Brakl

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Franz Josef Brakl (* 22. Juni 1854 in Tyrnau, Ungarn; † 18. März 1935 in München) war ein deutscher Opern- und Operettensänger, Theaterdirektor und Galerist.

Inhaltsverzeichnis

Biografie und künstlerisches Wirken

Franz Josef Brakl stammte aus äußerst ärmlichen Verhältnissen. Als er fünf Jahre alt war kam er nach Wien. Dort besuchte er die Handelsakademie, bevor er die "Theaterakademie Niklas" absolvierte. Sein Debüt hatte er in Wien (1869), dem Engagements in Villach, Baden, Brünn und Budapest folgten, wo er auch Opernpartien sang. Vom Berliner "Woltersdorff-Theater" kam er 1876 als lyrischer Tenor an die "Komische Oper" in Wien. Dort wurde er vom Intendanten des Münchner Königlichen Theater am Gärtnerplatz, Karl von Perfall, entdeckt und sofort engagiert: "Nie hatte ein Sänger rascher auf neuem Boden Fuß gefasst. Denn Brakl eroberte die Herzen der Münchner im Sturm und genoss als Vertreter der heiteren Muse eine Gunst, um die ihn mancher Große der Oper beneiden mochte. Nur sein Bruder Rolf, der seit 1881 häufig als Gast, vielfach sogar in den gleichen Rollen, hier auftrat, durfte sich mit ihm messen... Im Februar 1883, in der ersten Münchner Aufführung des Bettelstudenten teilten sich die Brüder in den Rollen der Studenten Jan und Simon und bildeten zusammen mit Eduard Brummers Ollendorf ein Quartett von idealer Besetzung" (Bayerisches Staatstheater am Gärtnerplatz 1965, S. 102).

Am 1. Juni 1898 übernahm Franz Brakl die Direktion des Gärtnerplatztheaters, die er aber schon ein Jahr später abgab, nachdem er sich wenige Tage zuvor als Lancelot - einer Bufforolle - in der Operette "Die Puppe" (La Poupée), von Edmond Audran, von seinem Publikum verabschiedet hatte.

Er hatte ferner viele Jahre die administrative Leitung des Schlierseer Bauerntheaters inne und schrieb 1892 das Opernlibretti für "Edelweiß".

1905 zog sich der Künstler vom aktiven Theaterleben zurück. Franz Josef Brakl, schon seit seiner Jugend ein leidenschaftlicher Sammler von Gemälden, gründete das "Kunsthaus Brakl", das sich schnell eines guten Rufs weit über die Grenzen der Stadt hinaus erfreute. So hatte der Kunstfreund beispielsweise für Franz Marc, den er mit August Macke bekannt machte, die erste Einzelausstellung organisiert, die seinerzeit für Furore sorgte. Ebenso erfolgreich war eine Ausstellung (Anfang der 1920er Jahre) von Tierplastiken des Bildhauers und freischaffenden Künstlers der Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther Prof. Wilhelm Krieger.

Im Jahre 1913 ließ der Kunstmäzen für sich und seine Frau sowie zur repräsentativen Darstellung seiner vielen Gemälde und Skulpturen von dem damaligen "Star-Architekten" Emanuel von Seidel das sogenannte "Brakl-Haus", eine äußerst herrschaftliche Villa, erbauen. In dieser ist heute die Medizinische Lesehalle der Münchner Universität untergebracht. Die lebensgroße patinaüberzogene Frauenskulptur im Garten stammt noch von Franz Josef Brakl.

Werke

  • F. J. Brakl: Gedenkschrift anläßlich des 25-jährigen Bestehens des Gärtnerplatztheaters, München 1890

Literatur

  • Bayerisches Staatstheater am Gärtnerplatz (Hrsg.): 100 Jahre Theater am Gärtnerplatz München, München 1965, S. 103 f

Weblinks

http://www.portrait.kaar.at/Oesterreich%20Kultur%2019.Jhd%20Teil%201/image31.html


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