antelope Specialist Group, 1996. Abgerufen am 11. Mai 2006
- Britta Meyer: Wildlife of special interest (PDF-Datei, 87 kB; englisch)
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