Wolfgang Petersen

Wolfgang Petersen
Wolfgang Petersen, 2006

Wolfgang Petersen (* 14. März 1941 in Emden, Deutschland) ist ein deutscher Filmregisseur und Filmproduzent.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Kindheit, Jugend und erste Arbeiten im Regiefach

Petersen, Sohn eines Marine-Offiziers, wuchs während des Zweiten Weltkriegs in Mecklenburg auf; danach zogen seine Eltern zunächst zurück in Petersens Geburtsort Emden, 1950 dann nach Hamburg-Bramfeld. Bereits während seiner Schulzeit auf der Gelehrtenschule des Johanneums drehte er mit einer 8-mm-Kamera erste Filme.

Die erste Regiearbeit lieferte Petersen am Jungen Theater in Hamburg, wo er in verschiedenen Kinderaufführungen Regie führte. Daneben arbeitete er auch als Regieassistent und Schauspieler, besuchte eine Schauspielschule und begann 1965 ein Studium der Theaterwissenschaft in Berlin und Hamburg.

1966 wechselte er zur Deutschen Film- und Fernsehakademie und drehte als Studienarbeiten einige Kurzfilme (darunter Der Eine – Der Andere und Ich nicht) sowie als Abschlussarbeit den Film Ich werde dich töten, Wolf (1969). Daneben inszenierte er noch einige Theaterstücke in Hamburg.

Karriere in Deutschland

Ab 1971 arbeitete Petersen für das Fernsehen und drehte u.a. sechs Tatort-Folgen für den NDR, einen Fernsehfilm für den WDR (Van der Valk und die Reichen) und weitere Fernsehproduktionen. Die Tatort-Folge Reifezeugnis mit Nastassja Kinski und Christian Quadflieg ist bis heute der erfolgreichste Tatort überhaupt.

Seinen ersten Kinofilm konnte Petersen 1973/1974 umsetzen: Einer von uns beiden. Bei der Besetzung griff er auf einen relativ festen Stamm von Mitarbeitern zurück, darunter der Kameramann Jörg-Michael Baldenius, der Schauspieler Jürgen Prochnow und der Komponist Klaus Doldinger. Der Film Die Konsequenz löste 1977 einen Skandal aus, als der BR sich aus der Übertragung der Erstausstrahlung im TV ausschaltete, da die Sendeanstalt der Überzeugung war, das Thema des Films, Homosexualität, sei nicht für ihr Publikum geeignet. Als der Film kurz darauf offiziell im Kino anlief, war er jedoch auch in Bayern zu sehen.

1980 übertrug die Produktionsfirma Bavaria Film Petersen die Regie zu der Großproduktion Das Boot, die sich vor allem in den USA zum Kassenschlager entwickelte und dort zum bis dahin erfolgreichsten fremdsprachigen Film avancierte. In Deutschland war der Film bei der Erstaufführung mit 2,3 Millionen Zuschauern zunächst mittelmäßig erfolgreich, wurde aber durch Wiederaufführungen und Fernsehausstrahlungen auch hier zu einem der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Filme.

Nach diesem ersten großen Erfolg drehte Petersen mit einem Budget von über 50 Millionen DM die teuerste deutsche Nachkriegsproduktion: Die unendliche Geschichte.

Karriere in Hollywood

Als erste Hollywood-Arbeit folgte 1984 der Science-Fiction-Film Enemy Mine – Geliebter Feind. 1986 zog Petersen nach Los Angeles und drehte weitere Filme für den internationalen Markt und konzipierte Blockbuster wie zum Beispiel Tod im Spiegel, In the Line of Fire – Die zweite Chance, Outbreak – Lautlose Killer, Air Force One, Der Sturm, Poseidon und Troja. Sechs Filme, für die Wolfgang Petersen verantwortlich zeichnete, erzielten dabei Einspielergebnisse von über 100 Mio. Dollar, inflationsbereinigt mit Das Boot sogar sieben. Alle seine Filme bringen es zusammen bislang auf 15 Oscarnominierungen, darunter allein sechs Nominierungen für Das Boot (Regie, Drehbuchadaption, Kamera, Schnitt, Ton und Tonschnitt).

Zur Zeit inszeniert Petersen die Verfilmung der Science-Fiction-Novelle Krieg der Klone von John Scalzi. Die Premiere ist für 2012 geplant.

Filmografie

Regie und Regieassistenz

Produzent

Auszeichnungen

Stern von Wolfgang Petersen auf dem Boulevard der Stars in Berlin

Literatur

  • Helmut Sorge: Ab nach Amerika! – Ausgewanderte erzählen. Collection Rolf Heyne 2009. ISBN 978-3-89910-438-7.
  • CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film (Loseblattsammlung), B1-B6, F1-F22, E1-E22.
  • Deutsches Filminstitut/Deutsches Filmmuseum: Das Boot. Auf der Suche nach der Crew der U96. Henschel Verlag 2006, ISBN 3-89487-550-X

Weblinks


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