- Broyebezirk
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Broyebezirk Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Freiburg Hauptort: Estavayer-le-Lac Region-ISO: CH-FR Gemeindenummer: 1001 Fläche: 173.88 km² Einwohner: 25'832[1] (31. Dezember 2009) Bevölkerungsdichte: 148,6 Einw. pro km² Website: Préfecture de la Broye Karte Der Broyebezirk (französisch District de la Broye) ist einer der sieben Bezirke des Kantons Freiburg in der Schweiz. Der Bezirk wurde durch die kantonale Verfassung, die sich der Kanton Freiburg am 19. März 1848 gegeben hat, gegründet.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Broyebezirk ist eine stark zersplitterte Region, die in der Waadtländische Broye eingebettet ist. Er besteht aus einem Zipfel am Saanebezirk angegliedert und aus drei Exklaven in der Waadt: Estavayer-le-Lac, Surpierre und Vuissens. Tours, eine vierte sehr kleine Exklave, zur Gemeinde Montagny gehörend, kommt noch hinzu.
- Höchste Erhebung: Vuissens mit 818 Metern
- Tiefster Punkt: 430 Meter in Estavayer-le-Lac am Neuenburgersee
Bevölkerung
Sprachen
Französisch ist die Hauptsprache in der Broye.
Sprache Anteil (1990) Anteil (2000) Französisch 85.8 % 87.8 % Deutsch 6.5 % 6.3 % Italienisch 1.2 % 0.8 % Übrige 6.5 % 5.1 % Eine sehr kleine Minderheit spricht noch das Patois broyard (broyao). Statistiken der Volkszählung aus dem Jahre 1990 geben 169 Personen an.
Religionen - Konfessionen
Konfession Anteil (1990) Anteil (2000) Römisch-katholisch 80.1 % 69.7 % Protestantisch 13.7 % 15.3 % Übrige oder ohne Konfession 6.2 % 15 % Regierung
Estavayer-le-Lac (dt. Stäffis am See) ist Hauptort und Verwaltungssitz des Bezirkes. Im Château de Chenaux befindet sich das Oberamt, das für die Erteilung von Bewilligungen (Bau, Jagd, Fischerei, Veranstaltungen, usw.) zuständig ist.
Wirtschaft
Der Dienstleistungssektor beschäftigt mit einem Anteil von mehr als 40 % die meisten Arbeitnehmer. Mit je ca 30 % teilen sich die Landwirtschaft und die Industrie (insbesondere Baugewerbe, Tabak, Elektrotechnik und Elektronik) den Rest.
Geschichte
Ein Einbaum aus der Mittleren Steinzeit (ca 6'200 v. Chr) gefunden in Estavayer-le-lac, bezeugt die frühe Besiedlung des Gebietes. Zahlreiche Funde aus der Jungsteinzeit in Portalban lassen den Schluss zu, dass der Mensch in der Region rasch sesshaft wurde.
Aus der Bronze- und Steinzeit wurden in Cheyres, Font, Estavayer-le-Lac, Autavaux, Gletterens und Portalban Fabrikationszentren für Schmuckgegenständen, Waffen (Äxte, Schwerter), Weberei und Töpferei gefunden.
Keltische und römische Funde sind ebenfalls zahlreich. Der Flurname Broye ist keltisch: Broye = brogia (Landwasser).
Ab 500 nach Chr. wurde die Christianisierung im ganzen Gebiet bemerkbar. Zu den ersten Kirchen gehören zum Beispiel Domdidier, Dompierre-le-Grand, Dompierre-le-Petit und Tours.
Die Lehnsherrschaft breitet sich ab dem Jahr 1000 aus. Es ist der Beginn der Burgenbauten. Mehrere Schlösser und Ruinen zeugen aus dieser Zeit. Nach den Burgunderkriegen nimmt der Einfluss Freiburgs zu. Im Jahre 1536 zerfällt die Broye in mehreren Stücke. Durch die Reformation bilden sich katholische Exklaven inmitten der waadtländischen Broye.
