- Hrvatsko vijeće obrane
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Hrvatsko vijeće obrane (deutsch etwa: Kroatischer Verteidigungsrat), kurz HVO, war eine kroatische Streitmacht in Bosnien und Herzegowina während der Zeit des Bosnienkriegs.
Inhaltsverzeichnis
Einsatz im Bosnienkrieg
Die Hrvatsko vijeće obrane kämpfte in den Kriegsjahren erst gegen die bosnisch-serbischen Streitkräfte (Vojska Republike Srpske) und seit 1993 auch gegen die zuvor mit der HVO verbündeten bosniakischen Streitkräfte (Armija Republike Bosne i Hercegovine), vorwiegend auf dem Gebiet der 1993 ausgerufenen und von Mate Boban geführten, jedoch international nicht anerkannten Republik Herceg-Bosna.
Sie betrieb mehrere Gefangenenlager in der Herzegowina, unter ihnen das Lager Dretelj.
Die Ähnlichkeit mit dem Begriff für die kroatische Armee Hrvatska vojska (HV) ist unverkennbar. Lange Zeit operierte der bosnisch-herzegowinische Flügel der kroatischen Streitkräfte gemeinsam mit der kroatischen Armee.
Nachkriegsaktivitäten
Mit der Schaffung einer eigenständigen Armee in der bosniakisch-kroatischen Föderation, zu der auch die überwiegend von den Kroaten besiedelten Teile der Herzegowina gehören, kam es offiziell zur Auflösung der HVO. Jedoch wurden noch fünfeinhalb Jahre nach Kriegsende im Verlauf einer Razzia bei der Hercegovačka banka rund 50 Unterkonten des Verteidigungsrates, der sich bis 1997 als Anteilseigner selbiger Bank betätigt hatte, entdeckt. Der Verbleib der Gelder wurde auch nach der Verhaftung des der Unterschlagung beschuldigten HDZ/BiH-Politikers Ante Jelavić im Januar 2004 nur teilweise aufgeklärt.[1][2]
Juristische Aufarbeitung
Der HVO-Kommandant Tihomir Blaškić wurde im Jahr 2004 vom UN-Kriegsverbrechertribunal rechtskräftig zu einer neunjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.[3]
Siehe auch
Quellen
- ↑ East European Constitutional Review, New York University, Frühjahr 2001
- ↑ Anes Alic: Influential Bosnian Trio Arrested, 26. Januar 2004
- ↑ Urteil gegen Tihomir Blaškić
Weblinks
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