Breitbildformat

Breitbildformat
2,35:1-Bild mit Letterbox auf 4:3 gebracht, das ganze Bild ist sichtbar.

Das Breitbildformat ist ein Format für den 35-mm-Kinofilm und stammt aus den 1950er Jahren. Es bezeichnet alle Bildformate, die breiter als das Normalbild oder Academy ratio (1,33:1 oder 1,37:1) sind. Die gängigsten Breitbildformate sind die nicht-anamorphotischen Formate europäisches Breitwandformat (1,66:1) und amerikanisches Breitwandformat (1,85:1) und die anamorphotischen Formate wie Panavision oder Cinemascope (2,35:1)[1]. Im TV-Bereich existiert zusätzlich das 16:9-Format (1,78:1). Obgleich selten, existieren auch anamorphotische 16-mm-Filmkopien.

Inhaltsverzeichnis

Nicht-anamorphotisches Breitbild

Filme für dieses Format werden im Normalformat aufgenommen und bei der Projektion mittels Maske und Kaschierung im 1,66 oder 1,85:1-Format vorgeführt. Seit etwa 1970 wird die Mehrzahl der Filme für die Breitwandvorführung konzipiert. Auf vielen, aber nicht allen Filmkopien sind die Bildpartien am oberen und unteren Bildrand, die nicht gezeigt werden sollen, schwarz abgedeckt. Nicht selten erkennt man für die Breitwandprojektion konzipierte, aber irrtümlicherweise entweder im Normalformat oder statt 1,85:1 in 1,66:1 vorgeführte Filme an auffallend häufig sichtbaren Mikrofonen oder Scheinwerfern am oberen und unteren Bildrand. Auf vielen Kartons von Filmkopien findet man heute noch die Aufschrift Flat - diese bezeichnet einen Film, der für die nicht-anamorphotische Vorführung vorgesehen ist.

Anamorphotisches Breitbild

Um auf ein herkömmliches Filmnegativ im Verhältnis 4:3 zu passen, muss das Breitbildformat über spezielle Kameraoptiken in der horizontalen Achse verengt werden. Da die vertikale Achse normal abgebildet wird, die horizontale aber gestaucht ist, kommt es zu einer gewollten photographischen ungleichmäßigen Veränderung. Daher werden die Optiken für diese Technik Anamorphoten genannt (ana = herauf, auf; morphae = Form). Die ersten Optiken für das Breitbildformat dieser Art wurden vom US-Kamerahersteller Panavision entwickelt, der sie nicht verkauft, sondern nur vermietet. Sie boten den Vorteil, das Filmnegativ zwar vollständig zu nutzen, benötigten dafür aber mehr Licht als herkömmliche Optiken. Um das seitlich gequetschte 35-mm-Film-Negativ oder -Positiv wieder in ein natürliches Bild im Seitenverhältnis 1:2,35 zu konvertieren, müssen die Kinoprojektoren ebenfalls mit einem Anamorphoten ausgestattet sein.

Superscope

Eine Besonderheit in der Herstellung stellte das Superscope-Format dar. Die Filme wurden mit nicht-anamorphotischer Aufnahmetechnik im Normalformat (1,33:1) gedreht, jedoch wurde später im Labor eine anamorphotische Umkopierung zum Format 2,0:1 vorgenommen. Im Kino wurde ein Superscope-Film wie ein Cinemascope- oder Panavision-Film mit anamorphotischem Aufsatz projiziert. Am oberen und unteren Bildrand ging dadurch Bildinformation verloren, was jedoch – wie beim europäischen und amerikanischen Breitwandformat – bereits beim Drehen durch die Bildkomposition berücksichtigt wurde.[2] Beispiele waren Vera Cruz und Die Dämonischen.

Literatur

Nachweise

  1. Geschichtlicher Abriss zu Cinemasope, Panavision und anderen anamorphotischen Breitbildformaten auf Widescreenmuseum.com
  2. Erklärung des Superscope-Formats auf Widescreenmuseum.com.

Siehe auch


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