Ab dem 16. Jahrhundert wird das politische Geschehen von einigen sehr mächtigen Familien geleitet (Patriziat). Diese Macht zerfällt durch die französische Invasion Anfang 19. Jahrhundert.
Nach dem Sonderbundskrieg (1847) gibt sich der Kanton Freiburg eine neue Verfassung. Die Broye wird zu einem der sieben Bezirke und ist es in dieser Form bis heute geblieben. Am 19. März 1848 wurde die neue Verfassung des Kantons Freiburg in Kraft gesetzt. Dies ist auch die Geburtsstunde des Broyebezirk.
Gemeinden
Zum Broyebezirk gehören 31 Gemeinden:
Wappen Name der Gemeinde Einwohner
(31. Dezember 2009)Fläche
in km²Bussy (FR) 348 3.60 Châbles 661 4.74 Châtillon (FR) 342 1.31 Cheiry 363 6.48 Cheyres 1134 5.13 Cugy (FR) 1400 9.86 Delley-Portalban 867 7.26 Domdidier 2535 8.91 Dompierre (FR) 742 4.45 Estavayer-le-Lac 4966 6.39 Fétigny 816 4.08 Font 351 2.50 Gletterens 752 2.92 Léchelles 602 8.75 Les Montets 1233 10.31 Lully (FR) 912 5.50 Ménières 324 4.38 Montagny (FR) 2058 17.52 Morens 153 2.60 Murist 558 8.20 Nuvilly 349 4.00 Prévondavaux 63 1.80 Rueyres-les-Prés 320 3.17 Russy 210 3.70 Saint-Aubin (FR) 1397 7.88 Sévaz 246 2.50 Surpierre 308 4.82 Vallon 316 3.51 Vernay 1021 8.29 Villeneuve (FR) 304 3.53 Vuissens 181 5.61 Total (31) 25'832 173.88 Gemeindefusionen
Der Kanton Freiburg unterstützt mit Hilfe eines Fonds die Fusionen. Seit 1999 haben diese stark zugenommen.
Gemeindefusionen seit 1831:
Inkrafttreten (Datum) Alte Gemeinden Neue Gemeinde 1831 / 18531 Mannens + Grandsivaz Mannens / Mannens-Grandsivaz 1. Januar 1970 La Vounaise + Murist Murist 1. Januar 1981 Montborget + Murist Murist 1. Januar 1991 Les Friques + Saint-Aubin (FR) Saint-Aubin (FR) 1. Januar 1992 Franex + Murist Murist 1. Januar 2000 Montagny-la-Ville + Montagny-les-Monts Montagny (FR) 1. Januar 2004 Mannens-Grandsivaz + Montagny (FR) Montagny (FR) 1. Januar 2004 Aumont FR + Frasses + Granges-de-Vesin + Montet (Broye) Les Montets 1. Januar 2005 Delley + Portalban Delley-Portalban 1. Januar 2005 Chapelle (Broye) + Cheiry Cheiry 1. Januar 2005 Cugy (FR) + Vesin Cugy (FR) 1. Januar 2005 Praratoud + Surpierre Surpierre 1. Januar 2006 Autavaux + Forel (FR) + Montbrelloz Vernay 1. Januar 2006 Bollion + Lully (FR) + Seiry Lully (FR) 11831 haben Mannens und Grandsivaz zu Mannens fusioniert. 1853 wurde der Name zu Mannens-Grandsivaz geändert.
Einzelnachweise
Literatur
- Le district de la Broye fribourgeoise a 150 ans (1848-1998), Imprimerie Butty, Estavayer-le-Lac
- Freiburg ein Kanton und seine Geschichte, 1991
Weblinks
- Infobroye le Portail broyard
- Préfecture de la Broye
- Broye (Bezirk) im Historischen Lexikon der Schweiz
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