- Brauhaus
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Ein Brauhaus ist traditionell die Kombination einer Brauerei mit einer ihr angeschlossenen Gaststätte, in der vornehmlich das Brauerei eigene Bier serviert wird. Wegen ihres Ambientes lassen sich Brauhäuser der Erlebnisgastronomie zuordnen. Neben dem Bier werden in ihnen eher deftige Speisen zu zivilen Preisen und zuweilen in beträchtlicher Menge angeboten.
Inhaltsverzeichnis
Abgrenzungen
Neben den Brauhäusern mit Brauereien samt angeschlossener Gastronomie, gibt es gastronomische Einrichtungen, die sich traditionell Brauhaus nennen, wiewohl deren Brauerei wie beim Hofbräuhaus am Platzl seit Langem ausgelagert wurde oder gar nicht mehr existiert.
Andere werden Brauhaus genannt, die von vorneherein nicht Teil einer Brauerei waren, sondern von einer Brauerei zu ihrem Stammhaus und Aushängeschild „erhoben“ wurden.
Heutzutage nennen sich in vielen Großstädten Gastronomiebetriebe Brauhaus, die keinen räumlichen Bezug zu einer Brauerei haben. Allein die Dekoration ihrer Einrichtung zeichnet sich z. B. durch große kupfer-glänzende Braukessel oder andere Utensilien des traditionellen Brauhandwerks aus. Dieser Trend setzte sich in den 1990er Jahren auch in Deutschland durch, nachdem bereits Ende der 1970er Jahre im Vereinigten Königreich und in den USA die ersten brewpubs eröffnet wurden.
Regionale Besonderheiten
Eine in Teilen des Rheinlands übliche Bezeichnung für ein Brauhaus ist „Pannhaus“ oder Ripuarisch „Pannes“. Das Bierbrauen war gegen Abgaben an den Grundherrn nur im Pannhaus gestattet. Der Name stammt von der Würzepfanne (andere Namen: Bierpfanne, Bierkessel, Sudkessel). Pannhäuser wurden auch als Gerichtsstätte genutzt. Das Kinzweiler Pannhaus wurde im Jahre 1435 errichtet. Weitere Pannhäuser im Aachener Raum stehen in Dorff und in Eilendorf.
Eine im traditionellen Kölner Brauhaus, dem Bräues, noch häufig vorzufindende Einrichtung ist das Thekenschaaf, eine schalterähnliche Konstruktion, in der Wirt und Wirtin den gastronomischen Betrieb überwachen. In den Brauhäusern von Köln, Düsseldorf oder Krefeld arbeitet statt eines Kellners meist der Köbes. Sein Beruf ist auf den mittelalterlichen Brauknecht zurückzuführen, der auch im Bierausschank tätig war.
Gasthausbrauereien
- Altes Brauhaus zu Fallersleben
- Brauerei Gleumes
- Herbst Pitt
- Brauerei Schumacher
- Uerige
- Brauerei im Füchschen
- Meierei im Neuen Garten
- Riedenburger Brauhaus
- Rotes Brauhaus, Pappenheim
Literatur
- Rolf Eschenbach (Hrsg.): Gasthausbrauereien: Konzeption, Bau und Technik, Marketing – Pub Breweries. Carl Getränke-Fachverlag, Nürnberg 1993, ISBN 3-418-00738-4
Kategorien:- Brauereityp
- Gaststätte
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