- Bruno Bušić
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Ante Bruno Bušić (* 10. Oktober 1939 in Donji Vinjani, Imotski, Königreich Jugoslawien, heute Kroatien); † 16. Oktober 1978 in Paris) war kroatischer Journalist und Jugoslawien-Gegner.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Seine ersten literarischen Arbeiten verfasste er schon während seiner Schulzeit am Gymnasium und veröffentlichte sie in verschiedenen Zeitschriften. Wegen seiner kroatisch-nationalistischen Ansichten und Arbeiten wurde er von der Schule verwiesen und erhielt Schulverbot in ganz Jugoslawien.
Dieses Verbot wurde nach zwei Jahren wieder aufgehoben, sodass Bruno Bušić das Gymnasium und 1964 sein wirtschaftliches Studium an der Universität in Zagreb abschließen konnte. Anschließend arbeitete Bušić in dem von Franjo Tuđman gegründetem Institut für die Geschichte der Arbeiterbewegung Kroatiens. 1968 beginnt seine Arbeit im Kroatischen Literarischen Blatt, das kurz darauf verboten wurde.
Als Mitarbeiter des Kroatischen Wochenblatts veröffentlichte er nationalistische Beiträge über die seiner Ansicht nach hässliche Realität in Jugoslawien und die Lage der Kroaten unter dem kommunistisch diktatorischen Regime. Während des Kroatischen Frühlings wurde das Kroatische Wochenblatt verboten und Bruno Bušić inhaftiert. Nach der Haft verließ er 1975 das Land.
Im Ausland führt er seine Arbeit als Schriftsteller für eine Sezession Kroatiens fort. Er wurde mit absoluter Mehrheit in den Präsidialrat des Kroatischen Nationalrats im Exil gewählt und soll dort eine Funktion als „Chef des Amtes für Propaganda“ bekleidet haben.[1] Bruno Bušić gründete das monatlich erscheinende Kroatische Blatt und war Redakteur der ersten beiden Ausgaben.
Am 16. Oktober 1978 um 23:20 Uhr wurde Bruno Bušić in der Straße Rue de Belleville 57 in Paris, mit zwei von fünf abgefeuerten Schüssen ermordet. Von seinen Mitstreitern wurde hierfür der jugoslawische Geheimdienst UDBA verantwortlich gemacht. Der Spiegel hingegen sah seinen Tod im Zusammenhang mit dem Streit um möglicherweise von anderen Kroaten veruntreute Gelder, die eigentlich zur Finanzierung bewaffneten Terrors eingetrieben worden waren.
Nachwirkung
Eine in den 1980er Jahren aktive kroatische Terrororganisation, die unter anderem einen Anschlag auf einen Verlag in Deutschland begangen haben soll, nannte sich Kroatische Revolutionäre Zelle, Abteilung Bruno Bušić.[2] Ebenfalls nach ihm benannt war eine Spezialeinheit der Hrvatsko vijeće obrane, der Armee der Herzegowina-Kroaten im Bosnienkrieg.[3]
In mehreren kroatischen Städten sind Straßen nach ihm benannt, unter anderem in Dubrovnik, Split, sowie im Zagreber Stadtteil Središće.
Werke
- Pjesma Bruni Bušiću (Bruno Bušićs Gedichte), 1979 (ISBN 3-88308-013-6)
- Jedino Hrvatska! Sabrani spisi (Einiges Kroatien! Gesammelte Schriften), mit einem Vorwort und einem Lebensbild von Anđelko Mijatović, 3 Bände, 1983, 2. Aufl. 2005 (ISBN 9789958370397)
Literatur
- Losungswort: Jesi li te Ante?, in: Der Spiegel, Heft 27/1981
- Rudolf Arapović, Bruno Bušić. Meteorski bljesak na hrvatskomu obrazu, 2003 (ISBN 0966956125)
Weblinks
- Bruno Bušić - ein Leben für Kroatien, Beitrag auf den Seiten des Hrvatski Informativni Centar (kroatisch)
- Informationen über Bruno Bušić (kroatisch)
- Artikel im Vijesnik (kroatisch)
Einzelnachweise
- ↑ Der Spiegel 27/1981
- ↑ vgl. Edward F. Mickolus u. a., International terrorism in the 1980s. A chronology of events, Band 2, 1989 (ISBN 0-8138-0172-9), S. 186
- ↑ vgl. Charles R. Shrader, The Muslim-Croat civil war in Central Bosnia: a military history, 1992-1994, 2003 (ISBN 1-585-44261-5), S. 45
Kategorien:- Geschichte Kroatiens im zweiten Jugoslawien
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