ASF-Virus

ASF-Virus
ASF-Virus
Ohr eines vom ASF-Virus befallenen Schweins
Systematik
Reich: Viren
Ordnung: N/A
Familie: Asfarviridae
Gattung: Asfivirus
Art: African swine fever virus
Taxonomische Merkmale
Genom: (-)ssRNA
Baltimore: Gruppe 1
Wissenschaftlicher Name
African swine fever virus (engl.)
Taxon-Kurzbezeichnung
ASFV
Links
NCBI Taxonomie: 10497
NCBI Reference: U18466
ICTVdB Virus Code: 00.002.0.01.001

Das ASF-Virus (abgeleitet von African Swine Fever) ist der Erreger der afrikanischen Schweinepest.
Das Virus wurde früher der Familie der Iridoviridae zugeordnet. 1984 wurde es dann in der internationalen Nomenklatur aus dieser Familie herausgetrennt und als einziges Virus der Familie der Asfarviridae (abgeleitet von African Swine Fever And Related Viruses) zugeordnet.

Inhaltsverzeichnis

Erregereigenschaften

Das ASF-Virus ist ein behülltes, doppelsträngiges DNA-Virus, von dem bisher keine anderen serologischen Typen oder Subtypen bekannt sind. Es ist ein sehr hitze- und pH-Wert stabiler Erreger. Selbst stark säurehaltige Lösungen (bis pH-Wert 4) oder stark basische Verbindungen (bis pH-Wert 13) kann das Virus überleben. In Fleischwaren (z.B. Salami oder Schinken) bleibt der Erreger bis zu vier Monaten, im Knochenmark bzw. Schlachtkörper bis zu sieben Monaten infektiös. Durch Temperaturen über 75 °C und Gammastrahlung kann das Virus inaktiviert werden, Sonnenstrahlung und Fäulnisprozesse haben dagegen nur einen geringen Einfluss.
Das Virus vermehrt sich im Zytoplasma der Wirtszellen. Es besitzt eine stark lipidhaltige, äußere Virushülle und ist deshalb anfällig gegenüber Fettlösungsmitteln. Eine besonderer Virulenzfaktor ist, dass das Virus zwar eine Antikörperbildung im Körper hervorruft, jedoch keine das Virus neutralisierende Antikörper gebildet werden. Daher ist auch die Herstellung einer Vakzine heutzutage noch nicht möglich.

Vorkommen

Das ASF-Virus kommt hauptsächlich in Afrika (Angola, Mosambik) vor. Daneben gilt vor allem Sardinien als enzootisch verseucht. Gelegentliche, weltweite Seuchenausbrüche (Karibik, Südamerika, Mittelmeerinseln, Europa) konnten bisher getilgt werden.
Wirtsspektrum sind Hausschweine, europäische Wildschweine, Warzenschweine (Phacochoerus aethiopicus), Buschschweine (Potamochoerus porcus) und Lederzecken (Ornithodorus spp.).

Übertragung

Innerhalb der wilden Schweinepopulationen erfolgt die Übertragung des Virus vornehmlich durch den Saugakt beim Zeckenstich. Das ASF-Virus vermehrt sich in den Zecken und persistiert bis zu drei Jahre innerhalb der Zecke. In den Hausschweinebeständen spielt vor allem die naso-orale Übertragung von Schwein zu Schwein und die Aufnahme über infiziertes Futter eine Rolle.

Bedeutung

Das ASF-Virus als Erreger der afrikanischen Schweinepest gilt als einer der gefährlichsten Krankheitserreger bei Schweinen. Sein Auftreten führt zu einer sich schnell ausbreitenden Epidemie mit großen ökonomischen Verlusten. Die Krankheit unterliegt daher in vielen Staaten besonderen Bekämpfungsmaßnahmen. Innerhalb der EU gibt es einheitliche Vorschriften zur Tilgung der Seuche, die dann von den einzelnen Mitgliedsstaaten entsprechend behördlich umgesetzt werden.
Zur Eindämmung dieser Krankheit werden die betroffenen Tiere gekeult.


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