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Braunrückentamarin Drei Unterarten des Braunrückentamarins
(S. f. weddelli, S. f. illigeri und S. f. nigrifrons)Systematik Ordnung: Primaten (Primates) Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini) Teilordnung: Neuweltaffen (Platyrrhini) Familie: Krallenaffen (Callitrichidae) Gattung: Tamarine (Saguinus) Art: Braunrückentamarin Wissenschaftlicher Name Saguinus fuscicollis (Spix, 1823) Der Braunrückentamarin (Saguinus fuscicollis) ist eine Primatenart aus der Familie der Krallenaffen (Callitrichidae). Er lebt in mehreren Unterarten im nördlichen Südamerika.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Braunrückentamarine sind wie alle Krallenaffen relativ kleine Primaten, sie erreichen ein Gewicht von rund 320 bis 550 Gramm. Die Schultern und Vorderbeine sind schwarz oder dunkelbraun, der hintere Teil des Rückens und die Hinterbeine sind braun, der Rumpf kann am hinteren Ende ins Rötliche übergehen. Der Kopf ist schwarz, die großen Ohren sind unbehaart, die Schnauze ist weiß. Wie bei allen Krallenaffen befinden sich an den Fingern und Zehen (mit Ausnahme der Großzehe) Krallen statt Nägel.
Verbreitung und Lebensraum
Braunrückentamarine sind in weiten Teilen des westlichen Amazonasbeckens beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet umfasst das südliche Kolumbien, das östliche Ecuador, das östliche Peru, das nördliche Bolivien und das westliche und mittlere Brasilien. Ihr Lebensraums sind Regenwälder, wobei sie dicht mit Unterholz bestandene Gebiete wie Waldränder und Sekundärwälder bevorzugen. Sie kommen bis in 1200 Meter Seehöhe vor.
Lebensweise und Ernährung
Diese Primaten sind wie alle Tamarine tagaktive Baumbewohner. Im Geäst bewegen sie sich auf allen Vieren oder springend fort, dank ihrer Krallen können sie auch gut an senkrechten Stämmen klettern. Sie halten sich dabei meist in den unteren Baumschichten (unter 10 Meter) auf.
Braunrückentamarine leben in Gruppen von 3 bis 8 Tieren. Gruppen setzen sich meist aus mehreren Männchen, einem Weibchen und den dazugehörigen Jungtieren zusammen. Sie vergesellschaften sich häufig mit anderen Tamarinarten, etwa dem Kaiserschnurrbarttamarin. Diese Vergesellschaftungen dienen vermutlich dazu, Fressfeinde schneller entdecken zu können.
Sie sind Allesfresser, die vorwiegend Insekten, Früchte und Nektar zu sich nehmen.
Fortpflanzung
Das Weibchen paart sich mit allen Männchen der Gruppe (Polyandrie). Nach einer rund 140- bis 150-tägigen Tragzeit kommen meist Zwillinge zur Welt. Die Jungtiere sind sehr groß, sie haben bei der Geburt bereits rund 25% des Gewichts der Mutter. Alle Gruppenmitglieder, insbesondere die Männchen, beteiligen sich an der Jungenaufzucht. Sie tragen sie und übergeben sie der Mutter nur zum Säugen. Die Geschlechtsreife tritt gegen Ende des zweiten Lebensjahres ein.
Gefährdung
Braunrückentamarine sind häufig und weit verbreitet, es sind keine größeren Bedrohungen bekannt. Die IUCN listet die Art als „nicht gefährdet“ (least concern).
Systematik
Es sind insgesamt 11 Unterarten anerkannt, neben der Nominatform Saguinus fuscicollis fuscicollis noch S. f. avilapiresi, S. f. cruzlimai, S. f. fuscus, S. f. illigeri, S. f. leucogenys, S. f. lagonotus, S. f. mura, S. f. nigrifrons, S. f. primitivus und S. f. weddelli. Zwei weitere ehemalige Unterarten gelten heute als eigenständige Arten, der Weißmanteltamarin (Saguinus melanoleucus) und der Goldmanteltamarin (Saguinus tripartitus). Diese Einteilung ist jedoch nicht unumstritten, eventuell sind diese beiden Arten näher mit einigen Unterarten verwandt als die Unterarten miteinander.
Literatur
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43645-6.
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
Weblinks
Commons: Braunrückentamarin (Saguinus fuscicollis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Informationen bei Animal Diversity Web
- Informationen bei theprimata.com
- Saguinus fuscicollis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: Rylands, A.B. & Mittermeier, R.A., 2008. Abgerufen am 18. 1. 2009
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