Briseis

Briseis
Briseis und Phoinix, rotfigurige Kylix, um 490 v. Chr., Louvre (G 152)

Briseis (griechisch Βρισηΐς), sprich Brise|is), eine Figur aus Homers Ilias und die Tochter des Brises und Gattin des Königs Mynes, war die Lieblingssklavin des Achilleus. Ihr wirklicher Name war Hippodameia, „Briseis“ ist eigentlich ein Patronym, das „Brises’ Tochter“ bedeutet.

Sie wurde von Achilleus in Lyrnessos, der Stadt des Mynes, erbeutet. Bei der Eroberung von Lyrnessos wurden Mynes und die drei Brüder der Briseis getötet, sie selbst wurde dem Achilleus als Sklavin und Konkubine zugesprochen. Nach ihren eigenen Worten durfte sie darauf hoffen, dass Achilleus sie heiratete. Der Heerführer Agamemnon nahm Achilleus die Briseis weg, als er seine eigene Sklavin, Chryseis, wegen eines Orakels und zur Abwendung weiterer Pfeile des Apollo ihrem Vater zurückgeben musste.

Daraufhin zog Achilleus sich aus dem Kampf um Troja zurück. Da dies eine entscheidende Schwächung der Griechen bedeutete, gab Agamemnon Briseis zurück, zusammen mit sieben weiteren Frauen und einem Eid, nicht mit ihr geschlafen zu haben. Die Liebe der Briseis zu Achilleus ist der Inhalt eines der Briefe aus den Heroides, einer Sammlung von Liebesbriefen berühmter mythologischer Frauen, die von dem römischen Dichter Ovid verfasst wurde.

Rezeption

  • Als Heinrich Schliemann im Sommer 1879 ein Kindermädchen für seine (griechischen) Kinder suchte und sich nach Empfehlung von Rudolf Virchow für die Berliner Anwaltstochter Marie Mellien entschied, machte er zur Bedingung, dass Marie sich für die Dauer der Anstellung einen griechischen Vornamen zulegte. Aus den von Schliemann dafür angebotenen Namen wählte sie „Briseis“.

Literatur

Weblinks

 Commons: Briseis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Briséïs — Briséïs, or Les amants de Corinthe is an operatic drame lyrique by Emmanuel Chabrier with libretto by Catulle Mendès and Ephraïm Mikaël after Goethe s Die Braut von Korinth . BackgroundIt seems likely that Catulle Mendès (who had already provided …   Wikipedia

  • Briseis — Briséis Pour les articles homonymes, voir Briséis (homonymie) et Hippodamie. Briséis et Phénix, kylix …   Wikipédia en Français

  • BRISEIS — Lyrnessia puella, a patre Brise ita appellata, cum verô nomine Hippodamia vocaretur. Haec, captâ Lyrnellô urbe, Achilli victori in sortem cessit, cui postea ab Agamemnone erepta, implacabilis dissidii causa fuit inter eum et Achillem. Vide Homer …   Hofmann J. Lexicon universale

  • Brisēïs — Brisēïs, eigentlich Hippodamia, Tochter des Brises, Gemahlin des Mynes. Ihr Vater Brises war aus Lyrnessos u. nach Einigen Priester daselbst, nach Anderen König von Pedasos. Von Achilles im Trojanischen Kriege auf dessen Streifzügen überfallen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Brisēis — (eigentlich Hippodameia), Tochter des Lelegerkönigs Brises, die Lieblingssklavin des Achilleus, gab, diesem von Agamemnon entrissen, den Anlaß zu dem für die Griechen unheilvollen Zorn des Helden …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Briseis — Brisēis, Tochter des Brises, Königs der Leleger, von den Griechen vor Troja gefangen, Sklavin des Achilleus …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Briseis — Briseis, eine aus der Iliade bekannte trojan. Gefangene vornehmer Abkunft, die Sclavin des Achilles und Gegenstand seines heftigen Streites mit Agamemnon wurde …   Herders Conversations-Lexikon

  • Briséis — BRISÉIS, ĭdos, ist so viel, als die Hippodamia, welche diesen ihren Namen von dem Brises, ihrem Vater, hat. Sieh Hippodamia …   Gründliches mythologisches Lexikon

  • Briseis — Briseis,   griechisch Briseịs, bei Homer eine Königstochter, die, von den Griechen vor Troja gefangen genommen, Sklavin und Geliebte Achills wurde; sie war der Anlass zu dessen Zorn und seinem Zwist mit Agamemnon, der sie ihm nahm.   …   Universal-Lexikon

  • Briseis — {{Briseis}} Eine schöne Kriegsgefangene, die dem Achilleus* als Beute zugefallen war und ihm später von Agamemnon* weggenommen wurde. Der Held weigerte sich daraufhin, weiter am Kampf teilzunehmen (Ilias I 130–430) …   Who's who in der antiken Mythologie

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”